(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): Macht- und Postengeschacher gefährdet die Demokratie Erst das Land! Thomas Seim

Geschrieben am 09-02-2018

Bielefeld (ots) - Kasperle-Theater, Karnevalsstimmung, Witzfiguren
- das sind die harmlosen Reaktionen auf die Nachrichten zur
tatsächlichen oder angeblichen Regierungsbildung. Man mag
kopfschüttelnd Sympathie für diese Einordnung finden. Treffend ist
sie nicht. Denn die politische Klasse präsentiert sich derzeit in
einem desaströsen Zustand. Und das ist nicht witzig. Der
SPD-Parteichef will sein Amt lieber gegen das Außenministerium
eintauschen. Der noch amtierende, geschäftsführende Außenminister
demontiert ihn als angeblichen Wortbrecher. Zuhause an der Basis der
Partei schäumt die Wut über die verheerenden Aktionen der eigenen
Parteifreunde in der Bundeshauptstadt und im Land NRW. Der andere
Koalitionspartner hadert mit der eigenen Kanzlerin. Die zentralen
Botschaften dort beziehen sich nicht etwa auf die politischen Inhalte
eines Koalitionsvertrages, sondern auf die Vergabe der Ministerien
samt diverser anderer Posten. Die Regierungschefin kann das weder
beruhigen, noch übt sie ihre Richtlinienkompetenz aus. Es geht wieder
Angst um in Deutschland. Angst davor, dass diese politische Klasse
ihrer Verantwortung und Führungsaufgabe nicht mehr gewachsen ist. Die
Kritiker - auch die, die wenig bis keinen Respekt vor dieser bislang
sehr gut funktionierenden Demokratie haben - sehen alle Vorwürfe
gegen die derzeit Handelnden bestätigt. Die beiden einst großen und
souveränen Volksparteien verspielen zur Zeit nahezu all ihren Kredit.
So geht es nicht weiter! So kann und darf es nicht weitergehen. SPD
und Union und die sie verantwortlich führenden Politiker müssen
wieder zur Vernunft kommen, und zwar schnell. Sie sind gewählt dafür,
dass sie den Menschen in dieser Republik Sicherheit und Stabilität
garantieren, nicht Postengeschacher und Karrieregeilheit. Sie sind
verantwortlich für die Kalkulierbarkeit von Politik - Tagespolitik
und Zukunftspolitik. Von ihnen wird verlangt, dass sie dem Land und
seinen Bürgern Aufbruch und Zukunftsfähigkeit organisieren. Nicht
Stillstand und Machtkampf. Es wird höchste Zeit, dass sich die beiden
Volksparteien wieder an diese Pflicht erinnern, wenn sie
Volksparteien bleiben wollen. Es wird Zeit, dass die Amts- und
Mandatsträger dieser beiden großen Volksparteien diese Pflicht wieder
erfüllen. Wenn sie sich nicht schnell darauf konzentrieren, sinken
ihre Chancen drastisch, Volksparteien zu bleiben. Die Feinde der
Demokratie lauern schon auf dieses Versagen - auch im Parlament.
Ihnen darf nicht noch einmal das Feld überlassen werden. Das wäre
verheerend. Vielleicht hilft die Erinnerung an eine Ermahnung des
Alt-Kanzlers Willy Brandt: "Es ist hoch an der Zeit, dass wir zu
einer fortlaufenden besseren Abstimmung der entscheidenden Kräfte
kommen.(...) Erst kommt das Land, dann kommt die Partei." So sollte
es sein!



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de

Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

625483

weitere Artikel:
  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Martin Schulz Bielefeld (ots) - Martin Schulz ist gescheitert. Endgültig. Dem kurzen Höhenflug folgte der Fall ins Bodenlose - ein beispielloser Absturz in nicht einmal zwölf Monaten. Die politische Tragödie des einstigen SPD-Kanzlerkandidaten und Noch-Parteivorsitzenden mag Mitgefühl wecken. Der Mensch Martin Schulz kann einem wahrlich leidtun. Doch Fakt bleibt: Der Politiker Martin Schulz war seinen Aufgaben zu keiner Zeit gewachsen. Er ist nicht an den Umständen und auch nicht an seinen »Parteifreunden« gescheitert, von denen es zum Schluss mehr...

  • Badische Zeitung: SPD / Seifenoper um die Macht Kommentar von Karl-Heinz Fesenmeier Freiburg (ots) - Oje, SPD! Weit weg von der Intensivstation ist die alte Tante nicht mehr. Im Innersten zerrissen und nach außen konfus erscheint sie in diesem Zustand allenfalls bedingt regierungsfähig. Martin Schulz jedenfalls, dessen Kurzzeit-Ära nun ein jähes Ende fand, hat der SPD nicht gut getan. Der Hype um ihn entpuppte sich als Verblendung, der folgende Absturz als große Ernüchterung. Beides ist nicht nur seine Schuld. Doch das ändert nichts daran, dass der Blick auf diese Partei einen geradezu beelendet. http://mehr.bz/khs34g mehr...

  • Rheinische Post: Dieselskandal: EU-Wettbewerbskommissarin für Sammelklagen Düsseldorf (ots) - EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hat sich für die Einführung von Sammelklagen in Europa ausgesprochen. Dies sei durchaus möglich, sagte Vestager der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe): "Ich bin ein wenig enttäuscht, dass dieser Weg bisher nicht weiter verfolgt wurde. Ich meine, es liegt doch auf der Hand, dass Sie als einzelner geschädigter Verbraucher einigermaßen machtlos gegenüber gigantischen Konzernen sind. Es wäre ja schon viel gewonnen, wenn Verbraucherschutzorganisationen mehr...

  • Rheinische Post: Barley: Ressortzuschnitt hilft für GroKo-Zustimmung beim Mitgliedervotum Düsseldorf (ots) - Die geschäftsführende Arbeits- und Familienministerin, Katarina Barley (SPD), hat sich angesichts des mit der Union vereinbarten Ressortzuschnitts optimistisch mit Blick auf das SPD-Mitgliedervotum gezeigt. Auf die Frage, ob die Aufteilung hilfreich für die Zustimmung zu einer großen Koalition sei, sagte Barley der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe): "Eindeutig ja. Da hat die CDU verloren." Mit dem Finanz-, Arbeits- und Familienressort bestehe die große Chance für die SPD, soziale Politik mehr...

  • Rheinische Post: Barley offen für Ur-Wahl des SPD-Parteivorsitzes Düsseldorf (ots) - Die geschäftsführende Arbeits- und Familienministerin, Katarina Barley (SPD), hat sich offen für die von Parteilinken geforderte Ur-Wahl des SPD-Vorsitzes gezeigt. "Der Ur-Wahl-Idee kann ich grundsätzlich etwas abgewinnen und bin dafür offen, denn die direkte Beteiligung der Mitglieder schafft Vertrauen", sagte Barley der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). Das sei aber mit Sicherheit nicht die Lösung aller Probleme der SPD, das müsse auch allen klar sein, fügte Barley hinzu und forderte mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht