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Soziale Verantwortlichkeit? BASF verliert seine Glaubwürdigkeit vollends / Zur BASF-Hauptversammlung im fünften Jahr nach dem Massaker von Marikana in Südafrika

Geschrieben am 14-05-2017

Mannheim (ots) - Presseerklärung des PLOUGH BACK THE FRUITS
Kampagnen-Netzwerkes inkl. des Dachverbandes der Kritischen
Aktionärinnen und Aktionäre und KASA, der Kirchlichen Arbeitsstelle
Südliches Afrika

Heute fand die BASF-Hauptversammlung im Rosengarten statt. Wie
schon 2015 und 2016 war es eine Delegation aus Südafrika, die für
angespannte und beklemmende Atmosphäre sorgte. Die Delegation, die
von den weiterhin schmerzlichen Nachwirkungen des Massakers von
Marikana berichtete, bestand aus Bischof Jo Seoka und Joseph
Mathunjwa, dem Präsidenten der AMCU, der größten Gewerkschaft im
Platinum Belt in Südafrika. Darüber hinaus war ein südafrikanischer
Minenarbeiter, Mzoxolo Magidwana , der beim Massaker von Marikana
schwer verletzt wurde, Teil der Delegation. Es war sein Bericht, der
das Publikum nachhaltig erschütterte: "Weiterhin lebt die Mehrheit
der Lonmin-Arbeiter und Arbeiterinnen in mit Ratten verseuchten
Wellblechhütten-Slums. Es gibt weiterhin kein fließendes Wasser in
den Haushalten, wir haben keine Kanalisation. 20, 30 oft auch mehr
Menschen müssen sich eine Toilette teilen, und diese Toiletten sind
nichts weiter als Löcher im Boden, wir leben in unserem eigenen
Dreck.

Unter diesen Umständen ist ein Leben in Würde nicht möglich. Wir
verlangen nichts weiter als das. Ich weiß, dass BASF bei Lonmin
Platin für mehrere Millionen Euro pro Woche einkauft. Wir wissen,
dass wir für Lonmin und BASF eines der wertvollsten Edelmetalle der
Welt aus dem Boden holen. Dafür verlangen wir nichts weiter als ein
Leben in Würde führen zu können - Ich denke, das ist kein überzogene
Forderung." Joseph Mathunjwa forderte BASF dazu auf, endlich - nach
vielerlei Lippenbekenntnissen - konkrete Taten folgen zu lassen: "Die
AMCU fordert seit Jahren bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen für
die Arbeiter. Sie, BASF als weltweit größter Käufer von Platin,
könnten uns dabei tatkräftig unterstützen. Die Grundwerte ihres
Unternehmens, auf die sie so gern verweisen, lassen im Grunde keine
andere Option offen."

Bischof Jo Seoka machte klar, dass es sich hierbei nicht um
caritative Maßnahmen gehe, sondern um eine Frage der Gerechtigkeit:
"Wir stehen hier nicht als Bittsteller vor Ihnen. Es geht um Ihre
Glaubwürdigkeit und Integrität. Was wir von Ihnen verlangen, ist ein
klares Zeichen Ihres Willens, dazu beizutragen, einen nachhaltigen
Entwicklungsweg in Marikana einzuleiten."

Kurt Bock, der Vorstandsvorsitzende der BASF, der in seiner
Eröffnungsrede die "soziale Verantwortlichkeit" als Unternehmenskern
wortreich bekräftigte, reagierte auf die ergreifenden Wortbeiträge
der südafrikanischen Delegation so kaltherzig, wie zynisch und
ausweichend. Es schien als hätte er genug von diesem Thema, obwohl
die Situation vor Ort nach wie vor katastrophal ist, während die
Geschäftsbeziehungen weiterhin florieren. Bock ging auf die Fragen
der Südafrikaner nicht ein und reduzierte ihre differenzierten
Beiträge auf eine Schuldfrage, die aber gar nicht zur Debatte stand.
Was angesichts dieser Reaktion die viel beschworene
"Lieferkettenverantwortung" noch zu bedeuten hat, blieb allen
Anwesenden ein Geheimnis.

Angesichts dieser beschämenden Haltung eines vermeintlichen
deutschen Vorzeigeunternehmens haben die VertreterInnen der PLOUGH
BACK THE FRUITS-Kampagne versprochen, aktiv zu bleiben. Bischof Seoka
hat in seiner Rede diese Haltung auf den Punkt gebracht: "Solange wir
keine überzeugenden Antworten auf unsere Fragen erhalten, werden wir
wiederkommen."

Lesen Sie hier die Redebeiträge der südafrikanischen
Delegationsmitglieder (Bischof Jo Seoka, Joseph Mathunjwa und Mzoxolo
Magidwana):
http://basflonmin.com/home/de/deutsch-basf-hauptversammlung-2017/

Mehr Information zur Veranstaltung unter: https://basflonmin.com



Pressekontakt:
Rückfragen
Markus Dufner: +49 (0) 221 599 56 47, 0173 - 713 52 37,
dachverband@kritischeaktionaere.de
Maren Grimm: +49 (0) 177 655 10 53, m.grimm@akbild.ac.at
Jakob Krameritsch: +43 (0) 699 1967 51 31, j.krameritsch@akbild.ac.at
Boniface Mabanza: +4962214333617, boniface.mabanza@woek.de

Original-Content von: Kirchliche Arbeitsstelle S?dliches Afrika, übermittelt durch news aktuell


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