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Verkaufsschlager "Biologisch"

Geschrieben am 17-01-2018

Lattes, Frankreich / Heilbronn (ots) - Ganz nach dem Motto
"Liberty of Style" entscheiden sich immer mehr Winzer im Pays d'Oc
IGP Gebiet für den Weinanbau nach biologischen und biodynamischen
Prinzipien. Die Auffassungen gehen dabei zwar auseinander. Aber die
Auszeichnungen und Verkaufserfolge bestätigen: der Weg geht in die
richtige Richtung.

Der Anfang war schwer. Als Wenny Tari und ihr Mann Gabriel 1982
die Domaine de Brau östlich von Carcassonne von Gabriels Vater
übernahmen, wollten sie das Gut zu einem biologischen Weinbaubetrieb
mit modernen Methoden der Vinifizierung entwickeln. Vor über 30
Jahren war das ein neuer Ansatz, den viele sehr belächelt haben. "Wir
mussten zunächst selbst sehr viel lernen", erinnert sich Wenny.
Erfahrungen von anderen Winzern gab es nicht. "Wir wollten das aber
unbedingt und waren das auch unseren Kindern schuldig, die in freier
Natur und ungefährdet von Pestiziden oder anderen chemischen Keulen
aufwachsen sollten", so Wenny. Heute ist die Domaine
Ecocert-zertifiziert und eines der ersten Güter, die biologisch
angebaute Pays d'Oc IGP Weine produzieren. Doch die Gemeinde der
Bio-Winzer wächst, nicht zuletzt deshalb, weil unter dem Label von
Pays d'Oc IGP ein "Liberty of Style" gelebt wird, der den Winzern
viel Freiheit lässt, Rebsorten zu pflegen und über die Arbeit im
Weinberg und im Keller zu Spitzengewächsen zu kultivieren.

Unkomplizierte Weine mit hohem Spaßfaktor

Wie in kaum einem anderen Weinbaugebiet weltweit setzen die
Erzeuger im Pays d'Oc inzwischen so konsequent auf den individuellen
Ausbau von Rebsorten. Viele Jahre standen die Landweine aus dem
Languedoc-Roussillon im Verruf. Zu einfach, zu unstrukturiert, zu
flach und ausdrucksarm. Das hat sich in den letzten 30 Jahren
grundlegend gewandelt. "Pays d'Oc IGP Weine bestechen heute durch
hohe Qualität bei einem sehr guten Preis-Genuss-Verhältnis", sagt
Sommelière Verena Herzog. Die diplomierte Weinakademikerin ist seit
vielen Jahren Botschafterin von Pays d'Oc IGP in Deutschland. Sie
schwört auf die eleganten, unkomplizierten Weine "mit hohem
Spaßfaktor" und wird nicht müde, ihre Weinerfahrung mit den Gewächsen
aus dem Pays d'Oc im Languedoc-Roussillon in Seminaren, Schulungen
und Workshops weiterzugeben. Es sind Weine, wie sie hierzulande gerne
getrunken werden, authentisch, hauptsächlich rebsortenrein und mit
individuellem Charakter.

Konzentration auf die Rebsorte

Die Weinpioniere Robert Skalli und Jacques Gravegeal sind es, die
Ende der 1980er Jahre den Stein ins Rollen bringen. Sie beschlossen,
ein Label zu schaffen, das es den Erzeugern ermöglichte,
Rebsortenweine zu produzieren und sie unter dem Label "Vins de Pays
d'Oc" zu vermarkten. So stellten sie den Weinanbauländern der neuen
Welt eine sehr effiziente Methode dar. In der Region löst das eine
kleine Revolution aus. Mehr und mehr Winzer setzen von nun an auf
Qualität. Sie strukturieren die Weinberge um, modernisieren die
Keller und erinnern sich an alte Rebsorten, die hervorragend zu den
Böden und den mikroklimatischen Bedingungen passen. Rebsorten wie
Grenache Noir, Roussanne, Mourvèdre, Viognier, Petit Verdot oder
Cinsault erleben eine Renaissance. Heute sind im Pays d'Oc 58
Rebsorten zur Anpflanzung zugelassen, darunter so seltene Sorten wie
Petit Manseng, Macabeu, Carmenère, Portan oder Bourboulenc, aber auch
Gewürztraminer, Riesling und Silvaner - eine enorme Palette mit
einzigartiger Aromenvielfalt. Das Label "Vins de Pays d'Oc" wurde
2009 und im Zuge der Weingesetzreform der EU zur geschützten
Herkunftsbezeichnung "IGP" (Indication Géographique Protégée)
umbenannt. Die Bezeichnung ist staatlich anerkannt und entspricht im
Deutschen dem festgelegten Begriff der "geschützten geografischen
Angabe" (g.g.A.). Pays d'Oc IGP ist heute ein Synonym für junge,
frische Rebsortenweine, angefangen bei "easy-drinking" Weinen, die zu
jedem Anlass passen, bis hin zu komplexen Weinen mit individuellem
Charakter. Die Reglements sind nicht ganz so streng wie bei den
Appellationen und erlauben, zu experimentieren und sich an
Kundenbedürfnissen zu orientieren. 100 Prozent der Weine mit Pays
d'Oc IGP-Zertifikat sind von Weinexperten verkostet. Sie werden vom
unabhängigen "Bureau Véritas Certification France", Marktführer unter
den weltweiten Zertifizierungsstellen, geprüft.

