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Deutscher Mittelstand nutzt bisher kaum digitale Vertriebskanäle

Geschrieben am 12-02-2017

Frankfurt am Main (ots) -

- KfW Studie: nur 16 % der Mittelständler setzen auf E-Commerce
- Anteil am Gesamtumsatz aktuell noch gering
- Einzel- und Großhändler sowie junge Unternehmen sind Vorreiter

E-Commerce, sprich der Vertrieb über Online-Kanäle, spielt im
deutschen Mittelstand bisher nur eine untergeordnete Rolle. Eine
repräsentative Studie von KfW Research auf Basis des
KfW-Mittelstandspanels zeigt: Die kleinen und mittleren Unternehmen
erwirtschaften zurzeit auf digitalem Weg lediglich 153 Mrd. EUR im
Jahr - das sind gerade einmal 4 % der Gesamtumsätze der
mittelständischen Wirtschaft. Dabei nutzt mit 16 % nur ein kleiner
Teil der Mittelständler überhaupt die Möglichkeit, seine Produkte
oder Dienstleistungen online an den Kunden zu bringen. Anders gesagt:
8 von 10 Mittelständlern erzielen noch keinerlei Umsätze über den
digitalen Vertriebsweg. Die KfW-Analyse zeigt aber auch, dass der
digitale Wandel den Mittelstand langsam aber sicher erreicht: Je
neuer ein Unternehmen am Markt ist und je jünger der Inhaber selbst
ist, umso größere Bedeutung hat der E-Commerce für den Umsatz.

Der weit überwiegende Teil der digitalen Umsätze des Mittelstands
wird derzeit nach Schätzungen von KfW Research mit 144 Mrd. EUR über
Transaktionen im Geschäftskundenbereich (B2B-Geschäft) generiert.
Komponentenzulieferungen im Maschinen- und Fahrzeugbau spielen dabei
die wesentliche Rolle. Im direkten Endverbrauchergeschäft
erwirtschaften alle deutschen Mittelständler zusammen via E-Commerce
nur 9 Mrd. EUR. Zum Vergleich: Amazon als größter Online-Shop setzt
in Deutschland alleine rund 8 Mrd. EUR jährlich um.

Wenig überraschend sind im Mittelstand die Handelsunternehmen die
Digitalisierungs-Vorreiter. Jeder dritte Einzel- oder Großhändler
betreibt E-Commerce - entweder im direkten Kontakt zum Endverbraucher
oder als Lieferant eines anderen Unternehmens. Der Anteil des
Online-Umsatzes am Gesamtumsatz der Branche erreicht hier mit 25 %
den höchsten Wert im Mittelstand. In allen anderen Branchen spielt
der Online-Vertriebskanal eine deutlich geringere Rolle. Unter den
mittelständischen Dienstleistern sind etwa 13 % im E-Commerce aktiv,
der auf diesem Weg erwirtschaftete Umsatzanteil liegt bei 17 %.

Auch wenn E-Commerce in der Breite des Mittelstands noch nicht
angekommen ist, so macht es einen deutlichen Unterschied bei der
Performance, ob ein Unternehmen darauf setzt oder nicht: Wie die
KfW-Analyse belegt, blicken kleine und mittlere Unternehmen mit
ausgeprägten E-Commerce-Aktivitäten zuversichtlicher in die Zukunft
und sie haben ein höheres Umsatzwachstum. Die mittlere
Umsatzwachstumsrate bei Mittelständlern mit erheblichen
Online-Umsätzen (mehr als die Hälfte des Umsatzes) lag zuletzt sogar
bei 15 % - und erreichte damit annähernd das Vierfache derer von
Unternehmen ohne Umsätze aus E-Commerce (4 %). Allerdings zeigt sich
auch, dass der starke Konkurrenzdruck im Online-Geschäft seine Spuren
hinterlässt, den Spielraum der Firmen bei der Preissetzung einengt
und so ihre Profitabilität negativ beeinflusst. Die durchschnittliche
Umsatzrendite mittelständischer Unternehmen mit E-Commerce liegt laut
KfW-Erhebung bei 4 %, die der Mittelständler ohne doppelt so hoch bei
8 %.

"Der digitale Vertrieb steckt in weiten Teilen des Mittelstands
nach wie vor in den Kinderschuhen. Das heißt leider auch: Die kleinen
und mittleren Unternehmen nutzen die Chancen, die E-Commerce der
Wirtschaft eröffnet, bisher zu wenig", sagt Dr. Jörg Zeuner,
Chefvolkswirt der KfW. Auch wenn sich nicht jede Branche
gleichermaßen für E-Commerce eigne, seien die Unternehmen doch auf
breiter Front mit sich wandelnden Kundenbedürfnissen konfrontiert.
"Ständige Erreichbarkeit, rasche Lieferzeiten, Echtzeitberatung,
individuelle Angebote, Benutzerfreundlichkeit oder Mobilfähigkeit
werden zunehmend nachgefragt - sowohl von Endverbrauchern als auch
von Unternehmenskunden. Digitale Vertriebskanäle könnten hier für
viele Mittelständler die Antworten liefern." Zudem könnten online
Umsätze generiert werden, die auf klassischem Vertriebsweg nicht
zustande gekommen wären - etwa durch die Erschließung neuer,
digital-affiner Kundengruppen oder eine regionale Verbreiterung des
Absatzgebietes.

Die aktuelle Sonderauswertung des KfW-Mittelstandspanels zum Thema
E-Commerce ist abrufbar unter: www.kfw.de/fokus.

Alle Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2015 - das sind die
aktuellsten repräsentativen Daten.



Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Christine Volk,
Tel. +49 (0)69 7431 3867, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: Christine.Volk@kfw.de, Internet: www.kfw.de

Original-Content von: KfW, übermittelt durch news aktuell


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