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BP Energy Outlook: Auf dem Weg zu einer globalen Energiewende (FOTO)

Geschrieben am 25-01-2017

London/Bochum (ots) -

- Die globale Energienachfrage wird bis 2035 um ca. 30 Prozent
steigen, getrieben durch den wachsenden Wohlstand in
Entwicklungsländern; das Nachfragewachstum wird zum Teil
ausgeglichen durch schnelle Verbesserungen der Energieeffizienz.
- Technologische Verbesserungen und Umweltbelange verändern den
Mix der Primärenergienachfrage. Öl und Erdgas, gemeinsam mit
Kohle, werden jedoch bis zum Jahr 2035 die wichtigsten
Energieträger bleiben.
- Erdgas wird schneller wachsen als Öl oder Kohle. Die schnelle
Expansion von LNG wird wahrscheinlich zu einem weltweit
integrierten Gasmarkt führen, dominiert durch die US-Gaspreise.
- Die Nachfrage nach Öl wird weiter steigen, allerdings langsamer
als bisher. Die nicht durch Verbrennung bestimmte Nutzung von Öl
wird den Einsatz von Öl für Verkehrszwecke als wichtigsten
Treiber für das Nachfragewachstum ab den 2030er Jahren ablösen.
- Der globale Kohleverbrauch erreicht seinen Höchststand;
erneuerbare Energieträger hingegen bleiben die mit großem
Abstand am schnellsten wachsende Energieart - ihr Anteil wird
sich über die kommenden 20 Jahre vervierfachen.
- Mehr als zwei Drittel des Anstiegs der globalen
Primärenergienachfrage entfällt auf die Stromerzeugung.
- Die CO2-Emissionen werden sich um weniger als ein Drittel der in
den vergangenen 20 Jahren verzeichneten Steigerungsraten
erhöhen. Darin spiegeln sich Verbesserungen der Energieeffizienz
und die Veränderungen beim Energiemix wider. Laut des (im Energy
Outlook veröffentlichten) Base-Case Szenarios werden die
Emissionen aber immer noch steigen. Dies verdeutlicht, dass
weitere Maßnahmen erforderlich sind.

"Der globale Energiemarkt wandelt sich. Dabei werden die
traditionellen Nachfrage-Zentren abgelöst von schnell wachsenden
Märkten in Schwellenländern. Der Energiemix verändert sich aufgrund
technologischer Verbesserungen und Umweltbelangen. Unsere Branche
muss sich intensiver als je zuvor auf diese Veränderungen beim
Energiebedarf einstellen." so Bob Dudley, BP Group Chief Executive.

Die heute veröffentlichte Ausgabe 2017 des BP Energy Outlook
prognostiziert, dass die globale Energienachfrage zwischen 2015 und
2035 um ca. 30 Prozent, bzw. um durchschnittlich 1,3 Prozent pro Jahr
steigen wird. Diese Erhöhung der Energienachfrage liegt jedoch
wesentlich unter dem Wachstum des globalen Bruttoinlandsproduktes,
das mit jährlich 3,4 Prozent veranschlagt wird. Eine steigende
Energieeffizienz, getrieben durch technologische Verbesserungen und
Umweltbelange, ist hierfür der Hauptgrund.

Der BP Energy Outlook untersucht langfristige Energietrends und
entwickelt darauf aufsetzend Prognosen für die Weltenergiemärkte für
die nächsten 20 Jahre. Die Ausgabe 2017 wurde heute in London von
Spencer Dale, BP Group Chief Economist, und Bob Dudley, Group Chief
Executive vorgestellt.

Die wichtigsten Energieträger

Während der Outlook einerseits davon ausgeht, dass auf der
Versorgungsseite in den kommenden 20 Jahren mehr als die Hälfte des
Wachstums auf nicht-fossile Energieträger entfallen wird,
prognostiziert er gleichwohl, dass Öl und Erdgas gemeinsam mit Kohle
die Weltwirtschaft weiterhin als wichtigste Energieträger antreiben
werden. Im Jahr 2035 werden sie einen Anteil in Höhe von 75 Prozent
an der gesamten Energieversorgung besitzen, verglichen mit 86 Prozent
im Jahr 2015.

Öl: Die Nachfrage nach Öl wird um jährlich 0,7 Prozent steigen.
Dieser Wert wird sich über den Untersuchungszeitraum allerdings wohl
schrittweise verringern. Der Verkehrssektor wird dabei weiterhin der
bedeutendste Verbraucher von Öl bleiben. Sein Anteil am weltweiten
Verbrauch wird 2035 bei nahezu 60 Prozent liegen. Die nicht durch
Verbrennung bestimmte Nutzung von Öl, insbesondere in der
Petrochemie, wird allerdings bis zu den frühen 2030er Jahren der
wichtigste Faktor für das Nachfragewachstum beim Öl werden.

"Die Möglichkeit, dass der größte Teil des Nachfragewachstums in
den 2030er Jahren nicht mehr darauf beruht, PKW, LKW oder Flugzeuge
anzutreiben, sondern Öl für die Herstellung von Produkten, wie z.B.
Kunststoffe oder andere Stoffe einzusetzen, stellt eine bedeutende
Veränderung gegenüber der Vergangenheit dar", erläuterte Spencer
Dale.

Erdgas: Der Verbrauch an Erdgas wird, im Vergleich mit Öl und
Kohle, bis 2035 am schnellsten wachsen und zwar um durchschnittlich
1,6 Prozent pro Jahr. Bis 2035 wird Erdgas einen größeren Anteil am
Primärenergieverbrauch besitzen als Kohle und damit die Kohle als
zweitwichtigsten Energieträger ablösen. Die Förderung von Shale Gas
wird zwei Drittel des Anstiegs der Gasversorgung ausmachen, bedingt
durch die steigende Förderung in den USA. Das Wachstum von LNG,
angetrieben durch erhöhte Versorgungsanteile aus Australien und den
USA, wird wahrscheinlich dazu führen, dass ein weltweit integrierter
Gasmarkt entsteht, dessen Preisfindung durch die US-Gaspreise
bestimmt wird.

Kohle: Der Energy Outlook prognostiziert, dass der Kohleverbrauch
Mitte der 2020er Jahre seinen Höchststand erreichen wird. Hauptgrund
dafür ist die Tatsache, dass China zunehmend sauberere, CO2-ärmere
Energieträger einsetzt. Indien ist der größte Wachstumsmarkt für
Kohle, sein Anteil an der globalen Kohlenachfrage wird sich von
ungefähr 10 Prozent im Jahr 2015 auf 20 Prozent bis 2035 verdoppeln.

Erneuerbare Energieträger werden als die am schnellsten wachsende
Energieart eingestuft, die durchschnittliche Wachstumsrate wird mit
jährlich 7,6 Prozent angegeben. Ihr Anteil wird sich über den Outlook
Betrachtungszeitraum vervierfachen, bedingt durch die verbesserte
Wettbewerbsfähigkeit von Wind- und Solarenergie. China wird in den
nächsten 20 Jahren das größte Wachstum bei erneuerbaren Energien
erzielen, und mehr Strom mit erneuerbaren Energien erzeugen als die
EU und USA zusammen.

Weitere Fragestellungen und Themen

Der Energy Outlook untersucht eine Reihe von Fragen und
Unwägbarkeiten, die sich durch derzeit stattfindende Veränderungen
der Energielandschaft ergeben.

Öl: Die Dynamik von Nachfrage und Angebot ändert sich Im Zeitraum
bis 2035 wird das gesamte Nachfragewachstum auf Schwellenländer
entfallen, die Hälfte davon auf China.

Auf den Verkehrssektor entfallen ca. zwei Drittel des
Nachfragewachstums beim Öl bis 2035. In diesem Wert ist die
Nachfrageerhöhung nach Öl für Kraftfahrzeuge um ca. vier Millionen
Barrel pro Tag bereits berücksichtigt; diese Steigerung beruht auf
einer Verdoppelung der weltweiten Fahrzeugflotte. Der Bericht geht
davon aus, dass sich die Zahl der Elektrofahrzeuge von 1,2 Millionen
im Jahr 2015 bis auf nahezu 100 Millionen bis 2035 (dies entspricht
einem Anteil von ungefähr 5 Prozent an der globalen Fahrzeugflotte)
erhöhen wird. Der Energy Outlook entwirft zwei beispielhafte
Szenarien, um die Auswirkungen einer weitreichenderen Revolution im
Bereich Mobilität auf den Kraftfahrzeugmarkt zu berücksichtigen, u.a.
hinsichtlich der Aspekte selbstfahrende Fahrzeuge, Car Sharing und
Fahrgemeinschaften.