Bedeutender Wirtschaftsfaktor

Im "Syndicat des Producteurs de vins de Pays d'Oc", dem Verband
der Pays d'Oc IGP-Winzer, sind heute 1.200 unabhängige Erzeuger und
175 Genossenschaftskellereien zusammengeschlossen. Sie bewirtschaften
120.000 Hektar Rebfläche von den insgesamt 240 000 Hektar der
Weinregion Languedoc-Roussillon - inzwischen ein bedeutender
Wirtschaftsfaktor. Aus rund 6 Millionen Hektoliter produzierten Weins
werden jährlich circa 800 Millionen Flaschen abgefüllt. Davon gehen
48 Prozent in den Export in über 170 Länder. Hauptabnehmer ist
Deutschland mit einem Anteil von rund 20 Prozent (76,7 Millionen
Flaschen) am Export, gefolgt von den Niederlanden, Belgien,
Großbritannien, China, Kanada, der Schweiz und den USA. Durch die
Vertriebsnetze der Erzeuger und der Vermarkter werden jährliche
Umsätze von 3,6 Milliarden Euro generiert.

Bio-Winzer im Kommen

Mit 26,6 Millionen Flaschen beträgt der Bio-Wein-Anteil an der
Gesamtproduktion derzeit zwar nur drei Prozent, die Zahl der
Bio-Winzer nimmt jedoch stetig zu. So hat das Chateau Guilhem 2010
begonnen, zunächst die Lagen für die Rotweine biologisch anzubauen,
seit 2015 werden auch die Weißweine biologisch be- und verarbeitet.
"Wegen eines Pilzes beim Cabernet Sauvignon mussten wir ganze
Parzellen aus unseren Anlagen herausnehmen. Das hat uns veranlasst,
uns mit dem Thema biologischer Anbau zu beschäftigen. Wir haben aber
erst damit begonnen, als wir sicher waren, wie wir es anpacken können
und auch unsere Kunden bereit waren, Bioweine zu akzeptieren und
schließlich zu bevorzugen", sagt Produktionsleiterin Catherine
Montahuc. Mit dem Rotwein habe man angefangen und sehr gute
Erfahrungen gemacht und den weiteren Ausbau forciert. Mittlerweile
ist das Gut Ecocert-zertifiziert. Der deutsche Markt ist für die
Domaine derzeit besonders spannend. "Das Potenzial für Biowein in
Deutschland wächst", sagt Catherine Montahuc.

