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Neues Reportageformat "Rabiat" von Radio Bremen für Das Erste / Folge 1: Drogenrepublik Deutschland

Geschrieben am 28-03-2018

Bremen (ots) - Radio Bremen im Ersten

Montags, ab 30. April 2018 bis 11. Juni 2018, 22.45-23.30 Uhr

Rabiat: Neues Reportageformat von Radio Bremen im Ersten

Radio Bremen wird rabiat. Der Sender bringt ein Reportageformat
ins Erste, das gesprächswertige Themen der Generation Y aufgreift und
dabei jungen Reporterinnen und Reportern die Möglichkeit gibt, ihre
Geschichte für ein großes Fernsehpublikum zu erzählen. Die Autorinnen
und Autoren sind überwiegend preisgekrönt, nominiert, mindestens aber
auffällig - und haben bereits bewiesen, dass sie in Webvideos,
TV-Beiträgen und Reportagen fesselnd erzählen können.

"Radio Bremen hat eine lange Tradition bei innovativen und
gesellschaftlich relevanten Reportagen und Dokumentationen", sagt Jan
Weyrauch, Programmdirektor von Radio Bremen. Ich freue mich sehr,
dass wir diese Tradition jetzt im Ersten mit Rabiat fortsetzen."
Rabiat wird durch die Gesichter und die Handschrift der ReporterInnen
geprägt. JournalistInnen mit Haltung und Tiefgang im On, die auch mal
voll in die Kamera sprechen. Öffentlich-rechtliche Werte hat das Team
verinnerlicht, doch die Schmerzgrenze liegt woanders. Der Fokus
richtet sich auf die teilnehmende Beobachtung, das Kennenlernen, das
Erleben. In den sechs 45-Minütern der Staffel, die ab dem 30. April
2018 um 22.45 Uhr immer montags im Ersten laufen, beschäftigen sich
die JournalistInnen mit kontroversen Themen unserer Zeit - und sind
ganz nah dran; ob bei einem Koks-Deal, als Zielscheibe von
systematischem Mobbing im Netz, oder bei einer Partynacht im SM-Club.

"Die MacherInnen werden mit ihrer subjektiven Erzählweise
Zuschauerinnen und Zuschauern auch mal vor den Kopf stoßen. Sie bauen
Klischees in den Filmen auf, um sie postwendend zu brechen. Neue
Sichtweisen sollen sich eröffnen. Die Filme wollen, sollen, ja sie
müssen polarisieren, denn das macht gute Geschichten aus", sagt
Thomas von Bötticher, Gesellschaftschef von Radio Bremen und für
Rabiat verantwortlich.

Entstanden ist Rabiat auf einer Programm-Klausur des Ersten in
einem Kloster, irgendwo in Deutschland. "Lasst uns mal was Neues
machen", forderte der Koordinator für Politik, Kultur & Gesellschaft
des Ersten, Rainald Becker. Radio Bremen Kulturchef Thomas von
Bötticher erzählte von einer Gruppe junger Journalistinnen und
Journalisten, vornehmlich von Radio Bremen, die als Y-Kollektiv mit
sehr persönlichen Reportagen im Netz von sich reden machen. "Das sind
Youngster, die subjektiv und mit Haltung sehr intelligent erzählen
können", so von Bötticher. "Ich möchte rabiate Geschichten, aus dem
Blickwinkel der Autoren ", sagte Becker. Damit war der Titel
gefunden. Konzipiert wurde Rabiat von Manuel Möglich, Dennis Leiffels
und Christian Tipke vom Y-Kollektiv. Jochen Grabler, Leiter der
Recherche-Redaktion von Radio Bremen, hat die Themenfindung eng
begleitet und sie mit Thomas von Bötticher abgestimmt. Das
Y-Kollektiv ist eine Gruppe junger Journalistinnen und Journalisten,
die seit Sommer 2016 wöchentlich Reportagen für FUNK (ARD/ZDF)
produziert und sich in dieser Zeit eine massive Fanbase aufgebaut
hat. Veröffentlicht wird im Netz, auf YouTube und Facebook, Radio
Bremen betreut das Webformat redaktionell.

"Wir machen aktuelles Autorinnen-/Autoren-Fernsehen von und mit
Überzeugungstätern, ein heterogenes Team, das offen seine Meinung
vertritt und nicht einer vorgegebenen hinterherrennt", sagt Manuel
Möglich: "Für Rabiat und für das Y-Kollektiv wollen wir Geschichten
erzählen, die Emotionen auslösen und starke Reporterinnen/Reporter im
On sind, die Haltung haben und sie direkt in die Kamera sprechen. Wir
berichten nicht nur, vor allem erleben wir."

Rabiat ist die konsequente Erweiterung des Y-Kollektivs ins
Fernsehen. Die Bug- und die Heckwelle der Fernseh-Reportagen wird auf
den Kanälen des Y-Kollektivs (rund 1,5 Mio. Views monatlich, ca. 140
Tsd. Abonnenten bei YouTube und 40 Tsd. Follower bei Facebook) ins
Netz schwappen. Auf den Social-Media-Kanälen werden die AutorInnen
sehr persönliche Debatten führen und transparent über ihre Arbeit
und Recherche berichten. Den Fragen der ZuschauerInnen im Fernsehen
stellen sie sich in Q&As bei Facebook oder in den
Youtube-Kommentaren. Verlinkungen zu den Social-Media-Ausspielwegen
des Ersten und von Radio Bremen werden hergestellt.

Warum? Weil die AutorInnen weder abgehoben noch allwissend sind.
Sie haben keine endgültigen Antworten, sondern möchten zum Nachdenken
anregen. Uneitel. Glaubwürdig. Nahbar. Diskussionsbereit.

Rabiat ist deshalb lineares Fernsehen und multimediales Projekt
zugleich. Starke Geschichten verdienen viele Ausspielwege.

Die ersten Folgen "Rabiat" im Ersten (jeweils montags) im
Überblick:
30.04.2018: 22:45 Uhr, Das Erste, Rabiat: Drogenrepublik Deutschland
07.05.2018: 22.45 Uhr, Das Erste, Rabiat: Netzwerk Pervers
14.05.2018: 22.45 Uhr, Das Erste, Rabiat: Geld. Macht. Glück.
28.05.2018: 22:45 Uhr, Das Erste, Rabiat: Türken, entscheidet Euch!
04.06.2018: 22:45 Uhr, Das Erste, Rabiat: Hass ist ihr Hobby
11.06.2018: 22:45 Uhr, Das Erste, Rabiat: Unter Pädophilen

Themen & MacherInnen

30.04.2018, 22:45 bis 23:30 Uhr, Rabiat: Drogenrepublik
Deutschland.

Ein Roadmovie des Rauschs, von der Hauptstadt bis in die Provinz.
An vielen Orten wird unbesorgt eingeworfen, eine immer größere
Vielzahl chemischer Derivate. Mal geht es um Party, mal um
Leistungssteigerung vor der nächsten Prüfung. Gedealt wird
einigermaßen sorglos. Die Pillen kommen mit dem Drogentaxi frei Haus
- oder auf Bestellung in den Club. In der Rabiat-Reportage sucht Anne
Thiele tage- und besonders nächtelang nach Erklärungen für den
kollektiven Rausch. Warum nehmen Menschen chemische Drogen? Wie
gefährlich sind sie? Ist ein bereichernder und verantwortungsvoller
Konsum überhaupt möglich?

Anne Thiele, geboren 1984 in Jena, arbeitet als freie
Journalistin, Redakteurin und Reporterin. Sie hat Sportwissenschaften
mit den Fachgebieten Sportmedizin und -psychologie in Frankfurt am
Main studiert. Seit 2016 arbeitet Anne Thiele unter anderem für das
junge Reporterformat "Y-Kollektiv" von FUNK (ARD/ZDF). 2017 hat sie
dafür als VJ eine NGO ins Kriegsgebiet nach Mossul begleitet. Sie
gewann außerdem den 3. Deutschen Medienpreis Depressionshilfe für
eine Langzeitreportage über eine junge depressive Frau."

07.05.2018, 22:45 bis 23:30 Uhr, Rabiat: Netzwerk Pervers.

