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Börsen-Zeitung: Fanal für die Branche, Kommentar zu Lebensversicherern von Antje Kullrich

Geschrieben am 05-01-2017

Frankfurt (ots) - Auf diese Entscheidung hat die
Versicherungsbranche lange gewartet. Die BaFin hat erstmals die
Übertragung eines klassischen Lebensversicherungsbestands ohne
Neugeschäft auf eine Abwicklungsplattform genehmigt. Die
Finanzaufsicht hat sich für ihre Erlaubnis viel Zeit gelassen. Wie
hart das Ringen um Konditionen letztlich war, darüber schweigen sich
die Beteiligten aus. Doch für die mehr als ein Jahr dauernd
Hängepartie gibt es gute Gründe.

So hat die Behörde in mehrfacher Hinsicht Neuland betreten. Die
Abwicklung von Versicherungsbeständen durch externe Dienstleister und
Spezialisten ist bislang vor allem in der Sach- und
Haftpflichtversicherung praktiziert worden.
Lebensversicherungsportfolien mit klassischen Garantiepolicen ohne
Neugeschäft wurden bisher ausschließlich gruppenintern abgebaut.
Prominentes Beispiel ist die Victoria Leben, einst unter den fünfzehn
größten deutschen Lebensversicherern, die von der Mutter Ergo
abgewickelt wird.

Und dann kommt auch noch Solvency II dazu. Das neue risikobasierte
Regime ist auch für die Aufseher selbst ein harter, weil komplexer
Brocken. Eine Bestandsübertragung an einen Dritten unter den neuen
Rahmenbedingungen war auch in dieser Hinsicht eine Premiere.

Ganz besondere Sorgfalt hat die BaFin wohl auch deshalb walten
lassen: Pikanterweise hat ausgerechnet der heutige
Versicherungschefaufseher Frank Grund vor einigen Jahren den zur
Diskussion stehenden Basler-Bestand in seiner Zeit als Vorstandschef
dieses Versicherers in den Run-off geschickt. Nicht zuletzt deshalb
wären künftige Kundenbeschwerden aus den Reihen der
Basler-Policeninhaber oder vergrätzte Verbraucherschützer fatal.

Die BaFin musste bei ihrer Entscheidung Standards setzen. Denn die
Übertragung könnte der Auftakt zu einer ganzen Reihe weiterer
Transaktionen sein. Mit der Übernahme der Arag Leben hat die
Frankfurter Leben bereits einen zweiten Deal bei der Aufsicht
angemeldet. Und auch die Konkurrenz steht parat. Die Heidelberger
Leben wirbt als reine Run-off-Plattform um Bestände, und Ergo-Chef
Markus Rieß hat öffentlich schon mit dem Gedanken gespielt, die
Victoria Leben zu einer Plattform umzubauen.

Das Interesse an weiteren Transaktionen ist auf allen Seiten groß.
Für die Run-off-Plattformen wird das Geschäft attraktiver, je mehr
Volumen hereinkommt und Größenvorteile verschafft. Und so mancher
Versicherer könnte ein kapitalbindendes Sorgenkind halbwegs elegant
zur Adoption freigeben.



Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de

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