Von Bio zu CSR - Nachhaltigkeit im Weinbau

Langsam tastet sich auch die Domaine la Jasse an den biologischen
Anbau heran. Das Gut verzichtet bereits weitgehend auf den Einsatz
von Pestiziden. "Weil das Klima hier so ideal ist, dass wir darauf
meist verzichten können", sagt Bruno Le Breton. Bruno Le Breton wurde
1995 von dem holländischen Weinimporteur Hans Walraven engagiert, auf
dem von ihm gekauften Gut zwischen dem Pic St. Loup und den Terasses
du Larzac südwestlich von Montpellier nachhaltigen Weinbau zu
betreiben. Nach Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit hat Bruno 2008
das Weingut schließlich übernommen, nach seinen Vorstellungen
weitergeführt und zu einem nachhaltig arbeitenden Betrieb umgestellt.
2013 waren seine beiden Domaines: Domaine de La Jasse und Domaine
Montlobre die ersten HVE-zertifizierten Weingärten im Hérault. Dieser
ersten nationalen Nachhaltigkeitsauszeichnung folgte 2015 die
Bewertung nach der ISO 26000, einer freiwilligen Verpflichtung zu
verantwortlichem Verhalten, Umweltbelastungen zu reduzieren, die
Mitarbeiter zu fördern und entlang der Produktionskette menschen- und
umweltgerechte Wertschöpfung sicher zu stellen. Die Corporate Social
Responsibility (CSR) der Domaine wird geprägt durch Wassermanagement
im Keller und im Weinberg, sparsame Lieferfahrzeuge mit geringem
Kraftstoffverbrauch, Reduzierung der Verpackungen und die Verwendung
von dünnerem Glas, die Nutzung von Solarenergie,
Düngemittelmanagement, Pflanzengesundheitsstrategie,
Work-Life-Balance-Strategien, wie Ausbildungsprogramme für die
Mitarbeiter, sowie die Überwachung und Analyse der
Regenwurmpopulationen, Schwebfliegen, Käfer und Fledermäuse im
Weinberg. Selbst für die Degustation von Wein hat Bruno Le Breton
Richtlinien aufgestellt, die seine CSR-Kriterien erfüllen und die er
zusammen mit dem Arzt Hussam Al Mallak entwickelt hat. Auch der
Verband Inter Oc ist in Sachen Nachhaltigkeit schon seit mehreren
Jahren aktiv und hat bereits viele Nachhaltigkeitsprojekte initiiert.
Sie beteiligen sich an der Entwicklung von CSR im Weinbaugebiet, in
den Unternehmen der Region und auf nationaler Ebene. So hat der
Verband ein Abkommen mitgestaltet, welches aus einer gemeinsamen
Arbeit zur Anpassung des Standards ISO 26000 (definiert die
Bestimmungen von CSR) hervorging und allen Akteuren des Weinsektors
zur Verfügung steht. Auf Veranlassung von Pays d'Oc IGP haben sich
Unternehmen und Weinexperten mobilisiert, um zwei Referenz-Tools für
Weingüter und deren Lieferanten zu entwickeln, welche an die
praktischen Realitäten, Besonderheiten und Herausforderungen des
Weinsektors angepasst sind. Daraus resultiert der Leitfaden
«Verantwortungsvoller Einkauf» und das Bewertungsmodell AFAQ 26000
(oder Leitfaden bewährter Methoden) für den Weinsektor Pays d'Oc IGP.
Neben dem Best-Practice-Handbuch stellt der Verband eine Reihe von
Workshops, Testimonials und Experteninterviews auf ihrem
YouTube-Kanal zur Verfügung.

Der Mensch geht vor

Über neue Methoden im biologischen Anbau hält er sich auf dem
Laufenden. "Wir beobachten die Forschung, probieren aus und schauen,
was für unsere Reben gut ist", sagt Bruno Le Breton. Da steht für ihn
die soziale Verantwortung über dem Schutz der Natur. In den Pays d'Oc
IGP Weinen sieht Bruno Le Breton vor allem für die jungen Winzer eine
große Chance, ihren eigenen Wein mit Rücksicht auf Natur und Umwelt
anzubauen. Darüber hinaus kann er sich vorstellen, Teile seiner 33
Hektar, die zu 70 Prozent mit Cabernet Sauvignon sowie mit Merlot,
Cabernet Franc und Petit Verdot bewachsen sind, biodynamisch
anzubauen. "Sich nach den Gestirnen zu orientieren und Mondphasen zu
beachten, kann funktionieren", meint er.

Biodynamischer Anbau

Gérard Bertrand, der Starwinzer aus dem Languedoc-Roussillon und
Herr über elf zwischen 9 und 130 Hektar großen Weingütern mit einer
Gesamtanbaufläche von über 600 Hektar mit mehr als 1,5 Millionen
Reben, ist ein leidenschaftlicher Verfechter des biodynamischen
Anbaus. Heute produziert die Gruppe bereits jährlich rund 450
Hektoliter biodynamisch angebauten Weins. Die Erfahrungen auf der
Domaine de Cigalus, das erste Gut mit biodynamischem Anbau, überträgt
er nach und nach auf seine anderen Güter. Die ersten, die davon
profitieren, sind das 57 Hektar große Chateau La Sauvageonne im
Gebiet der Terrasses du Larzac, das Chateau l'Hospitalet im Gebiet La
Clape, mit rund 80 Hektar das zweitgrößte Gut im Besitz von Bertrand
und zentraler Verwaltungssitz der Gesellschaft, und das nur 9 Hektar
große Clos d'Ora bei La Livinière im Minervois, eine steinummauerte
Steillage.

Verkaufsschlager Pays d'Oc IGP "Naturae"

Im breiten Sortiment von über 100 Weinen sind auch biologisch
dynamisch angebaute und mit entsprechendem Hinweis versehene Pays
d'Oc IGP Weine. Darunter ein sortenreiner Viognier, zwei sulfatfreie
Weine und ein Rosé. Unter der Bezeichnung "Naturae" bietet Gérard
Bertrand unter anderem einen Merlot und einen Chardonnay ohne Sulfat
an, den Merlot in UV-geschützter Flasche und mit längerem Korken, der
jeglichen Luftaustausch verhindert, den Chardonnay mit
Schraubverschluss. Die Naturae-Reihe ist ein Exportschlager. Mit den
Pays d'Oc IGP Weinen bedient Bertrand vor allem umweltbewusste
Kunden, die biologisch angebaute Weine in gutem
Genuss-Qualitätsverhältnis bevorzugen.

Von Anfang an sulfitfrei

Auf der Domaine Costes-Cirgues, die nordwestlich von Nîmes liegt,
erinnert der in den Fels gehauene Keller mit seinem futuristischen
Design an einen geweihten Tempel. Die Natur zu ehren, den Boden mit
rein pflanzlichen und mineralischen Produkten zu pflegen und mit
Gründüngung und Kompost zu versorgen, grundsätzlich von Hand zu
ernten, im Keller mit Geduld und Sorgfalt das Gleichgewicht zu wahren
und die Weine ohne Sulfite auszubauen und abzufüllen, kennzeichnet
die Philosophie von Béatrice Althoff und ihren beiden Söhnen David
und Robin und der Tochter Gioja Althoff-Ruhlmann, die sich am
biologischen und biodynamischen Anbau orientiert. Das Gut liegt
märchenhaft versteckt inmitten von schier undurchdringlichem Wald und
verwilderten Olivenhainen. Auch zwischen den Reben wächst und sprießt
es. "Wir wollen die Biodiversität erhalten", sagt Beatrice Althoff.
Die große Vielfalt an Insekten sorgt dafür, dass Schädlinge kaum eine
Chance haben. Biologisch geführte Trauben sind widerstandsfähiger.
Sie haben gelernt, sich gegen die Bio-Konkurrenz zu wehren. Ihr
Immunsystem ist stark entwickelt. Sie sind daher auch in der Lage,
sich von innen zu schützen.

Auf dem kalkhaltigen, mit Feuerstein durchsetzten Tonboden
gedeihen Reben aus dem Pays d'Oc Fundus, wie Grenache, Syrah,
Mouvèdre, Merlot und Carignan, Grenache Blanc, Ugni Blanc, Viognier,
Marsanne, Roussanne, Vermentino und Muscat. Die Trauben werden von
Hand in kleinen Behältern geerntet, damit keine zerdrückt wird.
Weißwein und Rosé werden pneumatisch sanft gepresst und in
temperaturgeführten Stahltanks bei 17° Celsius ausgebaut. Die
Rotweine werden je nach Wein und Tanningehalt bis zu sechs Wochen
mazeriert und vergoren, anschließend in Stahltanks oder Eichenfässern
ausgebaut. Sämtliche Weine werden ohne Zusatz von Sulfit hergestellt
- von der ersten Flasche an. Das war 2003 ein großes Wagnis, als
Beatrice Althoff damit begonnen hat, die 18,5 Hektar Reben und 13,5
Hektar Olivenhaine zu bewirtschaften. Fünf Jahre hat es gedauert, bis
der erste Wein überhaupt verkauft werden konnte. Seit 2008 sind die
Weine des Gutes im Handel. Jährlich werden rund 50 000 Flaschen
abgefüllt, ein Drittel davon gehen in den Export. Im Programm hat die
Domaine sieben Weine, davon vier Pays d'Oc IGP Weine. Die Weine sind
mit dichten Kunstkorken verschlossen, sodass kein Luftaustausch
stattfinden kann.

Natürliche Dünger

Respekt vor der Natur ist auch das Anliegen der Domaine du Bosc in
Vias südwestlich von Carcassonne in der Nähe von Cap d'Agde, das
ausschließlich Pays d'Oc IGP Weine vinifiziert. Zwar wird nicht
ausdrücklich biologischer Weinbau betrieben. Es gibt aber ein
Nachhaltigkeitskonzept, nach dem komplett auf Chemie im Weinberg
verzichtet wird. "Wir führen im Weinberg nur organische Mittel und
Mineralien zu", sagt Önologe Stephane Roques. Pierre Bésinet, der das
väterliche Weingut vor rund 50 Jahren übernommen hat und das heute
von Tochter Dominique Bésinet-Castillon weitergeführt wird, schwört
auf kompostierten, mit Schafsdung vermischten Trester aus der
Weinbereitung als natürlichen Dünger. Statt auf Herbizide setzt er
auf Begrünung zwischen den Rebzeilen und mechanische
Bodenbearbeitung. Wasser-, Energie- und Düngemittelmanagement sorgen
ebenso für eine ressourcenschonende Bewirtschaftung wie die
Wiederverwendung des bei der Vorgärung entstehenden Gases. Für die
Gärkohlensäure hat die Domaine einen Gaskreislauf installiert.

Pionier der Rebsortenweine

Die Weine der Domaine gedeihen auf einer Zunge vulkanischen
Ursprungs aus porösem Tuffstein und Lavaschlacken vermischt mit
Muschelkalk. Der dunkle Vulkanasche-Boden hält die Wärme, Wasser
versickert aber schneller als in den umliegenden Lagen. Die Domaine
hat deshalb eine Berieselungsanlage, um dosiert und gezielt zu
bewässern. Ein Agrarökonom überwacht den Zustand der Reben. Geerntet
wird, "wenn die Trauben in bester Kondition sind", sagt
Geschäftsführerin Dominique Bésinet-Castillon. Das Gut gehört zu den
Pionieren der Rebsortenweine und vinifiziert heute aus 18 Rebsorten
rund 40 Pays d'Oc IGP Weine, darunter auch seltene Sorten, wie
Colombard und Terret unter den Weißweinen oder Petit Verdot unter den
Rotweinen. Auch Süßweine werden angeboten, "aber nicht in jedem
Jahr", sagt Exportleiterin Christelle Hernandez.

Luxus für den Alltag

Dass sich mit Bio-Weinen Geld verdienen lässt, hat auch
Jean-Claude Mas erkannt. 1987 hat er 35 Hektar von seinem Vater
übernommen und drei Jahre später die Domaines Paul Mas gegründet.
Heute ist er Herr über elf Weingüter mit über 600 Hektar Rebfläche
und arbeitet partnerschaftlich mit Vertragswinzern zusammen, die über
1 300 Hektar bewirtschaften. Unter dem Motto "Luxus für den Alltag"
werden 40 Rebsorten meist zu Cuvées assembliert, die unter
verschiedenen Labels wie, "Arrogant Frog", "Vinus" oder "Côtés de
Mas", unterschiedliche Kundenkreise in rund 60 Ländern der Erde
ansprechen. Für die "Astélia"-Kollektion vereint Paul Mas Trauben aus
nachhaltig bewirtschafteten Parzellen, in denen nach
biologisch-dynamischen Prinzipien gearbeitet wird. Darunter auch
einen Rotwein, einen Rosé, der neu im Sortiment ist, und einen
Barrique Chardonnay, ein Cuvée aus sieben verschiedenen
Chardonnay-Trauben der besten Weingüter von Paul Mas. Bislang werden
bei Paul Mas und den Vertragswinzern rund 25 Prozent der Rebflächen
biologisch bewirtschaftet, Tendenz steigend.

Nach ISO 14001 zertifiziert

Für eine nachhaltige Weinbewirtschaftung haben sich Jean-Marc und
Emmanuel Floutier von der Domaine du Grand Chemin in Savignargues am
Fuße der Cevennen im Dreieck Alès, Nîmes, Montpellier entschieden.
Vater und Sohn betreiben das Gut gemeinsam und mit Emmanuel bereits
in der fünften Generation. Die Familie stammt von Seidenspinnern ab.
Erst ab 1880 wurde auch Weinbau betrieben. Die Seidenspinnerei wurde
parallel bis in die 1940er Jahre aufrechterhalten. Nach dem Zweiten
Weltkrieg konzentrierte sich die Familie ganz auf den Weinbau. Mit
Auslöser waren drei über 200 Jahre alte Weinfässer aus Russland, die
unmittelbar nach dem Krieg erworben wurden und in denen heute noch
Rotweine ausgebaut werden. Seit April 2012 ist die Domaine nach der
internationalen Umweltschutznorm ISO 14001 zertifiziert. Vater und
Sohn betreiben einen integrierten Weinbau, in dem sowohl die Belange
der Umwelt als auch die sozialen Belange der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter berücksichtigt werden. Zur Stärkung der Biodiversität
lassen sie Gras zwischen den Reben wachsen und verzichten soweit es
geht auf den Einsatz chemischer Mittel. Mit gezieltem Wasser-,
Material- und Abfallmanagement geht das Gut schonend mit
Umweltressourcen um. Auf rund 75 Hektar pflegen die Floutiers 17
Rebsorten. Sie werden hauptsächlich zu Rosé-Weinen vinifiziert, die
rund 50 Prozent des Umsatzes ausmachen und die auch in Jeroboam (3
l), Mathusalem (6 l) und Nebukadnezar-Flaschen (15 l) für die
Gastronomie ausgeliefert werden. 90 Prozent des Weinsortiments sind
Pays d'Oc IGP Weine.