Rabiat-Reporter Manuel Möglich war viele Wochen gefangen im
"Netzwerk Pervers". Auf "FetLife", dem weltgrößten Netzwerk für
"BDSM, Fetisch & eine sexy Gemeinschaft" lernt er Nutzerinnen und
Nutzer kennen und trifft sie zwischen bürgerlichem Leben und BDSM-
und Fetisch-Parallelwelt. Er erlebt Menschen, die zwar in Sachen
Liebe, Sex und Zärtlichkeit besondere Vorlieben ausleben, die im
Privatleben aber ziemlich "normal" sind und sogar der Nachbar, die
beste Freundin oder das eigene Kind sein könnten. Dabei werden die
Zuschauerinnen und Zuschauer immer wieder mit einer Leitfrage
konfrontiert: Wie tolerant sind wir wirklich?

Manuel Möglich, geboren 1979 in Weilburg/Hessen, studierte Medien-
und Kulturwissenschaft an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf,
schrieb u. a. für «Vice», entwickelte mit Arte eine Webserie zur
letzten Bundestagswahl und mit der Bild- und Tonfabrik eine
Portraitdokureihe. Er arbeitete als Radiojournalist für 1LIVE vom WDR
und radioeins vom RBB. Seine Fernsehserie «Wild Germany» auf ZDFneo
und Netflix, die ihn und seinen direkten, subjektiven Stil bekannt
machte, war für den Deutschen Fernsehpreis nominiert. Mit dem
Dokuformat «Y-Kollektiv» (FUNK) gewann er den Deutschen
Webvideopreis. 2015 erschien sein erstes Buch «Deutschland überall»,
für ZDFneo machte er daraus eine Adaption mit dem Titel «Deutschland
von außen». Ende März 2018 erscheint im Rowohlt Verlag sein zweites
Buch «Alles auf Anfang». Als «Rabiat»-Reporter realisiert Manuel
Möglich "Netwerk Pervers" und "Unter Pädophilen". Der Wahlberliner
ist einer der drei geschäftsführenden Gesellschafter der in Bremen
und Berlin ansässigen Sendefähig GmbH."

14.05.2018, 22:45 bis 23:30 Uhr, Rabiat: Geld. Macht. Glück.

Die Helden dieser Reportage sind überwiegend jung, millionenschwer
- und könnten unterschiedlicher nicht sein. Einer protzt mit
Champagnersausen auf Instagram, ein Start-Up-Millionär lebt wie ein
Student und leidet darunter, dass ihn seine Freunde anders als früher
behandeln. Und den Spross einer Unternehmerdynastie treibt vor allem
die Verantwortung um, die Besitz bedeutet. Einblicke in die
weitgehend geschlossene Gesellschaft der deutschen Superreichen:
einerseits Privatjets, Poloturniere, St. Moritz, das mondäne Leben.
Andererseits Kreativität, Moral, Umsicht. Rabiat-Reporter Steffen
Hudemann lernt junge Reiche kennen und fragt: Was macht sehr viel
Geld mit Menschen unter vierzig, die eigentlich über Luxus nicht mehr
nachdenken müssen?

Steffen Hudemann, geboren 1980 in Bremen. Jurastudium in Berlin,
neben dem Studium erste journalistische Erfahrungen bei verschiedenen
Zeitungen. Volontariat bei Radio Bremen, danach Reporter und
Redakteur fürs Fernsehen in den Redaktionen Aktuelles und Sport.
Autor für verschiedene regionale und überregionale Sendungen. 2015
und 2017 mehrmonatige Auslandsaufenthalte in Taiwan und Hongkong als
Stipendiat der Internationalen Journalisten-Programme. Seit 2017 Teil
des "Y-Kollektiv"."

28.05.2018, 22:45 bis 23:30 Uhr, Rabiat: Türken, entscheidet Euch!

Rabiat-Reporterin Gülseren Ölcüm nimmt die Zuschauerinnen und
Zuschauer mit in die Welt von viereinhalb Millionen Deutsch-Türken,
die den meisten im Land wenig vertraut ist. Eine zerrissene Welt,
voller Verunsicherung, seit die Türkei sich mehr und mehr von
demokratischen Werten und von Europa entfernt. Welche Rolle Erdogan
spielt? Eine sehr große. Es gibt einen Bekenntniszwang: Deutsche
Verfassung oder Erdogan? Türkischer Pass oder der deutsche? Liebe
Deutsch-Türken: Entscheidet Euch!

Gülseren Ölcüm, geboren 1985 in Berlin. Studium an der FU Berlin
"Geschichte und Kultur des Vorderen Orients", Auslandssemester an der
School of Oriental and African Studies in London. Danach Ausbildung
am Bildungswerk Kreuzberg. 2010 bis 2011 Redakteurin bei ZDF tivi.
Außerdem Redakteurin bei migazin.de und dafür auch den Grimme Online
Preis gewonnen. Ein weiteres Studium "Journalism, Media and
Globalisation" an der Aarhus University und University of Technology
in Sydney. Dort wurde sie mit ihrer Berichterstattung über die
Zustände in australischen Flüchtlingslagern mit dem Ossie Award "Best
story by an international student" ausgezeichnet und erhielt den
Journalistenpreis des US-Konsulats in Sydney. Es folgte ein
Volontariat beim Bayerischen Rundfunk. Seitdem Reporterin für Radio,
Fernsehen und Web. Ölcüm ist Reporterin und Redakteurin für das
Y-Kollektiv. Für ihre Reportage "Sugarbabes" wurde sie 2017 mit dem
Juliane-Bartel-Medienpreis ausgezeichnet. Gülseren Ölcüm ist außerdem
Fellow der Mercator-Stiftung.

04.06.2018, 22:45 bis 23:30 Uhr, Rabiat: Hass ist ihr Hobby.

Das Internet hat das Mittelalter zurückgebracht. Hass, Hetze und
Schmähungen unter dem Deckmantel der Anonymität, meist ohne
besonderen Anlass und in teils absurder Intensität. Rabiat-Reporter
Dennis Leiffels beginnt seine Reise in das Reich des Hasses in einer
winzigen fränkischen Gemeinde. Dort lebt ein YouTuber, der europaweit
leidenschaftlich gehasst wird. Warum genau, das ist schwer zu sagen.
Es dauert nicht lange, da richtet sich der Hass der Community auf
Dennis Leiffels selbst. Verleumdung, üble Nachrede, ehrabschneidende
Beschimpfungen - aus der Anonymität des Netzes gegen einen realen
Menschen. Dennis Leiffels findet die Hater, enttarnt sie, stellt sie
zur Rede. Ohne Nickname und Firewall tritt der NERD zum Vorschein,
der die Trennschärfe zwischen virtueller und realer Welt längst
verloren hat. Die Welt des Hasses macht ratlos: Betroffene,
Angehörige, Nachbarn, Behörden, Politiker. Keiner weiß, was gegen die
hässliche Fratze des Internets getan werden kann.

Dennis Leiffels, geboren 1986 in Essen, leitet das Reportageformat
Y-Kollektiv für FUNK (ARD/ZDF) und ist Mitbegründer der Sendefähig
GmbH. Als freier Journalist berichtete er als crossmedialer Reporter
bei Radio Bremen für die ARD-Tagesschau oder das ARD-Morgenmagazin.
Er entwickelte innovative Youtube-Formate wie den ARD-Netzreporter,
die ARD-wochenwebschau und begleitete für Radio Bremen die Entstehung
von FUNK. An der Story im Ersten (Radio Bremen) "Bedingt
abwehrbereit" war er als Reporter beteiligt. 2016 wurde Leiffels vom
Medium Magazin unter die Top 30 unter 30 gewählt und das Y-Kollektiv
mit dem Web-Videopreis ausgezeichnet.

11.06.2018, 22:45 bis 23:30 Uhr, Rabiat: Unter Pädophilen.

Rund 250.000 Männer in Deutschland sind pädophil. Die
Weltgesundheitsorganisation stuft Pädophilie als Störung der
Sexualpräferenz ein, andere Stimmen sprechen von einer sexuellen
Neigung. "Unter Pädophilen" ist eine bedrückende und für den Autor
Manuel Möglich (s.o.) herausfordernde Reportage über ein emotional
aufgeladenes Thema, ein Tabu. Der Rabiat-Film zeigt, wie Pädophile
denken, fühlen und stellt dem Zuschauer die Frage: Wie kann die
Gesellschaft mit Pädophilen umgehen?

Die Redaktion

Als Pendant zum Y-Kollektiv betreut ein Radio
Bremen-Redaktionskollektiv die erste Staffel der Reportagereihe.
Jochen Grabler, immer schon bekennender Freund und Förderer der
jungen Kolleginnen und Kollegen des Y-Kollektivs, Michaela Herold und
Susanne Brahms, langjährig erfahrene Redakteurinnen und Autorinnen
von Reportagen und Dokumentationen, und Thomas von Bötticher,
Fernseh-Kulturchef und Leiter des Programmbereichs Gesellschaft,
geben gemeinsam alles, um aus Rabiat einen Programmerfolg zu machen.

Save the Date: Das Erste und Radio Bremen laden in der zweiten
April-Hälfte zu einem Pressetermin ins ARD-Hauptstadtstudio ein mit
den Macherinnen und Machern als auch den Verantwortlichen, um
"Rabiat" vorzustellen. Die "Rabiat"-Reportagen (Radio Bremen) stehen
akkreditierten Pressevertreterinnen und -vertretern zeitnah im
Vorführraum des Pressedienstes Das Erste
(https://presse.daserste.de/pages/vorfuehrraum/liste.aspx) zur
Ansicht bereit.

Radio Bremen im Ersten

Montag, 30. April 2018, 22.45-23.30 Uhr

Rabiat: Drogenrepublik Deutschland Ein Radio Bremen-Film von Anne
Thiele

Es ist kurz vor Mitternacht, Hendrik zieht die erste Line Speed.
Auf dem Wohnzimmertisch stehen ein paar Flaschen Bier, der
Aschenbecher qualmt. Daneben ein Tütchen mit bunten Pillen und zwei
weitere mit kristallinem Pulver. Speed, MDMA, Ecstasy - das gehört
für Hendrik und seine Freunde zu einer guten Partynacht dazu. Und die
startet gewöhnlich Zuhause. Vier Stunden später werden sie im Club
die erste Pille teilen. "Jetzt gleich Augen zu und tanzen" - Urlaub
im Kopf. "Das macht einen oberglücklich, es ist alles so schön und
man mag alle umarmen." Hendrik ist Mitte 30, Akademiker. Er ist
reflektiert, steht mitten im Leben - und nimmt gern chemische Drogen.
Alle ein, zwei Monate tanzt er in einem Berliner Elektroclub mit
seinen Freunden bis zum nächsten Mittag.

Dass er kein Einzelfall ist, zeigen die Ergebnisse der Global Drug
Survey, der weltgrößten Drogenumfrage, bei der auch 2017 wieder über
ein Drittel der Teilnehmer angab: "Ja, ich nehme Drogen." Mehr als
die Hälfte der Konsumenten hatte im vergangenen Jahr gekifft, jeder
vierte schluckte Ecstasy oder schnupfte MDMA, zwölf Prozent koksten.
Dennoch gelten gerade chemische Drogen weiterhin als Teufelszeug.
Einmal genommen, schon in der Abwärtsspirale. Wer Drogen nimmt wird
abgestempelt, denn Drogen haben ein hohes Suchtpotential. Aber wird
jeder, der Drogen nimmt, auch süchtig? "Man kann Drogen auch
verantwortungsvoll nehmen", sagt Hendrik. Stimmt das?

Rabiat-Reporterin Anne Thiele hat Menschen wie Hendrik für die
Radio Bremen-Reportage "Drogenrepublik Deutschland" kennen gelernt
und sie durch die Nacht begleitet. Sie ist dabei, wenn Dealer Toni
per Taxi Drogen zu seinen Kunden kutschiert. Mehr als 200 Kunden
verkauft er sein Koks. Von der Putzfrau, über den Studenten bis hin
zum Anwalt oder der Ärztin.

