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deCODE-Studie zeigt, dass Varianten in der Genomsequenz, die zu Bildungserfolg beitragen, von negativer Selektion betroffen sind

Geschrieben am 17-01-2017

Reykjavik, Island (ots/PRNewswire) -

In einer heute veröffentlichten Studie nutzen Wissenschaftler bei
deCODE genetics die genomischen und genealogischen Daten aus der
gesamten Bevölkerung Islands aus mehreren Jahrzehnten, um
nachzuweisen, dass Menschen, die Sequenzvariationen besitzen, welche
mit einem höheren Bildungsstand einhergehen, durchschnittlich weniger
Kinder haben. Das Ergebnis zeigt, dass Variationen in der Sequenz des
menschlichen Genoms, die mit mehr Bildung korreliert sind, im Laufe
der Zeit in der Bevölkerung seltener werden - das heißt, sie sind im
evolutionären Sinne von negativer Selektion betroffen. Die Studie
wird heute in der Online-Ausgabe von Proceedings of the National
Academy of Sciences (PNAS) veröffentlicht.

"Diese Erkenntnisse sind ein Beispiel dafür, wie wir die
Genomforschung dazu nutzen können, Licht auf die evolutionären
Ursachen und Folgen von in der modernen menschlichen Gesellschaft
beobachteten sozialen Trends zu werfen", sagte Kari Stefansson, CEO
von deCODE und einer der Autoren des Artikels. "Als Spezies werden
wir durch unsere Gehirnleistung definiert. Ausbildung ist die
Schulung und Verfeinerung unserer mentalen Fähigkeiten. Daher ist es
faszinierend, festzustellen, dass genetische Faktoren, die mit mehr
Zeit für Bildung verknüpft sind, im Genpool seltener werden."

"Trotz der negativen Selektion für diese Sequenzvariationen steigt
das Bildungsniveau seit Jahrzehnten immer weiter an. Tatsächlich
kontrollieren wir die Umgebung, in der sich diese genetischen
Faktoren zeigen: das Bildungssystem. Wenn wir die Verfügbarkeit und
Qualität von Bildungsmöglichkeiten weiter verbessern, werden wir
vermutlich auch den Bildungsstand der Gesellschaft insgesamt weiter
erhöhen. Die Zeit wird zeigen, ob die Abnahme der genetischen Neigung
zur Bildung eine merkliche Auswirkung auf die menschliche
Gesellschaft haben wird", fügte Dr. Stefansson hinzu.

Die Studie nutzt die einzigartigen und umfassenden genetischen
Ressourcen von deCODE, um die Veränderung der genetischen Neigung zur
Bildung an 129.808 Isländern über einen Zeitraum von vielen
Jahrzehnten (1910 bis 1990) zu dokumentieren. Das deCODE-Team
berechnet einen polygenetischen Punktwert für die Neigung zum
Bildungserfolg, POLYedu, als gewichteten Mittelwert von 620.000
Sequenzvariationen im Genom. Die Gewichtungen wurden aus Ergebnissen
einer zugehörigen Studie gewonnen, die Kohorten aus Großbritannien,
den USA und den Niederlanden beinhaltet. Der polygenetische Punktwert
wurde dann anhand landesweiter genealogischer Aufzeichnungen mit
Bildungserfolg, Fruchtbarkeit und Geburtsjahren in Beziehung gesetzt.

Weitere beachtenswerte Feststellungen der heutigen Studie sind:

- Die Daten zeigen, dass die Auswirkung höherer POLYedu-Werte auf die
Fruchtbarkeit hauptsächlich auf die verzögerte Fortpflanzung
zurückgeht. Dies liegt zum Teil daran, dass Personen mit höheren
POLYedu-Werte mit der Fortpflanzung warten, um sich ihrer
Ausbildung zu widmen. Allerdings haben höhere POLYedu-Werte
offenbar auch eine starke Auswirkung auf die verzögerte
Fortpflanzung, die unabhängig von der tatsächlich in Anspruch
genommenen Ausbildung ist. Die Auswirkung ist bei Frauen stärker
als bei Männern.
- POLYedu steht mit einer Anzahl von Gesundheits- und
Verhaltensmerkmalen in Beziehung. Der Wert ist positiv mit
Langlebigkeit und HDL-Cholesterinspiegeln und negativ mit
Fettleibigkeit, hohen Fasten-Glukosewerten und Rauchen korreliert.
Somit wirkt sich die Abnahme der genetischen Neigung im Laufe der
Zeit nicht nur hinsichtlich der Bildung auf die Bevölkerung aus.

Mit seinem Sitz in Reykjavik, Island, ist deCODE weltweit führend
in der Analyse und dem Verstehen des menschlichen Genoms. Mit seinem
einzigartigen Know-how und seinen Bevölkerungsressourcen hat deCODE
genetische Risikofaktoren für Dutzende von Volkskrankheiten entdeckt.
Der Zweck zum Verstehen von genetischen Krankheiten besteht darin,
diese Informationen dazu zu verwenden, neue Wege in der Diagnose, der
Behandlung und der Verhütung von Krankheiten herauszufinden. deCODE
ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Amgen
NASDAQ:AMGN).



Pressekontakt:
Jon Gustafsson
deCODE genetics
jon@decode.com
+354-664-1905

Edward Farmer
Für deCODE genetics
efarmer@wuxinextcode.com
+1-781-775-6206

Original-Content von: deCODE genetics, übermittelt durch news aktuell


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