(Registrieren)

Ruhe vor dem Sturm: Wie sicher ist mein Dach? Vier Fragen an den Experten - Was Hausbesitzer beachten sollten

Geschrieben am 27-11-2017

Mayen (ots) - Schwere Sturmschäden in Deutschland nehmen
dramatisch zu. Zwischen November und März ziehen statistisch gesehen
die heftigsten Winde über das Land und hinterlassen dabei immer
größere Schäden. Zu den meist beanspruchten Bauteilen an Gebäuden
gehört während der stürmischen Zeiten das Dach. Ist es vorgeschädigt,
kann es für das Umfeld besonders gefährlich werden. Vier Fragen an
den Dachexperten Jens Lehmann, wie sich Hausbesitzer vor Sturmschäden
schützen können.

Die größte Sturm-Angriffsfläche bei Einfamilienhäusern bietet das
Dach. Die schlimmsten Schäden entstehen aber häufig dort, wo die
Bewohner es nicht vermuten: Auf der windabgewandten Seite. Wie kommt
das?

Lehmann: Ursache ist der gefährliche Windsog. Bereits ab einer
Geschwindigkeit von 50 bis 60 Stundenkilometern - das entspricht
Stärke 7 - kann der Sturm pro Quadratmeter Dachfläche einen Sog
erzeugen, der einem Zuggewicht von 100 Kilogramm entspricht. Die
Folge: Lockere, lose und leichte Dacheindeckungen werden wie durch
einen Riesen-Sauger angehoben und durch die Luft gewirbelt. Fehlt
erst einmal die Eindeckung, hat der Wind auch leichtes Spiel mit der
darunterliegenden Dämmung. Bereits kleinste Lecks können große
Schäden verursachen: eindringender Regen führt zu dauerhaften
Feuchteschäden bis hin zur Schimmelbildung.

Welche Dächer sind dabei besonders sturmanfällig?

Lehmann: In erster Linie sind das Dächer, die in die Jahre
gekommen sind oder bei denen die Dacheindeckung nicht mehr ordentlich
befestigt ist. Einfache Angriffspunkte bieten beispielsweise lockere
Kamineinfassungen, gewölbte Metallabdeckungen oder gebrochene und
verwitterte Asbestplatten, wie sie bis in die 90er Jahre verbaut
wurden. Dabei besteht neben der Verletzungsgefahr durch
umherfliegende Teile auch die Möglichkeit, dass gefährlicher
Asbestabrieb und Faserstaub in die Atemluft gelangt. Als Faustregel
gilt: Wenn das verwendete Bedachungsmaterial seine Haltbarkeitsgrenze
erreicht hat sollten Hausbesitzer vor Beginn der Winter- und
Frühjahrsstürme ihr Dach regelmäßig kritisch von einem Fachmann unter
die Lupe nehmen lassen. Denn wenn loses Bedachungsmaterial
herabfällt, dabei möglicherweise Menschen verletzt oder Autos
beschädigt, ist der Hausbesitzer im Rahmen seiner
Verkehrssicherungspflicht haftbar. Wer auf Nummer sicher gehen will,
saniert sein Dach bevor es die ersten Verfallserscheinungen zeigt.
Für Aluminium-, Zinkblech- und Faserzementeindeckungen gibt eine
Untersuchung des Bundes Technischer Experten (BTE) eine mittlere
Lebensdauer zwischen 25 und 40 Jahren an, für Betondachsteine und
Ziegel zwischen 40 und 50 Jahren. Schiefer hält laut BTE-Studie mehr
als 75 Jahre.

Sind ältere Dächer besonders gefährdet?

Lehmann: Die Dächer jüngerer Häuser, die nach dem 1. März 2011
errichtet oder saniert wurden, sind nach den neuen Vorschriften zur
Windsogsicherung für höhere Windstärken ausgelegt. Problematisch sind
die Dächer älterer Immobilien, die allerdings sehr deutlich in der
Mehrzahl sind. Als besonders gefährdet gelten Gebäude, die auf
Anhöhen, Bergkuppen, freien Flächen oder an Hanglagen stehen.

Welche Dacheindeckungen trotzen den Stürmen am sichersten?

Lehmann: Als besonders sturmfest gilt eines der ältesten
Bedachungsmaterialien der Menschheit: Schiefer. Das 400 Millionen
Jahre alte Naturmaterial trotzt perfekt den Naturgewalten: Bei
Laborversuchen widerstanden Schiefersteine schadlos selbst extremsten
Testbedingungen einer Orkan-Simulation. Obwohl die Steine nur fünf
Millimeter stark sind zählt Schiefer zu den robustesten und
langlebigsten Materialien für Dach und Fassade überhaupt. Da jeder
Stein einzeln mit drei Nägeln oder Schrauben auf einer Unterschalung
befestigt wird, hat der Wind so gut wie keine Angriffsfläche. Und das
bei einer intakten Dachfläche häufig auch 100 Jahre und länger, wie
die Beispiele historischer Gebäude zeigen, die durch ihre Bauhöhe
oder ihre exponierte Lage besonders windanfällig sind.