Velcro ist 21, Youtuber, er spricht auf einem eigenen Kanal über
seine Drogenerfahrungen und hat damit ein Millionenpublikum erreicht.
Seitdem er 17 Jahre alt ist, probiert er sich munter durch
psychoaktive Substanzen. Er war fasziniert davon, wie man mit den
Drogen, die er einfach im Internet bestellte, sein Bewusstsein
erweitern kann. Doch sein Bewusstsein hat das viele Experimentieren
nicht gut verkraftet. "Danach, als ich das abgesetzt hatte, gab's
auch schon - weil ich so hohe Mengen konsumiert hatte - da gab's
Entzugserscheinungen. Starke Depressionen, die schlimm waren,
ekelhafte. Dann kam so `ne Woche mit: Ok, kann sein, dass ich mich
jetzt umbringe."

Auch Kelvin hat schon einige Substanzen ausprobiert. Zur
Selbsttherapie. Der 33-Jährige leidet an Depressionen und bisher hat
kein Medikament richtig gewirkt. Ohne Cannabis oder andere illegale
Substanzen wäre sein Leben oftmals die Hölle, sagt er. Er steht mit
seinem Konsum immer auch mit einem Bein im Knast. Deshalb wünscht er
sich eine andere Drogenpolitik. Eine Entkriminalisierung der
Konsumenten sei längst überfällig.

In der Rabiat-Reportage "Drogenrepublik Deutschland" geht Anne
Thiele der Frage nach, warum Menschen Drogen nehmen. Ist der
chemische Rausch immer nur schlecht? Können Drogen gar
verantwortungsvoll genommen werden, vielleicht sogar bereichernd
sein? Wie gefährlich sind Drogen und welche Folgen hat der
Drogenkonsum?

Stabliste:
Autorin Anne Thiele
Kamera Andy Lehmann, Matthias Bähr Ton Volker Wendisch,
Julian Kiesche
Schnitt Christof Kette Producer Manuel Möglich, Christian
Tipke
Produktionsleitung Michael Kappler
Redaktion Susanne Brahms (Radio Bremen)
Leitung Thomas von Bötticher (Radio Bremen)

Eine Produktion der Sendefähig GmbH im Auftrag von Radio Bremen
für Das Erste © 2018

Rabiat - neues junges Reportageformat von Radio Bremen

Radio Bremen wird rabiat. Der Sender bringt ein Reportageformat
ins Erste, das jungen Reporterinnen und Reportern die Möglichkeit
gibt, ihre Geschichte für ein großes Fernsehpublikum zu erzählen. Die
Autorinnen und Autoren sind preisgekrönt, nominiert, mindestens aber
auffällig. Journalistinnen und Journalisten mit Haltung und Tiefgang
im On, die auch mal voll in die Kamera sprechen.
Öffentlich-rechtliche Werte hat das Team verinnerlicht, doch die
Schmerzgrenze liegt woanders. Der Fokus richtet sich auf die
teilnehmende Beobachtung, das Kennenlernen, das Erleben. In den sechs
Reportagen der Staffel, die ab dem 30. April 2018 immer montags um
22:45 Uhr im Ersten laufen, sind sie ganz nah dran; ob bei einem
Koks-Deal, als Zielscheibe eines systematischen Mobbings im Netz oder
bei einer Partynacht im SM-Club.

Die Macherinnen und Macher werden mit ihrer subjektiven
Erzählweise Zuschauerinnen und Zuschauern auch mal vor den Kopf
stoßen. Sie bauen Klischees in den Filmen auf, um sie postwendend zu
brechen. Neue Sichtweisen sollen sich eröffnen. Die Filme wollen,
sollen, ja sie müssen polarisieren, denn das macht gute Geschichten
aus.

Fotos können unter www.ard-foto.de abgerufen werden. Die
Pressemitteilungen von Radio Bremen werden im Internet unter
www.radiobremen.de/presse veröffentlicht

Fotos sind unter www.ard-foto.de abrufbar.

Die Pressemitteilungen von Radio Bremen werden im Internet unter
www.radiobremen.de/presse veröffentlicht.



Pressekontakt:
Radio Bremen
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Diepenau 10
28195 Bremen
Tel.: 0421/246-41050
presse.pr@radiobremen.de

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