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Deutschland bleibt Europameister: Berge aus Verpackungsabfall weiter auf Rekordniveau

Geschrieben am 13-04-2017

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Zum Hintergrundpapier
http://ots.de/ea21s
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Berlin (ots) - Besonders starke Müllflut zu Ostern ist Zeichen
einer verfehlten Abfallpolitik - Supermärkte, Discounter und
Drogerien sind mitverantwortlich für besonders große Abfallmengen und
hohe Ressourcenverbräuche durch unnötige Verpackungen und
ineffiziente Produkte - Das neue Verpackungsgesetz von
Umweltministerin Hendricks setzt dem nichts entgegen - Umfrage der
Deutschen Umwelthilfe belegt: Verbraucher wollen weniger Verpackungen
und mehr Verantwortung von Aldi, Lidl, dm & Co. - Das Herstellen von
Verpackungen muss deutlich teurer werden

Mit mehr als 218 Kilogramm Verpackungsabfall pro Kopf und Jahr
bleibt Deutschland weiterhin unangefochtener europäischer
Spitzenreiter beim Anfall von Verpackungsabfällen. In Nachbarstaaten
wie Italien werden 197 kg, in Frankreich 188 kg und in Dänemark 163
kg Verpackungsabfall produziert. In Deutschland läuft etwas gewaltig
schief, denn die Bürgerinnen und Bürger werden in Supermärkten und
Drogerien nicht nur zu Ostern mit Rekordmengen unnötiger Verpackungen
zugemüllt. Dabei ergibt eine repräsentative Umfrage der Aris
Umfrageforschung GmbH im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe (DUH),
dass für mehr als drei Viertel der Befragten eine möglichst
rohstoffschonende Herstellung von Produkten und die sparsame
Verwendung von Verpackungsmaterialien eine sehr große Bedeutung
haben.

Die reale Entwicklung des Ressourcenverbrauchs und der
Abfallentwicklung in Supermärkten und Drogerien läuft den
Einstellungen der Verbraucher entgegen. Deshalb fordert die DUH von
Supermärkten, Discountern und Drogerien konkrete Maßnahmen, wie die
Festlegung unternehmensweiter Strategien zu Ressourceneinsparungen,
verbindliche Ziele und die Auslistung besonders
ressourcenverschwendender Produkte.

"Zu Ostern werden Produkte um bis zu 20 Prozent mehr verpackt.
Diese Müllflut ist völlig unnötig und zeigt, dass Supermärkte und
Drogerien ihrer Verantwortung bei der Auswahl ressourcenschonender
und abfallarmer Produkte nicht nachkommen. Dieses Problem geht weit
über Ostern hinaus, denn Einwegplastikflaschen, Bananen in
Plastikfolie und Kaffeekapseln werden das ganze Jahr über angeboten",
kritisiert der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.

Der Verbrauch von Ressourcen muss deutlich verringert werden,
worauf Bundesumweltministerin Barbara Hendricks kurz vor dem
Bundestagsbeschluss zum neuen Verpackungsgesetz am 30. März 2017
ausdrücklich hinwies. "Hinweise von Umweltministerin Hendricks zur
Ressourcenschonung sind offenkundig nur Lippenbekenntnisse. Das im
Bundestag beschlossene Verpackungsgesetz wird nicht zu weniger
Verpackungsmüll führen, weil es sich in erster Linie auf das
Recycling als gegeben hingenommener Abfälle konzentriert, anstatt
diese zuallererst zu vermeiden", sagt Resch. So wollte die Ministerin
bis zuletzt die Zielquote für abfallarme Mehrweggetränkeverpackungen
ersatzlos streichen und nahm sie nur aufgrund starken politischen
Drucks in allerletzter Minute wieder ins Gesetz auf.

"Bereits heute verbrauchen wir 1,5 Mal mehr Ressourcen als die
Erde regenerieren kann. Würden alle so leben wie die Deutschen, dann
bräuchten wir sogar drei Erden. Als rohstoffarmes Land sollte
Deutschland sparsam mit begrenzt vorhandenen Ressourcen umgehen. Mit
dem Titel als 'Europameister beim Anfall von Verpackungsabfall' ist
augenscheinlich jedoch das Gegenteil der Fall", sagt der DUH-Leiter
für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.

Ein sparsamer Umgang mit Ressourcen gilt für Supermärkte und
Drogerien in besonderer Weise, weil ihnen eine wichtige Rolle
zukommt. Durch die Auswahl und das Angebot von Produkten haben sie
einen erheblichen Einfluss auf deren Gestaltung und Verpackung. Eine
repräsentative Umfrage im Auftrag der DUH belegt jedoch, dass vier
von fünf Verbrauchern denken, dass Hersteller und Händler nicht
sparsam genug mit Verpackungsmaterial umgehen. Dieser Eindruck zeigt
das ganze Dilemma, in dem sich Deutschland befindet. "Das Herstellen
und Inverkehrbringen von Verpackungen ist noch viel zu günstig. Aus
diesem Grund müssen entweder die Lizenzentgelte für das
Inverkehrbringen von Verpackungen deutlich ansteigen oder es muss
eine Ressourcensteuer eingeführt werden. Am Ende sollten Hersteller,
die besonders viele Verpackungen produzieren, auch besonders viel
dafür bezahlen", sagt Fischer.

Links:

Neues DUH-Hintergrundpapier mit allen Fakten und Lösungsstrategien
zum Ressourcenschutz in Supermärkten und Drogerien:
http://bit.ly/duh_pm_170413

Repräsentative Umfrage der Aris Umfrageinstitut GmbH zur
Nachhaltigkeit von Produkten und Verpackungen in Supermärkten und
Drogerien: http://bit.ly/duh_pm_170413

Weniger ist mehr: Studie zur Ressourcen-Effizienz im deutschen
Drogeriehandel:
http://www.duh.de/themen/recycling/verpackungen/supermaerkte/

Cutting the Crap: die Vorteile einer Strategie zu weniger
Ressourcenverbrauch in deutschen Supermärkten:
http://www.duh.de/themen/recycling/verpackungen/supermaerkte/



Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer DUH
0171 3649170, resch@duh.de

Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft DUH
030 2400 867 43, 0151 18256692, fischer@duh.de

DUH-Pressestelle:

Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400 867 20, presse@duh.de

www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


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