Auf Augenhöhe mit Spitzengewächsen

Dank der Entschlusskraft einzelner Winzer gewinnt die Erzeugung
von Biowein im Languedoc-Roussillon zunehmend an Bedeutung. Rund 600
Erzeuger mit einer Rebfläche von rund 1 200 Hektar setzen bereits auf
den Anbau nach biologischen und biodynamischen Prinzipien. Das
Languedoc-Roussillon ist damit das größte Anbaugebiet für Biowein in
Frankreich. Über 30 Prozent aller Bioweine kommen aus dem Pays d'Oc
IGP Gebiet. Nach vielen Jahren des Experimentierens und des
Erfahrungensammelns haben die Bio-Weine inzwischen ein Niveau
erreicht, das sich auf Augenhöhe mit Spitzengewächsen befindet. Boden
und Klima bieten die idealen Voraussetzungen, die Flächen auszuweiten
und die wachsende Zahl der Kunden, die sich für Bio-Produkte
entscheiden, zu bedienen.

Über Pays d'Oc IGP

- 6,5 Millionen Hektoliter werden produziert (äquivalent zu 867
Millionen Flaschen). Das entspricht der Hälfte der
Produktionsmenge im Languedoc-Roussillon, dem weltweit
zweitgrößten Anbaugebiet.
- Auf 120 000 Hektar werden Pays d'Oc IGP Weine angebaut, der
Hälfte der gesamten Rebfläche im Languedoc-Roussillon.
- Pays d'Oc IGP ist der führende Anbieter von französischen
Rebsortenweinen und die Nr. 1 der französischen Weinexporteure.
- Eine gut strukturierte Branche: 1200 unabhängige Erzeuger und
175 Genossenschaftskellereien, 316 Händler, 71 Makler.
- 5,5 Millionen Hektoliter wurden 2016 verkauft, davon 52 % der
Pays d'Oc IGP Weine in Frankreich selbst, 48 % werden in 170
Länder exportiert.
- 24 % der Pays d'Oc IGP Exporte gehen nach Deutschland.
- Die seit 2009 verwendete Abkürzung IGP (Indication Géographique
Protégée) ist eine geschützte Herkunftsangabe, die Qualität,
Herkunft und Produktionsstandards garantiert.
- 100% der Weine werden kontrolliert und verkostet, um die
Zertifizierung zu erhalten.
- Die Denomination Pays d'Oc IGP bietet ein breites Spektrum von
Weiß-, Rosé- und Rotweinen als Rebsortenweine an. Die Vielfalt
reicht von leichten bis hin zu komplexen Weinen, die zu einem
ausgezeichneten Verhältnis von Preis, Genuss und Qualität
angeboten werden. Seit 2011 stellt die Denomination auch
Schaumweine her.
- Zugelassen sind 58 Rebsorten, davon 26 Weißweinsorten mit einem
Anteil von 26 % am Anbau, 16 Rotweinsorten mit einem Anteil von
52 % am Anbau und 16 Rebsorten für Roséweine mit einem Anteil
von 22 % am Anbau.
- 94 % aller IGP Rebsortenweine aus Frankreich sind Pays d'Oc IGP
Weine.
- 72 % aller französischen IGP-Weine sind Pays d'Oc IGP Weine.

Weitere Informationen unter www.paysdocigp-weine-erleben.de



Pressekontakt:

Sabrina Schäfer
Bereich Public Relations für Pays d'Oc IGP
HETTENBACH GMBH & CO KG
Tel. + 49 7131 7930 - 103
pr@hettenbach.de

Original-Content von: InterOc Fachverband für "Pays d'Oc IGP" Weine, übermittelt durch news aktuell


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