(Registrieren)

Internationalisierung kleiner und mittlerer Unternehmen in Europa: Viele Chancen bleiben ungenutzt

Geschrieben am 07-03-2018

Frankfurt am Main (ots) -

- Nationale Förderinstitute Bpifrance, British Business Bank, CDP,
- Anteil der exportierenden Mittelständler in den fünf größten
Volkswirtschaften der EU liegt unter 30 %.
- Kleinere und mittlere Unternehmen stehen vor vielfältigen Hürden
bei Aktivitäten jenseits der eigenen Grenzen.

Die nationalen Förderinstitute der fünf größten europäischen
Volkswirtschaften (Bpifrance, Frankreich, British Business Bank,
Vereinigtes Königreich, Cassa Depositi e Prestiti, Italien, Instituto
de Crédito Oficial, Spanien und KfW, Deutschland) haben heute in
Brüssel eine gemeinsame Studie über die internationalen Aktivitäten
kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) in den beteiligten Ländern
vorgestellt.

Die Rolle von KMU im internationalen Handel bleibt deutlich hinter
dem Gewicht zurück, das sie in ihren jeweiligen Heimatmärkten haben,
wo sie mehr als 50 % zur Wertschöpfung beitragen und zwei Drittel der
Arbeitsplätze bereitstellen. So exportieren weniger als 30 % aller
KMU ihre Waren oder Dienstleistungen - überwiegend in andere
EU-Länder -, nur 3 % sind mit Direktinvestitionen in anderen Ländern
präsent.

Die gemeinsame Studie der fünf nationalen Förderbanken zeigt zudem
die Bedeutung des EU-Binnenmarktes für die Wirtschaftsleistung der
Mitgliedsländer. So entsprachen im Jahr 2016 die intra-EU Exporte und
Importe mehr als drei Fünfteln des gesamten Handelsvolumens der EU.
Ließe man den Handel zwischen den Ländern des EU-Binnenmarktes außer
Acht, fiele der Anteil der EU am globalen Handel etwa um die Hälfte.

Trotz der positiven Effekte einer stärkeren internationalen
Ausrichtung auf Produktivität, Wachstum und Bestandsfestigkeit,
erwägt nur ein begrenzter Teil der KMU, in der Zukunft zu
exportieren oder zu importieren. Zu den größten Hemmnissen einer
stärkeren Internationalisierung zählen fehlende Informationen über
internationale Märkte, Schwierigkeiten, Geschäftspartner im Ausland
zu finden, umständliche Verwaltungsprozesse und begrenzte
Personalressourcen. Zudem ist der Zugang zu Investitionskapital für
KMU im Vergleich zu großen Unternehmen deutlich schwieriger, was die
Finanzierung von Auslandsaktivitäten zusätzlich erschwert.

"Die Hemmnisse, die KMU bei ihrer Internationalisierung überwinden
müssen, sind vielfältig und von Land zu Land unterschiedlich. Eine
wichtige Hürde in allen Volkswirtschaften ist der Zugang zu
Finanzierung. KMU sind nach wie vor im Nachteil, wenn es um die
Beschaffung von externem Kapital geht. Nationale Förderinstitute
haben eine lange Tradition bei der Finanzierung von KMU. In
Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien spielen sie auch eine
wichtige Rolle in der Exportfinanzierung," so die
Vorstandsvorsitzenden Nicolas Dufourcq, Bpifrance, Dr. Fabio Gallia,
Cassa depositi e prestiti, Pablo Zalba Bidegain, Instituto de Crédito
Oficial und Dr. Günther Bräunig, KfW, in einer gemeinsamen Erklärung.

Internationale Ausrichtung im deutschen Mittelstand im
europäischen Vergleich besonders hoch

Im Vergleich der fünf größten europäischen Volkswirtschaften sind
deutsche Mittelständler deutlich internationaler ausgerichtet. Der
Anteil der exportierenden KMU liegt in Deutschland mit 51 % mehr als
20 Prozentpunkte über dem Durchschnitt. Vier von fünf exportierenden
KMU in Deutschland setzen ihre Waren und Dienstleistungen in anderen
EU-Ländern ab, mehr als in jedem anderen der betrachteten Länder.

Der Vorstandsvorsitzende der KfW, Dr. Günther Bräunig, sagt: "Der
Mittelstand braucht den europäischen Binnenmarkt. Er bietet niedrige
Schwellen und hohe Rechtssicherheit beim Eintritt in die Märkte der
Mitgliedsländer. In der aktuellen Phase wachsender
protektionistischer Tendenzen ist das von besonderem Wert. Es ist
unsere Aufgabe als nationale Förderbanken, kleine und mittlere
Unternehmen durch geeignete Förderinstrumente dabei zu unterstützen,
die Chancen internationaler Aktivitäten besser zu nutzten.

