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Das Erste: Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten Am Sonntag, 19. Februar 2017, 19:20 Uhr vom BR im Ersten

Geschrieben am 16-02-2017

München (ots) - Moderation: Natalie Amiri

Geplante Themen:

New York: Protest und Widerstand - wie eine Stadt sich politisiert
"Was wir anhaben ist politisch, wir denken politisch, schaut uns an -
wir sind Illegale." Eine politische Modenschau in New York. Kleidung
mit eindeutig politischen Botschaften, designt von der Künstlerin
Maria des los Angeles. Mit elf Jahren haben ihre Eltern sie aus
Mexiko nach Kalifornien geschmuggelt. Heute lebt sie in New York ohne
Papiere, ohne Arbeitserlaubnis. Eine von vielen, die gegen die
Politik des neuen Präsidenten Trump kämpfen wollen. Hunderttausend
gingen hier schon auf die Straße und viele von ihnen wissen, dass das
allein nicht reichen wird. Auch die Schüler Max und Eliajah sind
dabei, ihre Altersgenossen zu mobilisieren: "Wir Jugendlichen sind
doch die Hauptbetroffenen dieser reaktionären Politik. Wir sind jung
und haben mehr Kraft als die Alten, um uns zu wehren." Zwei Beispiele
von vielen in New York. Keine Frage - die Stadt politisiert sich.
Autor: Markus Schmidt, ARD New York

Gambia: Flucht um jeden Preis - Dörfer ohne Männer
Es herrscht Aufbruchstimmung in Gambia: Nach 22 Jahren Diktatur hat
das Land eine neue demokratisch gewählte Regierung. Auch im Dorf
Kafuta ist die Freude darüber groß. Zum Feiern haben sich jedoch nur
Frauen und Kinder versammelt, denn in Kafuta gibt es kaum noch
Männer: Die sind fast alle weg - in Europa oder auf dem Weg dahin.
Einer der Wenigen, die noch im Dorf geblieben sind, ist der
20-jährige Amadou. Doch auch er macht sich bereit für die lange und
gefährliche Reise. Denn auch von der neuen Regierung erwartet er so
schnell keine Jobwunder. Schon hat der "Marabou", halb Imam - halb
Zauberer, Amadou gegen teures Geld Koranverse und Kräuterwasser als
Schutz mit auf den Weg gegeben und ihm geraten, am 18. Februar
aufzubrechen. Dann wird er einer von über 100.000 Gambiern sein, die
ihr Land bereits verlassen haben. Deren Auslandsüberweisungen machen
ein Fünftel der Wirtschaftskraft Gambias aus.
Autorin: Shafagh Laghai, ARD Nairobi

Griechenland: Eigeninitiative statt Lagerkoller - wie Flüchtlinge ihr
Camp selbst organisieren
Elf Millionen Einwohner und 62.000 Flüchtlinge: Eigentlich sollte
Griechenland mit der Unterstützung internationaler
Hilfsorganisationen diesen Menschen Schutz, Unterkunft und Versorgung
bieten können. In den staatlichen Flüchtlingslagern, besonders auf
den Inseln, ist die Lage im kalten Winter allerdings katastrophal.
Besser haben es Nesar Radin und seine beiden Söhne aus Afghanistan
getroffen: Eine knappe Stunde außerhalb von Athen sind sie im Camp
Oinofyta der US-amerikanischen Hilfsorganisation "Do your part"
untergekommen. Dort, zusammen mit 600 anderen Flüchtlingen, leben sie
das Motto des Camps: "Trage deinen Teil dazu bei." Sie organisieren
ihre Unterkünfte selbst, bauen Möbel und unterrichten ihre Kinder in
einer eigenen Schule. Und den Menschen im Lager - Leiterin Lisa
Campell nennt sie nicht Flüchtlinge, weil sie Menschen wie sie sind -
tun die Arbeit und das Gefühl, für sich selbst sorgen zu können, gut.
Autorin: Ellen Trapp, ARD Athen

Südafrika: Wenn der Pastor mit Insektenspray "heilt"
"Es schmeckt wie Saft", sagt Chimane Bereng lächelnd. Eben hat er
einen kräftigen Schluck Domestos genommen. "Domestos macht mich
stark, ich fühle Gottes Kraft!" Dann muss er sich übergeben. "Gut
so!", ruft Pastor Sipho Mphakathi. "Lass die bösen Geister raus!"
Mphakathi ist einer von Dutzenden neuer Prediger in Südafrika, die
ihren Anhängern Reinigungsmittel, Benzin oder Insektenspray
verabreichen - alles im Namen Gottes. "Die Menschen sehnen sich nach
intensiven religiösen Erfahrungen", erklärt der Psychologe Leonard
Carr den neuen Trend. "Deshalb sind sie für solche Rituale zu
begeistern." Vor allem aber sei Religion ein gutes Geschäft, weiß
Solomon Ashoms: "So wetteifern die Kirchen um Aufmerksamkeit,
Anhänger und damit letztendlich um Geld", sagt er. Ashoms ist einer
der schärfsten Kritiker der neuen Propheten und hat selbst erlebt,
wie hart der Markt der Religionen umkämpft ist: Wegen Morddrohungen
hat er mittlerweile Südafrika verlassen.
Autor: Thomas Denzel, ARD Johannesburg

China/Nordkorea: Familienschicksal am Grenzfluss
Kim Zhukil bleibt nichts als der Blick hinüber über den Yalu-Fluss
auf seine alte Heimat, Nordkorea. Dort drüben lebt auch seine
Schwester. Hier in Dandong, auf der chinesischen Seite des
Grenzflusses, gibt es eine große Gemeinde von ausgewanderten und
geflüchteten Nordkoreanern. Der nordkoreanische Staat betreibt im
chinesischen Dandong sogar mehrere Restaurants als kulinarische
Vorposten des Reichs Kim Jong Uns. Die Grenzstadt gilt als
Nabelschnur Nordkoreas zu China. Und vor einigen Jahren gab es große
Hoffnungen auf einen regulären kleinen Grenzverkehr und große
gemeinsame Wirtschaftsprojekte im Grenzgebiet, die sich allerdings
nicht erfüllten. Die nordkoreanische Gemeinde in Dandong feiert in
diesen Tagen das Frühlingsfest - ein Moment, an dem die Familien
zusammenkommen und mehr denn je auch an ihre Verwandten auf der
anderen Seite des Flusses denken.
Autorin: Sascha Storfner, ARD Peking

Redaktion: Karola Baier

http://www.daserste.de/weltspiegel



Pressekontakt:
BR-Pressestelle,
E-Mail: presse@br.de

Original-Content von: ARD Das Erste, übermittelt durch news aktuell


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