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Deutsche Wärmekonferenz: geea-Sprecher Kuhlmann wirbt für Wärmewende

Geschrieben am 30-01-2018

Berlin (ots) -

- Energiewende im Gebäudebereich muss in Koalitionsverhandlungen
fest verankert werden
- Wichtige Maßnahmen: steuerliche Förderung, neues
Gebäudeenergiegesetz, mehr Energieberatung

Auf der Deutschen Wärmekonferenz am Dienstag in Berlin hat Andreas
Kuhlmann, Sprecher der Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz (geea)
und Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur
(dena), dringend notwendige Maßnahmen für die Energiewende im
Gebäudebereich skizziert: Um die Wärmewende endlich in Schwung zu
bringen, brauche es so schnell wie möglich neue Anreize für die
energetische Sanierung, vor allem mittels einer gut ausgestatteten
steuerlichen Förderkomponente. Außerdem sollten ein neues
Energiegesetz rasch auf den Weg gebracht und die Energieberatung
deutlich gestärkt werden.

"Die Wärmewende bedeutet Fortschritt, Innovation, Wertschöpfung
und Klimaschutz für den Gebäudesektor. Deshalb ist es wichtig, das
Thema in den aktuellen Gesprächen zur Regierungsbildung aufzunehmen
und im Koalitionsvertrag zu verankern", so Kuhlmann. Dabei müsse auch
das Prinzip der Technologieoffenheit beachtet werden. Laut der im
Oktober veröffentlichten geea-Gebäudestudie lassen sich die Ziele der
Energiewende im Gebäudesektor bis 2050 am besten erreichen, wenn alle
verfügbaren Effizienztechnologien wirtschaftlich eingesetzt und die
vorhandenen Infrastrukturen effizient mit erneuerbaren Energieträgern
genutzt werden. Eine stark forcierte Elektrifizierung der
Wärmeversorgung würde dagegen zu höheren Kosten führen und höhere
Sanierungsraten erfordern.

Maßnahmen zum Erreichen der Klimaziele 2030

Zum Erreichen der Klimaziele für das Jahr 2030 empfahl Kuhlmann
vor allem vier Maßnahmen für den Gebäudebereich:

- Förderung erweitern und ergänzen: Um eine signifikante
Verbesserung der Sanierungsaktivitäten zu erreichen, muss so
schnell wie möglich ein attraktiver, unbürokratischer
Steuerbonus für private Gebäudeeigentümer eingeführt werden.
Zudem ist eine Vereinfachung der derzeit sehr unübersichtlichen
Förderlandschaft wichtig.

- Ordnungsrecht weiterentwickeln: Vorhandene Regelungen -
Energieeinsparverordnung (EnEV),
Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG),
Energieeinsparungsgesetz (EnEG) - müssen zügig im neuen
Gebäudeenergiegesetz gebündelt werden, Gebäudeenergiestandards
sollten ambitioniert, aber wirtschaftlich gesetzt werden.

- Vorbildfunktion öffentliche Hand ausbauen: Staat, Länder und
Kommunen müssen selbst mehr für Energieeffizienz im eigenen
Gebäudebestand tun, um als Vorbild für die Energiewende im
Gebäudebereich sichtbar zu werden.

- Energieberatung und Informationsinstrumente stärken: Die
Gebäudeenergieberatung muss deutlich ausgebaut werden,
eingebunden in eine Kommunikationsoffensive von Bund und Ländern
und gekoppelt an eine Verbesserung des Energieausweises.

Außerdem gelte es, die bestehenden Instrumente angesichts der zu
erwartenden Lücke bei der Erreichung der Klimaziele bis 2020 auf ihre
Wirksamkeit zu prüfen und zu optimieren. Auch neue Instrumente seien
wichtig, um die Sanierungsbereitschaft zu erhöhen. Ein fairer
Wettbewerb der Energieträger würde über Marktmechanismen dazu führen,
dass sich volkswirtschaftlich günstige Lösungen durchsetzen.

geea-Gebäudestudie zeigt: Technologieoffenheit bringt
Kostenvorteil

Wie die geea-Gebäudestudie hat sich auch die kürzlich vom
Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) veröffentlichte Studie
"Klimapfade für Deutschland" damit auseinandergesetzt, wie die Ziele
der Energiewende - auch für den Gebäudesektor - bis 2050 erreicht
werden können. "Die BDI-Studie sieht wie die geea-Gebäudestudie
grundsätzliche Vorteile in der Technologieoffenheit, zahlreiche
Annahmen und Ableitungen sind sehr ähnlich. Allerdings setzt die
BDI-Studie stärker auf Elektrifizierung im Gebäudebereich und weniger
auf synthetische Brennstoffe auf Basis von Power-to-X-Technologien.
Aus unserer Sicht sollte der Pfad hier möglichst offen gehalten
werden, um Wettbewerb und Innovationen nicht einzuschränken",
kommentierte Kuhlmann.

Einig sind sich die Studien darin, dass großer Handlungsdruck
besteht. Mit einer alleinigen Fortsetzung der Anstrengungen in Form
bestehender Maßnahmen würden die Ziele deutlich verfehlt. Auch auf
der Ebene der politischen Handlungsempfehlungen stimmen beide Studien
überein, dass zum Beispiel der Effizienzgrad von Gebäuden bis zum
Jahr 2050 deutlich erhöht werden muss.

Die geea-Gebäudestudie zum kostenlosen Download unter
www.dena.de/gebaeudestudie.

Zur geea

Die geea ist ein branchenübergreifender Zusammenschluss führender
Vertreter aus Industrie, Forschung, Handwerk, Planung, Handel und
Energieversorgung. Das Ziel der geea ist, die Energieeffizienz in
Gebäuden in Deutschland durch Empfehlungen für die Politik und
konkrete Maßnahmen seitens der Wirtschaft zu verbessern. Die dena hat
die geea initiiert und koordiniert ihre Aktivitäten.

Weitere Informationen zur geea unter www.geea.info.



Pressekontakt:
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Dr. Philipp Prein,
Chausseestraße 128 a, 10115 Berlin
Tel: +49 (0)30 72 61 65-641, Fax: +49 (0)30 72 61 65-699, E-Mail:
presse@dena.de, Internet: www.dena.de

Original-Content von: Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), übermittelt durch news aktuell


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