Jens Lehmann ist Dozent, Dachdeckermeister und Berater des
Schiefer-Fachverbandes in Deutschland. Bei Rathscheck Schiefer
entwickelt er unter anderem neue moderne Deckarten und
Befestigungsmöglichkeiten für das 400 Millionen Jahre alte Gestein.
Infos: www.schiefer.de

Fotos und weitere Texte zum Thema Sturmsicherheit auf
www.bautipp.net



Pressekontakt:
Dirk Ackermann, Rathscheck Schiefer, Tel. 02651 955-0 oder Uwe
Schöllkopf, Tel. 02631 9996-0

Original-Content von: Rathscheck Schiefer, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

615990

weitere Artikel:
  • Armbruch, Wachstumsstörung oder Fehlbildung: Neue Fälle in "Auf Station - Die Kinderklinik" bei RTL II (FOTO) München (ots) - Folge 3 der neuen Doku-Serie über Kinderärzte und ihre kleinen Patienten - Sendetermin: Mittwoch, 29. November 2017, um 21:15 Uhr bei RTL II In der Pädiatrie kommt es nicht nur auf Expertise, sondern auch besonders auf Einfühlungsvermögen an: Von einem gebrochenen Arm über eine Darmentzündung bis hin zu einer schwerwiegenden Fehlbildung. Die Ärzte im Kinderzentrum der Universitätsmedizin Mannheim geben wieder ihr Bestes, um ihren kleinen Patienten und deren Familien zu helfen. Wie werden sie es mehr...

  • Die Jungs-WG: Elternfrei in Barcelona / Premiere der neuen Staffel ab 30. November bei KiKA Erfurt (ots) - Die erfolgreiche WG-Doku-Reihe geht ins neunte Jahr. Ohne sich vorher zu kennen, wagen fünf Jungs das "Abenteuer Zusammenleben" und verbringen vier aufregende Wochen in einer Villa in Barcelona. Vier Wochen Sommerurlaub mit viel Sonne, Stadt, Strand und Action - viel Zeit, um sich ganz ohne Eltern auszuprobieren. Surfen, Schnorcheln und Breakdance stehen dabei ganz oben auf der "To Do-Liste" von Justus, Timmy, Ole, Chinedu und Jamie. Wie sich das WG-Leben der 14- bis 16-Jährigen gestaltet, zeigt KiKA ab 30. November mehr...

  • "Heimat und die Fremden" - Thema des Jahres beim Theodor-Wolff-Preis / Journalistenpreis der deutschen Zeitungen ausgeschrieben Berlin (ots) - Der Journalistenpreis der deutschen Zeitungen - Theodor-Wolff-Preis (TWP) ist erneut ausgeschrieben. Bewerber müssen ihre Arbeiten bis spätestens 31. Januar 2018 einreichen. Mit dem Preis für herausragenden deutschen Zeitungsjournalismus werden Autoren ausgezeichnet, die "das Bewusstsein für Qualität und Verantwortung journalistischer Arbeit lebendig erhalten". Je ein Preis der vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) getragenen Auszeichnung wird für Artikel aus den Kategorien Lokales, Reportage und mehr...

  • Licht-Test 2017: Brummis mit besseren Aussichten (FOTO) Bonn/Berlin (ots) - Rund 32,5 Prozent der Nutzfahrzeuge sind in der dunklen Jahreszeit mit mangelhaftem Fahrzeuglicht unterwegs. Das ergab die Bilanz des Licht-Tests 2017, die der Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK) und die Deutsche Verkehrswacht (DVW) jetzt veröffentlichten. Mehr als 5 200 Tests von Transportern, Lkw und Bussen flossen in die Statistik ein. Die Mängelquote hat sich damit deutlich um neun Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr verbessert. Dennoch sind die Zahlen alarmierend, denn defekte Beleuchtungsanlagen mehr...

  • Kommandowechsel auf der Fregatte "Lübeck" (FOTO) Wilhelmshaven (ots) - Am Donnerstag, den 30. November 2017 um 10 Uhr, wird der Kommandeur des 4. Fregattengeschwaders, Fregattenkapitän Dirk Jacobus (48), das Kommando über die "Lübeck" von Fregattenkapitän Matthias Schmitt (42) an Fregattenkapitän Christoph Sallermann (43) übergeben. Fregattenkapitän Schmitt hatte das Kommando über die Fregatte der Bremen-Klasse F122 am 2. Oktober 2015 übernommen. "Nach über 35.000 gefahrenen Seemeilen als Kommandant und über 200 Tagen in See mit der 'Lübeck' in den letzten zwei Jahren, nehme mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht