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Coller-Capital-Umfrage: Anteil der Limited Partner, die direkt in Private Equity investieren, hat Höhepunkt erreicht (FOTO)

Geschrieben am 04-12-2017

London (ots) -

- Der britische Buyout-Markt hat für 44 % der europäischen
Private-Equity-Anleger (Limited Partners, LPs) an Attraktivität
verloren
- LPs lehnen Quoten als Mittel zur Erhöhung des Frauenanteils in
der Private-Equity-Branche ab
- Anbieter von Marihuana für nicht-medizinische Zwecke eignen sich
nach Auffassung der meisten LPs nicht für Private Equity

Der Anteil der institutionellen Investoren (Limited Partners,
LPs), die sich direkt an Privatunternehmen ohne Einbeziehung eines
Private-Equity-Fonds beteiligen, hat laut dem jüngsten Global Private
Equity Barometer von Coller Capital den Höhepunkt erreicht. Zwischen
2006 und 2012 verdoppelte sich der Anteil dieser direkt
investierenden LPs nahezu. Seither liegt er unverändert bei rund
einem Drittel der LPs. Im Gegensatz dazu haben Co-Investments - also
Direktanlagen parallel zu einem indirekten Fondsinvestment in
dieselbe Firma - zunehmend an Beliebtheit gewonnen: So verdoppelte
sich die Zahl der Co-Investoren unter den LPs in den vergangenen zehn
Jahren.

Auch in der Herangehensweise der LPs an chinesisches Private
Equity sind strukturelle Grenzen erkennbar. Der Anteil der Anleger,
die in auf China spezialisierte Fonds (im Gegensatz zu regionalen
Fonds oder Dachfonds mit Engagement in China) investieren, liegt nun
etwa bei der Hälfte der LPs. Das Barometer zeigt, dass dieser Anteil
nicht weiter steigen dürfte.

Grund für diese Begrenzungen ist keinesfalls, dass Private Equity
als Anlageklasse nicht mehr wächst. Insgesamt gesehen beabsichtigen
große und kleinere Anleger, die Zahl der Manager, in die sie
investieren, entweder beizubehalten oder zu erhöhen. Auch das Volumen
des Kapitals, das sie für die Fonds der einzelnen Manager vorsehen,
wird nach ihren Angaben steigen. Die Hälfte der Anleger beabsichtigt,
die Durchschnittsgröße der investierten Kapitalsumme zu erhöhen,
während lediglich einer von zehn eine Reduzierung plant.

"Dieses Barometer vermittelt ein interessantes Bild von einer
Branche, die weiterhin wächst, deren Form sich aber allmählich
festigt", so Jeremy Coller, CIO von Coller Capital. "Die
Anlegergemeinschaft befindet sich nach unserer Einschätzung an einem
Scheideweg. Limited Partners, die spezialisierte Ansätze in Bezug auf
Private Equity verfolgen, beispielsweise Direktinvestitionen in
Privatunternehmen, werden voraussichtlich den Anteil des Kapitals
erhöhen, das sie in diese Bereiche investieren. Anleger, die diesen
Weg noch nicht eingeschlagen haben, werden dies in Zukunft auch nicht
unbedingt tun."

Michael Schad, Partner bei Coller Capital, merkte an: "Europäische
Anleger schätzen Buyouts auf dem europäischen Festland nun als
attraktiver ein, während ihr Enthusiasmus für das Vereinigte
Königreich nachlässt. Dies ergibt sich aus der Zahl der Anleger, die
glauben, dass Buyouts im Vereinigten Königreich als Anlagen weniger
attraktiv werden."

Veränderungen in Europa

Das Barometer beleuchtet mehrere interessante Dynamiken im
europäischen Private-Equity-Sektor.

- Viele europäische Anleger schätzen Buyouts in französisch- und
deutschsprachigen Ländern nun als attraktiver ein als in den
letzten Jahren (43 % bzw. 34 % der europäischen LPs). Der
britische Buyout-Markt hat hingegen für 44 % der europäischen
LPs an Attraktivität verloren.
- LPs aus allen Regionen der Welt schätzen die Aussichten für
Wagniskapital in Europa über die nächsten fünf Jahre positiv
ein. Drei Viertel der LPs in Europa und im Raum Asien-Pazifik
halten den europäischen Wagniskapitalsektor für attraktiv oder
sehr attraktiv, ebenso wie mehr als die Hälfte der befragten
Anleger in Nordamerika.
- Der Anteil der Anleger, die eine Erhöhung ihres Engagements in
alternativen Anlagen beabsichtigen, ist in Europa doppelt so
hoch wie in Nordamerika: 59 % der befragten europäischen LPs
gaben an, ihre Zielallokationen in alternativen Anlagen im
nächsten Jahr erhöhen zu wollen, verglichen mit 31 % in
Nordamerika. Hedgefonds sind die einzige Kategorie alternativer
Anlagen, in der beide Anlegergruppen ihre Zielallokationen
insgesamt verringern wollen.

Frauen im Private-Equity-Sektor

LPs lehnen den Einsatz von Quoten zur Förderung der Beteiligung
von Frauen im Private-Equity-Sektor mit überwältigender Mehrheit ab.
Drei Viertel der befragten Anleger sind zwar der Ansicht, dass GPs in
Bezug auf die Anzahl der Frauen, die sie einstellen und die sie in
ihre Anlageausschüsse berufen, ihre Ziele höher stecken sollten, doch
lediglich eine geringe Minderheit würde Quoten als Mittel zur
Umsetzung dieser Ziele befürworten (einer von zwanzig bzw. einer von
zehn LPs).

Anleger glauben, dass sich mit der Rekrutierungs- und
Beförderungspraxis der GPs teilweise erklären lässt, warum bei LPs
mehr Frauen Führungspositionen besetzen als bei GPs. Als wichtigsten
Grund gab über die Hälfte der befragten Anleger jedoch das bessere
Gleichgewicht von Berufs- und Privatleben bei LPs an.

Dennoch sehen die Anleger die Branche auf einem klaren Kurs: So
rechnen fast drei Viertel der LPs damit, dass der Anteil von Frauen
in GP-Unternehmen in den nächsten drei Jahren wachsen wird, und mehr
als die Hälfte der LPs erwartet, dass ihr Anteil bei LPs steigen
wird.

Marihuana als Anlagemöglichkeit für Private Equity

Anlagen in Marihuana sind bei LPs weiterhin umstritten. Vier von
fünf Private-Equity-Anlegern würde es nicht behagen, wenn ihre GPs in
ein Unternehmen investieren würden, dessen Geschäftstätigkeit sich
auf Marihuana für nicht-medizinische Zwecke konzentriert. Eine knappe
Mehrheit (57%) würde indessen Anlagen in Unternehmen mit Schwerpunkt
auf der medizinischen Nutzung der Droge unterstützen. Wenig
überraschend ist vielleicht, dass nordamerikanische LPs gegenüber
Unternehmen mit Schwerpunkt auf dem nicht-medizinischen Gebrauch von
Marihuana toleranter eingestellt sind: 30 % würden diese Unternehmen
unterstützen.

Chinesisches Private Equity

Vier von fünf LPs haben mittlerweile Private-Equity-Beteiligungen
in China - über globale Fonds, panasiatische Fonds oder auf China
spezialisierte Fonds. Auch im Westen steigt das Vertrauen der LPs in
chinesische GPs allmählich: Mehr als zwei Fünftel der
nordamerikanischen LPs und ein Fünftel der europäischen LPs wären nun
eher dazu bereit, einen chinesischen GP für ihr Engagement in China
zu wählen, als noch vor drei Jahren.

Private-Equity-Renditen

Anleger erwarten mittelfristig von ihren Private-Equity-Portfolios
nach wie vor attraktive Renditen. Dem Barometer zufolge gehen vier
Fünftel der befragten LPs davon aus, mit ihren
Private-Equity-Portfolios in den nächsten drei bis fünf Jahren
Jahresrenditen von 11% und mehr zu erzielen.

Die langfristige Entwicklung beurteilen die LPs etwas
vorsichtiger: Ein Drittel erwartet, dass die Private-Equity-Renditen
mehr oder minder auf ihrem aktuellen Niveau bleiben, und drei Fünftel
sind der Ansicht, dass sie mit zunehmender Reife des Marktes sinken
werden. Eine kleinere Gruppe von optimistischen LPs (7 %) rechnet mit
höheren Renditen, wenn weltweit ein neuer Wirtschafts- oder
Marktzyklus beginnt.

Weitere Ergebnisse der Studie

Die Barometer-Ausgabe Winter 2017-18 vermittelt außerdem einen
Überblick über die Ansichten und Meinungen der Anleger zu folgenden
Themen:

- Spezialisierte GPs im Vergleich mit Multi-Produkt-Plattformen
- Voraussichtliche zukünftige Quellen von GP-Dealflows
- Co-Investments
- Einsatz von künstlicher Intelligenz im Private-Equity-Sektor
- Fremdfinanzierung in Buyout-Märkten
- Private Equity unter dem Aspekt systemischer Risiken für das
Finanzsystem

Hinweis an Redakteure

LPs (Limited Partners) sind Anleger in Private-Equity-Fonds. GPs
(General Partners) sind Manager von Private-Equity-Fonds. Coller
Capital's Global Private Equity Barometer ist eine einzigartige
Momentaufnahme weltweiter Trends im Private-Equity-Bereich. Zweimal
jährlich bietet es einen Überblick über die Pläne und Meinungen
institutioneller Private-Equity-Investoren in Nordamerika, in Europa
und in der Region Asien-Pazifik (einschließlich des Mittleren
Ostens).

Das jüngste Barometer spiegelt die Einschätzungen von 110
Private-Equity-Anlegern aus der ganzen Welt im Herbst 2017 wider. Die
Ergebnisse des Barometers sind für die Gesamtheit der LPs im Hinblick
auf Anlegerstandort, Art der investierenden Organisation, verwaltetes
Gesamtvermögen und Zeitraum der Erfahrung mit Private-Equity-Anlagen
global repräsentativ.

Über Coller Capital

Coller Capital, führender Akteur im Private-Equity-Sekundärmarkt,
erwirbt Positionen in Private-Equity-Fonds sowie nicht börsennotierte
Unternehmen von deren ursprünglichen Inhabern. Der Umfang der
Einzelinvestitionen bewegt sich im Bereich von 1 Million US-Dollar
bis über 1 Milliarde US-Dollar.

Die 1990 gegründete Firma hat ihren Hauptsitz in London sowie
Niederlassungen in New York und Hongkong. Collers multinationales
Investmentteam hat als weltweit größtes auf Sekundärmärkte
spezialisiertes Team eine globale Präsenz.

Im Dezember 2015 platzierte die Firma den Fonds "Coller
International Partners VII" mit Kapitalzusagen von 7,15 Milliarden
US-Dollar von etwa 170 weltführenden institutionellen Anlegern.



Pressekontakt:
Volker Northoff
Northoff.Com Public Relations
Frankfurt/Main
+49 (0)69/408980-00
info@northoff.com

Original-Content von: Coller Capital, übermittelt durch news aktuell


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