Die Studie zeigt, dass auslandsaktive KMU innovativer,
wachstumsstärker und profitabler sind. Unternehmen, die auf
Auslandsaktivitäten verzichten, begründen dies in erster Linie mit
fehlendem Fachpersonal sowie mit unzureichendem Know-how über die
administrativen und rechtlichen Anforderungen in den Zielmärkten. Im
Vergleich zu den anderen Ländern spielt die Furcht vor zu hohen
Kosten bei den deutschen KMU eine deutlich geringere Rolle.

"Um über die eigenen Grenzen hinaus zu wachsen, brauchen kleine
und mittlere Unternehmen qualifizierte Mitarbeiter. Auch deshalb sind
Investitionen in Bildung ein Schlüsselelement für die wirtschaftliche
Zukunft Europas. Gleiches gilt für Investitionen in digitale
Technologien und Infrastruktur, die es kleinen Unternehmen leichter
machen sollen, sich mit Kunden und Zulieferern im Ausland zu
vernetzen," so Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW.

Die Studie ist hier abrufbar: http://ots.de/0sYyEN



Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Wolfram Schweickhardt,
Tel. +49 (0)69 7431 1778, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: Wolram.Schweickhardt@kfw.de, Internet: www.kfw.de

Original-Content von: KfW, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

628858

weitere Artikel:
  • DSL-Tarif-Test: Telekom-Kunden zahlen bis zu 45 Prozent drauf Berlin (ots) - Knapp 90 Prozent aller Haushalte in Deutschland haben einen Internetanschluss, so das Statistische Bundesamt. Rund 40 Prozent der Verbraucher sind Kunden bei der Deutschen Telekom - und zahlen deshalb wahrscheinlich drauf. Der gemeinnützige Verbraucher-Ratgeber Finanztip hat herausgefunden, dass die Tarife der Telekom bis zu 45 Prozent teurer sind als ein vergleichbarer Tarif beim günstigsten Anbieter. Ein aktueller Tarifvergleich der zehn führenden DSL- und Kabelanbieter von Finanztip zeigt, dass Telekom-Kunden mehr...

  • The 2017 financial year at Jungheinrich: double-digit growth - forecast met Hamburg (ots) - - Net sales: +11 per cent, value of incoming orders: +11 per cent and units: +13 per cent - Net income: +18 per cent - Dividend: +14 per cent - Strong demand in the core market of Europe and logistics systems business - Net sales forecast for 2018: EUR3.6 - 3.7 billion Jungheinrich is pressing ahead on its growth path and has closed the 2017 financial year with a considerable increase in all key indicators. In particular, this positive trend is driven by new truck business in the mehr...

  • Jungheinrich Geschäftsjahr 2017: zweistelliges Wachstum - Prognose erfüllt Hamburg (ots) - Sperrfrist: 07.03.2018 10:00 Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist. - Umsatz: +11 Prozent, Auftragseingang Wert: +11 Prozent und Stück: +13 Prozent - Ergebnis nach Steuern: +18 Prozent - Dividende: +14 Prozent - Starke Nachfrage im Kernmarkt Europa und Logistiksystemgeschäft - Umsatzprognose 2018: 3,6 - 3,7 Mrd. EUR Jungheinrich setzt seinen Wachstumskurs konsequent fort und schließt das Geschäftsjahr 2017 erneut mehr...

  • Handwerk in Bayern mit 260 Millionen Euro gefördert / LfA unterstützt 1.000 Handwerksbetriebe / Zusagen steigen um 11 Prozent (FOTO) München (ots) - Die LfA Förderbank Bayern hat dem bayerischen Handwerk 2017 rund 260 Millionen Euro an Förderkrediten zugesagt. Das ist ein Zuwachs von knapp 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Mittel gingen an rund 1.000 kleine und mittlere Betriebe, die so Investitionen von über 400 Millionen Euro finanzieren konnten. "Auch in 2017 hat die LfA für das Handwerk im Freistaat einen starken Förderimpuls gesetzt. Mit einem bedarfsorientierten Finanzierungsangebot unterstützt die LfA unsere handwerklichen Betriebe bei ihren mehr...

  • Anordnung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) an die OYAK ANKER Bank GmbH Frankfurt (ots) - Gemäß den regulatorischen Anforderungen für das Bankwesen in der Bundesrepublik Deutschland hat jede Bank mindestens 2 Geschäftsleiter zu beschäftigen, um das Vier-Augen-Prinzip zu gewährleisten. Als OYAK ANKER Bank GmbH halten wir uns an diese Anforderung. Nachdem einer von unseren Geschäftsleitern unerwartet ausgeschieden ist, hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht im Rahmen des Kreditwesengesetzes KWG die Herausgabe von Großkrediten durch unsere Bank eingeschränkt. Unsere Bank vergibt mehr...

Mehr zu dem Thema Finanzen

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Century Casinos wurde in Russell 2000 Index aufgenommen

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht