(Registrieren)

Porsche noch immer ohne weibliches Aufsichtsratsmitglied

Geschrieben am 21-12-2016

Berlin (ots) - Porsche Automobil Holding gehört zu den
börsennotierten Familienunternehmen, die noch immer kein weibliches
Aufsichtsratsmitglied haben / Exklusiv-Bilanz ein Jahr nach
Einführung der Frauen-Quote

Berlin, 21. Dezember 2016 - Die Porsche Automobil Holding, die mit
52,2 Prozent der Anteile über den größten europäischen Autohersteller
Volkswagen herrscht, wird von zwölf Aufsichtsräten kontrolliert:
Neben Vertretern der beiden Familienstämme wie Wolfgang, Oliver und
Hans-Peter Porsche sowie Ferdinand und Hans Michel Piëch sitzen dort
mächtige Gewerkschafts- und Betriebsratsvertreter wie Uwe Hück und
Bernd Osterloh ebenso wie honorige Industrie-Veteranen wie
Ex-Henkel-Chef Ulrich Lehner. Eine Frau haben sie bislang noch nicht
in ihre Reihen geholt. Damit ist Porsche nach einem Bericht der
Online-Ausgabe des Wirtschaftsmagazins 'Capital' die letzte
Männerbastion unter den börsennotierten Familienunternehmen.

Das sollte sich nach dem Willen der Bundesregierung bald ändern,
die schon Anfang 2016 eine fixe Quote von 30 Prozent Frauen in
Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen verordnet hat. Spätestens
sobald Porsche sein oberstes Kontrollgremium im Jahr 2018 neu
besetzt, müssten vier Frauen dort einziehen. Die Zeit, sich um
geeignete Kandidatinnen zu bemühen drängt, da die Nachfrage nach
Topfrauen immens hoch ist.

Gerade Familienunternehmen, die börsennotiert und voll mitbestimmt
sind und somit unter die Quotenverpflichtung fallen, haben noch
großen Nachholbedarf. Das zeigt eine aktuelle Analyse der
Beratungsgesellschaft Kienbaum, die 'Capital' exklusiv vorab
vorliegt. Fehlten vor einem Jahr insgesamt noch 33 weibliche
Aufsichtsräte, um den gesetzlich geforderten Frauenanteil von 30
Prozent in Aufsichtsräten zu erreichen, sind heute in den insgesamt
20 betroffenen Familienunternehmen immer noch 19 Aufsichtsratsposten
vakant, die für Frauen vorgesehen sind. Elf der 20
Familienunternehmen erfüllen die Frauenquote im Aufsichtsrat bereits:
Bauer (4 Frauen / 8 Männer) , BMW (6 / 14), Cewe (5 / 7), Dürr (4 /
8), ElringKlinger (4 / 8), Fielmann (6 / 10), Fresenius (4 / 8),
Hella KGaA Hueck (6 / 10), Henkel (6 / 10), Jungheinrich (4 / 8) und
Siltronic (4 / 8).

Anne von Fallois, Director Political Relations bei Kienbaum, kann
sich nicht erklären, warum sich viele Unternehmen immer noch so
schwer tun, Frauen für die Besetzung der Aufsichtsratsposten zu
finden: "Es gibt auf jeden Fall genug qualifizierte Frauen." Einige
Familienunternehmen stünden jedoch vor der Herausforderung, mehrere
Quoten erfüllen zu müssen: Neben der Frauenquote auch einen
bestimmten Anteil an Sitzen für Familienvertreter, für die bislang
nicht unbedingt im gleichen Maßen Frauen wie Männer bereit stünden.

Die CEWE Stiftung ist mit einem Frauenanteil von knapp 42 Prozent
der Spitzenreiter. Im Durchschnitt liegt der Anteil weiblicher
Aufsichtsräte bei rund 27 Prozent. Schlusslicht ist Porsche mit 0
Prozent. Nachholbedarf haben zudem Villeroy & Boch (Frauenanteil 8,33
Prozent), Hornbach (12,50 Prozent), Wacker Chemie (12,50 Prozent),
Volkswagen (20 Prozent), Beiersdorf (25 Prozent), Gerry Weber (25
Prozent), Krones (25 Prozent), Sartorius (25 Prozent).

Unter die gesetzliche Mindestquote von 30 Prozent fallen insgesamt
106 börsennotierte und voll mitbestimmungspflichtige Unternehmen. 49
dieser 106 Unternehmen erreichen laut Women-on-Board-Index, den die
Fraueninitiative FidAR herausgibt, die gesetzlich verbindliche Quote
von 30 Prozent.

"Es tut sich etwas in den Aufsichtsräten. Wir sind überzeugt, dass
sich auch für die neu zu besetzenden Positionen in den
Familienunternehmen Top-Frauen finden lassen", sagt Monika Berane,
Partnerin bei Kienbaum. Letztlich sei es im Eigeninteresse der
Unternehmen, die Führungsebenen vielfältiger zu besetzen. "Es geht um
mehr als um die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben: Mehr Vielfalt in den
Aufsichtsräten, Vorständen und oberen Führungseben hilft den
Unternehmen, innovativ und als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben",
sagt Anne von Fallois, Director Political Relations bei Kienbaum.



Pressekontakt:
Jenny von Zepelin, Redaktion 'Capital',
Tel. 030/220 74-5114, E-Mail: zepelin.jenny@capital.de
www.capital.de

Original-Content von: Capital, G+J Wirtschaftsmedien, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

605202

weitere Artikel:
  • BNK Petroleum Inc. Announces Commencement of Drilling Operations Camarillo, California (ots/PRNewswire) - BNK Petroleum Inc. (the "Company") (TSX: BKX), is pleased to announce that drilling operations have commenced today on its Tishomingo Field, Caney oil shale operations in Oklahoma. The drilling rig contracted by the Company has begun drilling the Chandler 8-6H Caney shale oil well. Drilling is expected to take approximately 30 days, after which the rig will immediately move to the Hartgraves 1-6H location where final preparations are being completed. The fracture stimulation of mehr...

  • ExaGrid erweitert langfristige Veritas-Zertifizierung des OpenStorage Technologie Plug-ins Das erweiterte Plug-in wurde für die Verwendung mit Veritas NetBackup 5200 und 5300 Anwendungen zertifiziert Westborough, Massachusetts (ots/PRNewswire) - ExaGrid (http://www.exagrid.com/)®, ein führender Anbieter von Back-up-Speicherung auf Festplatten (http://www.exagrid.com/exagrid-products/product-architecture/) mit Datendeduplizierung (http://www.exagrid.com/exagrid-products/data-deduplication/), gab heute die Erweiterung seiner langfristigen Unterstützung der OpenStorage Technologie (OST) von Veritas um die NetBackup mehr...

  • Landgericht Düsseldorf stellt Verletzung von Nichias YAG bezogenen Patenten durch Everlight Tochter WOFI Leuchten fest München (ots) - In den beiden Patentverletzungsverfahren, die Nichia Corporation ("Nichia") am Landgericht Düsseldorf (Deutschland) gegen den deutschen Hersteller von Wohnraumleuchten WOFI Leuchten Wortmann & Filz GmbH ("WOFI") eingeleitet hatte (Az. 4b O 82/15 und Az. 4b O 103/15), entschied das Gericht am 15.12.2016 in zwei parallelen Urteilen, dass WOFI die beiden YAG bezogenen Patente von Nichia EP 2 197 053 (DE 697 40 792) und EP 2 276 080 (DE 697 40 795) betreffend die streitgegenständlichen weißen LED-Produkte verletzt. mehr...

  • Oberlandesgericht Düsseldorf bestätigt Verletzung von Nichia's YAG-Patent durch REGO-Lighting bezüglich eines Produktes des Everlight Tochterunternehmens Zenaro München (ots) - Mit Beschluss vom 5. Dezember 2016 (Aktenzeichen I-15 U 32/14) hat das Oberlandesgericht Düsseldorf in Deutschland die Verletzung des YAG-Patents EP 0 936 682 (DE 697 02 929) der Nichia Corporation ("Nichia") durch die REGO-Lighting GmbH ("REGO-Lighting") betreffend das streitgegenständliche weiße LED-Produkt bestätigt. Nichia hatte gegen REGO-Lighting beim Landgericht Düsseldorf (Aktenzeichen 4a O 108/12) Patentverletzungsklage betreffend das Beleuchtungsprodukt OL-Deluxe/QL2/P44/LF/D50/SR/M/CE/ZN mit darin enthaltenen mehr...

  • NOZ: Deutscher Bauernverband warnt: Erstmals unter 70.000 Milchviehbetriebe Osnabrück (ots) - Deutscher Bauernverband warnt: Erstmals unter 70.000 Milchviehbetriebe "Milchbauern leiden unter russischem Importembargo" - Strukturwandel beschleunigt Osnabrück. Nach Ansicht des Deutschen Bauernverbandes hat sich der sogenannte Strukturwandel im Milchsektor aufgrund der monatelangen Preiskrise noch einmal beschleunigt. Zuvor hatte das Statistische Bundesamt vermeldet, dass die Zahl der Betriebe mit Milchvieh in Deutschland erstmals unter 70.000 gesunken ist. Milchbauernpräsident Karsten Schmal sagte mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht