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Privatinsolvenzen sinken um 4,2 Prozent - Bremen und Hannover führen im Städte-Ranking (FOTO)

Geschrieben am 24-11-2016

Hamburg (ots) -

In den ersten neun Monaten des Jahres 2016 mussten 77.325
Privatpersonen eine Insolvenz anmelden. Dies entspricht einem
Rückgang von 4,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. So
lauten die zentralen Ergebnisse der Studie "Schuldenbarometer 1. bis
3. Quartal 2016" der Wirtschaftsauskunftei Bürgel.

"2016 werden die Privatinsolvenzen das sechste Mal in Folge
sinken. Für das Gesamtjahr prognostizieren wir bis zu 103.000 Fälle.
Das wäre der niedrigste Stand seit 2005, als rund 100.000 Verbraucher
eine Insolvenz anmelden mussten", sagt Bürgel Geschäftsführer
Klaus-Jürgen Baum.

Hauptgrund für die erneut sinkenden Privatinsolvenzen ist die
weiterhin positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Der Rückgang der
Arbeitslosigkeit in Verbindung mit einer Zunahme der Beschäftigung
und höheren Reallöhnen sind die Grundlage für weniger
Verbraucherinsolvenzen. Eine weitere Ursache für den historischen
Tiefstand bei den Privatinsolvenzen kann neben den konjunkturellen
Einflüssen auch durch eine Veränderung der Methode der Betroffenen
erklärt werden. So sehen viele überschuldete Personen, die ein
Pfändungsschutzkonto (P-Konto) nutzen, keine Notwendigkeit mehr,
einen Insolvenzantrag zu stellen, da beispielsweise ihr monatliches
Einkommen so gering ist, dass es nicht über dem pfändbaren Betrag
liegt.

Im Durchschnitt mussten in den ersten neun Monaten des Jahres 95
Privatpersonen je 100.000 Einwohner in Deutschland eine Insolvenz
anmelden. In neun Bundesländern liegt die Zahl der betroffenen
Personen über dem Durchschnitt. Bremen ist mit 165 Privatinsolvenzen
je 100.000 Einwohner erneut Spitzenreiter. Neben dem Saarland (132)
folgen mit Niedersachsen (132), Hamburg (130) und Schleswig-Holstein
(122) ausschließlich Bundesländer aus dem Norden Deutschlands.
Deutlich geringer ist die Zahl der Privatinsolvenzen von Januar bis
September in Bayern mit einer Insolvenzquote von 67 Pleiten je
100.000 Einwohner.

Die aktuelle Analyse zeigt auch, dass Privatinsolvenzen eher ein
Thema in deutschen Großstädten sind. So liegt die Insolvenzquote in
lediglich fünf der 20 einwohnerstärksten Städte unter dem
Durchschnitt. Die wenigsten Verbraucherinsolvenzen, bezogen auf das
Stadt-Ranking, wurden demnach in Stuttgart (67 Insolvenzen je 100.000
Einwohner) angemeldet. Führend in der Auswertung sind Hannover und
Bremen mit 156 Insolvenzen je 100.000 Einwohner. Auch in Wuppertal
(134), Hamburg (130), Essen und Dortmund (je 124) und Leipzig (123)
liegt die Insolvenzquote deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt.

In drei Bundesländern zeigt sich der Trend sinkender
Privatinsolvenzzahlen nicht. In Sachsen-Anhalt (plus 1,5 Prozent),
Bremen (plus 1,3 Prozent) und Thüringen (plus 1,2 Prozent) steigen
die Fallzahlen im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2015 leicht
an. Den deutlichsten Rückgang der Verbraucherinsolvenzen meldete
Brandenburg (minus 12,9 Prozent).

Der Trend der Privatinsolvenzen im Alter setzt sich auch im Jahr
2016 fort. Die Zahlen in der Altersgruppe 61 Jahre und älter stiegen
von Januar bis September um 1,3 Prozent. Zunehmend von einer
Privatinsolvenz im Alter betroffen sind ehemalige Selbstständige nach
einer Insolvenz ihres Unternehmens oder Bundesbürger mit einer
längeren Phase im Niedriglohnsektor oder in der Arbeitslosigkeit.

Die zwei Hauptauslöser für eine Privatinsolvenz sind weiterhin
Arbeitslosigkeit bzw. reduzierte Arbeit sowie Einkommensarmut. Der
überwiegende Teil der Privatpersonen in einer Insolvenz hat vor allem
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Versandhändlern,
Versicherungen, öffentlichen Gläubigern, Vermietern,
Energieversorgern und Telefongesellschaften. Die komplette Studie
finden Sie auf unserer Homepage unter

https://www.buergel.de/de/aktuelles/studien/schuldenbarometer

Bürgel ist in Deutschland eines der führenden Unternehmen für
Wirtschafts- und Bonitätsinformationen sowie Inkassodienstleistungen.
Bürgel ist ein Unternehmen der weltweit tätigen CRIF-Gruppe.



Pressekontakt:
Oliver Ollrogge, Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG

E-Mail: Oliver.Ollrogge@buergel.de , Tel.: 040 / 89 803 582

Original-Content von: B?RGEL Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG, übermittelt durch news aktuell


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