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Jagd ist notwendig, reicht allein aber nicht

Geschrieben am 26-01-2018

Osnabrück (ots) - "Der aktuelle Seuchenverlauf der Afrikanischen
Schweinepest in Europa und das daraus erfolgende Risiko für
Deutschland machen es notwendig, dass wir auf unseren Flächen des
Nationalen Naturerbes entsprechend reagieren", sagte Prof. Dr. Werner
Wahmhoff, stellvertretender Generalsekretär der Deutschen
Bundesstiftung Umwelt (DBU) und Fachlicher Leiter des DBU Naturerbes.
Aktuell werden daher auf den DBU-Naturerbeflächen mit Schwerpunkt in
Ostdeutschland mehr Wildschweine bejagt. "Es muss aber mehr getan
werden, um die Viruserkrankung gar nicht erst einzuschleppen", so
Wahmhoff und verweist auf die Handlungshinweise zur Afrikanischen
Schweinepest (ASP), die für die Liegenschaften bereits 2014
veröffentlicht wurden. Für die DBU-Naturerbeflächen sind
dementsprechend ASP-Verantwortliche der Bundesforstbetriebe
zuständig, es gelten spezielle Jagdregelungen sowie
Hygienevorschriften. So ist etwa das Wegwerfen von Speiseabfällen
strikt verboten - eines der größten Risiken zur Einschleppung der
Seuche nach Deutschland.

Handlungshinweise zum Umgang mit ASP auf DBU-Naturerbeflächen

"Bereits 2013 hat das DBU Naturerbe die potenzielle Gefahr der ASP
aus Polen und Weißrussland erkannt", betont Dr. H. Otto Denstorf,
Betriebsmanager beim DBU Naturerbe. "Daraufhin wurden in enger
Abstimmung mit dem Friedrich-Löffler-Institut und in Zusammenarbeit
mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Sparte Bundesforst, die
Handlungshinweise zum Umgang mit der ASP auf DBU Naturerbe-Flächen
2014 in Kraft gesetzt." Das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) warnt
inzwischen vor einem hohen Risiko für eine Einschleppung der Seuche
nach Deutschland. "Obwohl die Krankheit für Haus- und Wildschweine
hochansteckend ist und meist nach kurzer Zeit tödlich endet, sind
Menschen nicht gefährdet", so Wahmhoff. ASP kann direkt von Tier zu
Tier übertragen werden, also auch bei direktem Kontakt beispielsweise
zwischen infizierten Wildschweinen und Hausschweinen in
Freilandhaltung. Doch auch durch verarbeitete infizierte
Fleischprodukte und mit Keimen verunreinigte Kleidung oder Schuhwerk
werden die Viren weiter verbreitet. "Vermutlich sind ungewollt wir
Menschen die größte Gefahr für eine Einschleppung", so Wahmhoff. Es
reiche ein achtlos weggeworfenes Wurstbrot mit virulentem Fleisch aus
Osteuropa, das ein hiesiges Wildschwein am Straßenrand verzehrt, um
die Seuche nach Deutschland zu bringen. Daher ist es strikt verboten,
Speiseabfälle auf den DBU-Naturerbeflächen wegzuwerfen.

Spezielle Hygienemaßnahmen bei der Jagd

Ebenso könne die Krankheit über virusbehaftete Kleidung und
Gegenstände sowie Ausscheidungen indirekt übertragen werden. Würde
etwa ein Jäger mit einem infizierten Wildschwein in Kontakt kommen
und ohne seine Kleidung zu wechseln in einen Schweinezuchtbetrieb
gehen, wäre eine Übertragung möglich. Daher werden die Jagdteilnehmer
von einem ASP-Verantwortlichen des Bundesforstbetriebes über die
Seuche informiert und schon jetzt auf spezielle Hygienemaßnahmen
hingewiesen. "Kein Betreten des Stalles mit Jagdkleidung,
Jagdausrüstung oder Jagdhund, ist in diesem Zusammenhang eine ganz
wichtige Vorbeugemaßnahme", so Wahmhoff. Zur Vorbeugung beteiligen
sich das DBU Naturerbe und Bundesforst aktiv am Monitoring der ASP
mit den zuständigen Landesbehörden und arbeiten eng mit örtlichen
Veterinär- und Jagdbehörden zusammen. Eine Prophylaxe durch Impfung
ist nach Angaben des FLI nicht möglich, da es keinen zugelassenen
Impfstoff gibt.

Wildtiermanagement auf DBU-Naturerbeflächen in ganz Deutschland

"Als Folge der Erkenntnisse wurden die Jagdstrategien
kontinuierlich angepasst, der Umfang der Jagden nimmt zu, und die
Freigaben bei Schwarzwild wurden schon sehr früh erweitert", so
Denstorf. Zudem seien in notwendigem Umfang sogenannte
"Schwarzwildverdrängungsbereiche" auf vielen Naturerbe-Flächen
eingerichtet worden. In diesen Bereichen sei entsprechend den
gesetzlichen Vorgaben die ganzjährige Jagd auf Wildschweine auch als
Einzeljagd möglich. Denstorf: "Der kontinuierliche Anstieg der
erlegten Wildschweine des DBU Naturerbes macht deutlich, dass unser
Wildtiermanagement wirkt und wir unseren Beitrag zur Verringerung der
Schwarzwildbestände deutschlandweit leisten, um die Gefahr der
Ausbreitung der ASP durch Schwarzwild in der Bundesrepublik zu
senken."

DBU-Tochter stellt sich der besonderen Verantwortung und fördert
den Dialog

"Wir stellen uns - sowohl was Vorsorge als auch mögliche
Bekämpfung der Seuche angeht - der besonderen Verantwortung gegenüber
der Allgemeinheit", erklärt Wahmhoff. Darüber hinaus sei das DBU
Naturerbe in einem ständigen Dialog mit benachbarten Jägern und
Landwirten, um sie über das Wildtiermanagement mit Schwerpunkt
Schwarzwild zu informieren. Die Bundesforstbetriebe seien in den
Austausch als wichtige Multiplikatoren voll eingebunden. Bundesweit
auf 69.000 Hektar Fläche vielfältige Lebensräume bewahren Die
DBU-Tochter versteht sich als Treuhänderin des Nationalen Naturerbes
für nachfolgende Generationen. Auf den bundesweit insgesamt rund
69.000 Hektar - größtenteils ehemalige Militärflächen - sollen offene
Lebensräume mit seltenen Tier- und Pflanzenarten durch Pflege
bewahrt, Wälder möglichst ohne menschlichen Eingriff ihrer
natürlichen Entwicklung überlassen, artenarme Forste zu naturnahen
Wäldern umgewandelt und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch
aufgewertet oder erhalten werden.



Pressekontakt:
Ansprechpartner
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Kerstin Heemann

Kontakt
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633-521
Telefax: 0541|9633-198
presse@dbu.de
www.dbu.de
www.dbu.de/naturerbe

Original-Content von: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), übermittelt durch news aktuell


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