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BUND testet Weihnachtsbäume: 76 Prozent mit Pestiziden belastet / Auch illegales Pestizid gefunden

Geschrieben am 14-12-2017

Berlin (ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) hat die Nadeln von 17 Weihnachtsbäumen von einem unabhängigen
Labor auf Rückstände von knapp 140 Pestiziden untersuchen lassen. Bei
13 der analysierten Bäume, also bei 76 Prozent, wurde das Labor
fündig. Insgesamt wurden bei dem Test neun verschiedene Pestizide
gefunden, von welchen fünf zu den gefährlichsten zählen, die derzeit
in der EU eingesetzt werden.

In den Nadeln von neun Bäumen und damit am häufigsten wurde das
Insektizid Lambda-Cyhalothrin festgestellt, das als das schädlichste
zurzeit in der EU zugelassene Pestizid gilt. Es ist unter anderem
akut toxisch, schädigt Nervenzellen und das Hormonsystem, ist giftig
für Bienen und Wasserlebewesen und reichert sich in Organismen an. In
Weihnachtsbaumplantagen wird es zur Insektenbekämpfung eingesetzt.
Ein weiterer bei dem BUND-Weihnachtsbaumtest gefundener Wirkstoff,
Parathion-Ethyl - früher bekannt als E 605 oder umgangssprachlich als
"Schwiegermuttergift" -, ist illegal und darf aufgrund seiner äußerst
hohen Giftigkeit bereits seit 15 Jahren in der EU nicht mehr
verwendet werden. In zwei Weihnachtsbäumen wurde auch das umstrittene
Totalherbizid Glyphosat nachgewiesen.

"In Weihnachtsbaumplantagen werden jede Menge Herbizide,
Insektizide und Fungizide eingesetzt. Auffällig und beunruhigend ist
die hohe Mehrfachbelastung, viele Weihnachtsbäume sind einem
regelrechten Pestizidcocktail ausgesetzt", sagte die
BUND-Pestizidexpertin Corinna Hölzel. Mehr als die Hälfte der
getesteten Bäume war mit mindestens zwei Wirkstoffen belastet, ein
Baum enthielt sogar Rückstände von vier Pestiziden. Die untersuchten
Weihnachtsbäume stammten überwiegend von deutschen Plantagen und
wurden von BUND-Aktiven stichprobenartig in Baumärkten, Gartencentern
und im Straßenverkauf an 15 Orten im gesamten Bundesgebiet erworben.

Die Verwendung von Pestiziden in der Land- und Forstwirtschaft ist
in erster Linie ein Umweltproblem. "Die Gifte gelangen in Böden und
Gewässer, sie schädigen Insekten und zerstören auch Nahrungsquellen
und Lebensräume weiterer Nützlinge", sagte die BUND-Pestizidexpertin.
Nicht zu vernachlässigen seien jedoch auch mögliche gesundheitliche
Auswirkungen auf Menschen. "Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass
Pestizide in geschlossenen und beheizten Räumen in die Raumluft
ausdünsten", so Hölzel.

Der BUND rät Verbrauchern dazu, zertifizierte Bio-Weihnachtsbäume
zu kaufen, die garantiert frei von Schadstoffen sind, oder einen Baum
aus heimischen FSC-zertifizierten Wäldern, die nicht mit Pestiziden
behandelt werden. Bio-Bäume erkennen Verbraucher am Siegel der
Öko-Anbauverbände Bioland, Naturland oder Demeter.

Zu einer Grafik mit den Weihnachtsbaum-Testergebnissen des BUND
(kostenlos zum Abdruck freigegeben): www.bund.net/weihnachtsbaumtest

Hintergrundinformationen zu den beim Test gefundenen Pestiziden:
www.bund.net/weihnachtsbaumtest-hintergrund

Zu einer Liste der Umweltschutzorganisation Robin Wood mit
Verkaufsstellen für Bio-Weihnachtsbäume:
www.robinwood.de/schwerpunkte/okologische-weihnachtsbaume

Zu einer Liste des BUND Naturschutz in Bayern mit regionalen
Anbietern von Bio-Weihnachtsbäumen:
www.bund-naturschutz.de/oekologisch-leben/wohnen/christbaum-kaufen



Pressekontakt:
Corinna Hölzel, BUND-Pestizidexpertin, Tel.: 0175-4487691,
corinna.hoelzel@bund.net bzw. Annika Natus, BUND-Pressesprecherin,
Tel.: 030-27586-464, presse@bund.net, www.bund.net

Original-Content von: BUND, übermittelt durch news aktuell


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