"Die Auswirkung (der Einführung) von Elektrofahrzeugen, gepaart
mit weiteren Aspekten der Mobilitätsrevolution, wie selbstfahrende
Fahrzeuge, Car Sharing und Fahrgemeinschaften (Ride Pooling), ist
eine der größten Unwägbarkeiten für die langfristigen
Zukunftsaussichten des Energieträgers Öl." sagte Spencer Dale.

Die sich verlangsamende Nachfrageerhöhung beim Öl steht in einem
deutlichen Gegensatz zum weltweiten Überangebot an Öl. Der Energy
Outlook spekuliert, dass dieses Überangebot kostengünstige
Förderländer wie die OPEC-Staaten im Mittleren Osten, Russland und
die USA dazu bewegen könnte, ihre Wettbewerbsvorteile auszunutzen, um
ihre jeweiligen Marktanteile auf Kosten teurerer Förderländer zu
erhöhen.

Erdgas: Ein globaler Markt zeichnet sich ab

Erdgas übernimmt weiterhin Marktanteile von der Kohle. Diese
Entwicklung wird unterstützt durch energiepolitische Entscheidungen
und Maßnahmen, industrielle Nutzer wie auch Stromerzeuger dazu
anzuregen, vermehrt auf Gas zu setzen. Das Wachstum entfällt im
Wesentlichen auf China, den Mittleren Osten und die USA.

In China übertrifft der wachsende Gasverbrauch die einheimische
Förderung, sodass im Jahr 2035 nahezu 40 Prozent des Verbrauchs über
Importe abgedeckt werden; 2015 lag dieser Wert bei 30 Prozent. In
Europa wird der Importanteil von ca. 50 Prozent im Jahr 2015 auf mehr
als 80 Prozent steigen bis 2035.

Der Outlook geht davon aus, dass sich der Umfang von LNG
Lieferungen rapide erhöhen und bis zum Jahr 2035 mehr als die Hälfte
der gehandelten Gasmenge ausmachen wird. Dieses Wachstum ist
getrieben von Lieferungen aus den USA, Australien und Afrika.
Ungefähr zwei Drittel dieser Wachstumsrate wird in den nächsten vier
Jahren auf den Markt kommen, da eine Vielzahl von Projekten, die sich
derzeit noch in der Entwicklungsphase befinden, bis dahin die
Förderung aufnehmen werden.

CO2-Emissionen: weiteres energiepolitisches Handeln notwendig

Die CO2-Emissionen werden sich um weniger als ein Drittel der in
den vergangenen 20 Jahren verzeichneten Steigerungsraten erhöhen; im
Schnitt um jährlich 0,6 Prozent, verglichen mit ehemals 2,1 Prozent
pro Jahr. Hier spiegeln sich Verbesserungen der Energieeffizienz und
die Veränderungen beim Energiemix wider.

Sollte dieser Wert erzielt werden, wäre es die niedrigste
Steigerungsrate innerhalb eines Zeitraumes von 20 Jahren seit Beginn
der Aufzeichnungen im Jahr 1965. Das Base-Case Szenario des Berichtes
prognostiziert, dass durch Energieeinsatz bedingte Emissionen aber
über den gesamten Untersuchungszeitraum dennoch um 13 Prozent
steigen. Dieser Wert übersteigt bei weitem das vom IEA errechnete 450
Szenario, welches davon ausgeht, dass die CO2-Emissionen bis 2035 um
30 Prozent sinken müssen, um eine gute Chance zu haben, die in Paris
festgelegten Zielvorgaben erreichen zu können. Der Outlook entwickelt
zwei alternative Auslegungen, um die potentiellen Auswirkungen einer
schnelleren Umstellung auf emissionsärmere Energienutzung zu
untersuchen.

"Die zeitliche Planung und die Form regulatorischer Vorgaben sind
von großer Bedeutung, wenn es darum geht, den Wandel unserer
Energielandschaft anzustoßen und zu erleichtern", erklärte Bob
Dudley. "Wir bei BP sind unverändert der Auffassung, dass die
Bepreisung von CO2-Emissionen in diesem Zusammenhang eine wichtige
Rolle spielen sollte, da sie allen Beteiligten - Erzeugern genauso
wie Konsumenten - einen Anreiz gibt, ihren Beitrag zu leisten."



Pressekontakt:
BP Europa SE/ Bereich Presse & Externe Kommunikation
Peter Alexewicz
Tel: +49 (0) 234 4366 3860
peter.alexewicz@de.bp.com
www.bp-presse.de

Original-Content von: BP Europa SE, übermittelt durch news aktuell


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