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Studie: Aussichten der Versicherer verhalten optimistisch / Sopra Steria Consulting stellt neuen Branchenkompass Insurance 2017 vor

Geschrieben am 05-12-2017

Hamburg (ots) - Die Versicherer in Deutschland blicken überwiegend
leicht optimistisch in die Zukunft. 65 Prozent der Entscheider
prognostizieren bis 2020 mindestens eine stabile Geschäftsentwicklung
im Vergleich zur Gesamtwirtschaft. 24 Prozent glauben an ein
überdurchschnittliches Wachstum der Branche, gemessen an der
Konjunktur insgesamt. Top-Herausforderung ist das anhaltend niedrige
Zinsniveau, das massiv an Relevanz gewonnen hat und
Personenversicherer sowie Schaden- und Unfallversicherer
gleichermaßen unter Druck setzt. Das ergibt die Studie
"Branchenkompass Insurance 2017" von Sopra Steria Consulting und dem
F.A.Z.-Institut.

Die wirtschaftlichen Erwartungen der Befragten sind allgemein
positiv zu bewerten, denn im Vorjahr verzeichnete die Branche nur ein
geringfügiges Wachstum. Die Beitragseinnahmen sind 2016 insgesamt um
0,2 Prozent auf 194,2 Milliarden Euro angestiegen. Das
Bruttoinlandsprodukt erreichte dagegen ein Plus von 1,9 Prozent. "Die
positiv gestimmten Versicherer schöpfen ihren Optimismus bis 2020 vor
allem aus strategischen Weichenstellungen, mit denen sie Produkte und
Service für die Kunden verbessern sowie die Kosten senken wollen.
Digitalisierung und Automatisierung spielen dabei an beiden
Stellschrauben eine entscheidende Rolle", sagt Lars Rautenburger,
Leiter der Business Unit Insurance bei Sopra Steria Consulting.
Stimmungskiller Niedrigzinsen

Trotz der leicht aufgehellten Stimmung: Die Aufgabenliste für die
Versicherungswirtschaft ist lang. Noch vergleichsweise gelassen geht
die Branche mit neuen Wettbewerbern um. Weniger als jeder Zweite
sieht Insurtechs als große Herausforderung, sondern eher als Partner.
Dauerhaft niedrige Zinsen, neue Regulierungsvorschriften wie die
EU-Vermittlerrichtlinie und die EU-Datenschutz-Grundverordnung sowie
die veränderten Kundenerwartungen an Produkte und Service halten die
Branche dagegen deutlich stärker in Atem.

Für drei Viertel der befragten Versicherungsentscheider ist das
niedrige Zinsniveau die wichtigste Herausforderung, die es künftig zu
meistern gilt. Im Vergleich zu früheren Befragungen hat dieses Thema
erheblich an Bedeutung gewonnen. Die Lebensversicherer reagieren und
passen ihre Angebote an den 2017 auf 0,9 Prozent festgelegten
Garantiezins an. Neukunden erhalten zunehmend Verträge ohne
herkömmliche Zinsgarantien. Für alte Verträge mit hohen
Garantiezinsen erwägen selbst große Versicherer inzwischen den Weg,
diese Bestände an so genannte Run-off-Versicherer zu verkaufen.

Andere Sparten sind von den dauerhaft niedrigen Zinsen ebenfalls
betroffen. Für Schaden- und Unfallversicherer wird es zunehmend
schwierig, negative Schadenfallquoten mit Zinseinkommen aus
Kapitalanlagen auszugleichen. Private Kranken- und
Pflegeversicherungen werden letztendlich zu Beitragsanpassungen
gezwungen, sollten die Alterungsrückstellungen zu wenig Rendite
erwirtschaften.

Künstliche Intelligenz soll die Regulierungsflut bändigen

Darüber hinaus sind die Versicherer wie die Banken
überdurchschnittlich stark von immer wieder neuen
Regulierungsvorschriften betroffen. 72 Prozent der für die Studie
Befragten bewerten Compliance als eine große Belastung für das eigene
Unternehmen. Der Grund: Die Versicherer schöpfen die Möglichkeiten
für eine stärkere Automatisierung nach eigener Einschätzung nicht
aus. Nur 37 Prozent der Studienteilnehmer bestätigen, dass im eigenen
Unternehmen automatisierte Compliance-Überprüfungen verbreitet sind.

Neue Technologien wie künstliche Intelligenz und Robotic Process
Automation (RPA) sollen künftig helfen. 46 Prozent der befragten
Entscheider versprechen sich von Big Data und künstlicher Intelligenz
deutliche Verbesserungen. Geplant sind beispielsweise lernende
Systeme, die Anti-Geldwäsche-Untersuchungen durchführen, und
Sprachassistenten, die Mitarbeitern einfache Fragen zur Einhaltung
von Compliance beantworten. "Wichtig ist zudem, dass die Versicherer
Compliance-Prüfungen als Alltagsgeschäft verstehen und Maßnahmen
dauerhaft in die operativen Prozesse einbauen. Das erleichtert den
Umgang mit neuen Regulierungsanforderungen, die mit Sicherheit kommen
werden", sagt Lars Rautenburger von Sopra Steria Consulting.
Service-, Produkt- und Automatisierungsoffensive sind
Top-Wachstumstreiber

Neues Wachstum soll vor allem auf organischem Wege entstehen. 94
Prozent der Versicherer wollen Neu- und Bestandskunden mit
verbessertem Service überzeugen. Viele Versicherer bauen gerade an
den nötigen technologischen Fundamenten. Ein kanalübergreifender
Dialog mit den Kunden ist erst bei 35 Prozent der Versicherer
möglich. Kundenportale für die direkte Kommunikation mit den
Versicherten sind bei 26 Prozent in Planung.

82 Prozent der Versicherungsunternehmen wollen das Geschäft zudem
stärker automatisieren. Nur 43 Prozent der Befragten schätzen den
Grad der Dunkelverarbeitung derzeit als hoch ein. Zum einen soll
durch automatisierte Prozesse die Kundenzufriedenheit steigen, zum
anderen die Kosten sinken, beispielsweise im Schadenmanagement.
Online-Schadenmeldungen und der Upload von Dokumenten, Bildern und
Videos über Schaden-Apps sollen künftig zum Standard werden. Der
Aufwand für die Begutachtung reduziert sich damit erheblich. Weiteres
Einsparpotenzial bieten Algorithmen, die bei der Betrugserkennung
unterstützen, und IT-Lösungen, die Briefpost automatisiert in
digitale Daten umwandeln.

78 Prozent der Versicherer wollen mit innovativen Produkten und
Leistungen punkten. Knapp ein Drittel plant beispielsweise, per
Videoberatung häufiger mit Kunden in Kontakt zu treten als heute.
Einige Versicherer haben zudem sogenannte Skills für
Sprachassistenten wie Amazons Alexa programmiert, um künftig mehr
Service rund um die Uhr bieten zu können. Darüber hinaus soll die
Komplexität der Tarife reduziert werden und eine neue Produktvielfalt
entstehen. Fast jeder zweite Versicherer setzt beispielsweise auf
Bündelprodukte sowie auf Produktkopplungen mit branchenfremden
Angeboten. Start-ups wie Simplesurance und Massup bieten die
notwendigen White-Label-Lösungen für den Vertrieb von Versicherungen
in Internetshops. 46 Prozent der Befragten rechnen gleichzeitig mit
einem Aufschwung für den Vertrieb von Cyber-Policen und von
Beratungsdienstleistungen zur Prävention gegen Hackerangriffe und
bereiten sich mit eigenen Angeboten vor.

Über die Studie:

Die Ergebnisse der Studie Branchenkompass Insurance 2017 wurden in
zwei Schritten erhoben. Sopra Steria Consulting und das
F.A.Z.-Institut haben Versicherungs-Führungskräfte in einem Think
Tank zusammengebracht und mit ihnen über die Themen diskutiert, die
die Branche bewegen. Digitalisierung, Schadenmanagement und
Compliance standen im Fokus. Im Oktober 2017 wurden darüber hinaus 85
Führungskräfte aus Versicherungen zu den Branchentrends,
Herausforderungen und Strategien befragt. Die Online-Befragung wurde
mit Führungskräften von Versicherern unterschiedlicher Sparten und
Größe durchgeführt.

Links:
Infografik herunterladen: https://goo.gl/3vik6f
Branchenkompass Inusrance 2017 bestellen: https://goo.gl/n8MtJb

Über Sopra Steria Consulting (www.soprasteria.de)

Sopra Steria Consulting zählt heute zu den Top Business
Transformation Partnern in Deutschland. Als ein führender
europäischer Anbieter für digitale Transformation bietet Sopra Steria
eines der umfassendsten Angebotsportfolios für End-to-End-Services am
Markt: Beratung, Systemintegration, Softwareentwicklung,
Infrastrukturmanagement und Business Process Services. Unternehmen
und Behörden vertrauen auf die Expertise von Sopra Steria, komplexe
Transformationsvorhaben, die geschäftskritische Herausforderungen
adressieren, erfolgreich umzusetzen. Im Zusammenspiel von Qualität,
Leistung, Mehrwert und Innovation befähigt Sopra Steria seine Kunden,
Informationstechnologien optimal zu nutzen. Mit mehr als 40.000
Mitarbeitern in über 20 Ländern erzielte Sopra Steria 2016 einen
Umsatz in Höhe von 3,7 Mrd. Euro.

Die Sopra Steria Group (SOP) ist notiert an der NYSE Euronext
Paris (Compartment A) - ISIN: FR0000050809.

Weitere Informationen finden sich unter
www.soprasteria.de/newsroom



Pressekontakt:
Sopra Steria Consulting:
Nils Ritter
Tel.: +49 (0) 40 22703-8801
E-Mail: nils.ritter@soprasteria.com

Faktor 3:
Eva Klein
Tel.: +49 (0) 40 679446-6174
E-Mail: e.klein@faktor3.de

Original-Content von: Sopra Steria AG, übermittelt durch news aktuell


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