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Jeder zweite Bankkunde weltweit nutzt Angebote von FinTechs

Geschrieben am 02-11-2016

Berlin (ots) - World FinTech Report 2017: Innovation und
Zusammenarbeit sind die Schlüssel für Finanzdienstleister und
FinTechs, um Kundenerwartungen zu erfüllen

Die Hälfte aller Bankkunden weltweit nutzt bereits Produkte oder
Dienstleistungen mindestens eines FinTech-Unternehmens[1]. Das ist
das Kernergebnis des World FinTech Reports (WFTR) von Capgemini und
LinkedIn in Zusammenarbeit mit Efma.

FinTechs befinden sich im Aufschwung und gewinnen bei jungen,
technikaffinen und vermögenden Kunden immer mehr an Bedeutung, so das
zentrale Ergebnis des WFTR. Der Grund hierfür ist vor allem das
Kundenverhalten in aufstrebenden Märkten. So nehmen 75 Prozent aller
Kunden in China und Indien die Dienstleistungen von
FinTech-Unternehmen in Anspruch, dicht gefolgt von Kunden in den
Vereinigten Arabischen Emiraten und Hongkong. Die größten Zuwächse
konnten FinTechs bei der Vermögensverwaltung erzielen. Hier nutzen
17,4 Prozent (Europa: 16,5 Prozent) aller Kunden ausschließlich die
Dienste von FinTechs, während weitere 27,4 Prozent (Europa: 19,5
Prozent) die FinTech-Dienstleistungen zusätzlich zu ihren bisherigen
Anbietern in Anspruch nahmen. Da sich viele FinTechs auf
Nischen-Services spezialisieren, nutzen viele Kunden (46,2 Prozent)
Dienstleistungen von mehr als drei FinTech-Anbietern.

FinTechs: Trotz wachsender Bedeutung bleibt das Kundenvertrauen
niedrig

Zwar wirken FinTech-Anbieter weiter disruptiv auf den Markt, aber
Kunden setzen nur geringes Vertrauen in sie. So gaben nur 23,6
Prozent (Europa: 16,1 Prozent) aller Nutzer an, ihrem
FinTech-Anbieter zu vertrauen, im Gegensatz zu 36,6 Prozent (Europa:
24,1 Prozent) bei traditionellen Unternehmen. Die Verbraucher gaben
an, dass traditionelle Banken gegenüber FinTechs noch immer viele
Vorzüge bei Betrugsschutz, Service-Qualität und Transparenz haben.

"Technologiefortschritte, steigende Kundenerwartungen an ein
personalisierteres und verbessertes Online-Erlebnis, ein besserer
Zugang zu Risikokapital und geringere Eintrittshürden haben einen
fruchtbaren Boden für wachsende FinTechs geschaffen", so Penry Rice,
Vice President Marketing Solutions bei LinkedIn. "Indem sie
Bedürfnisse erfüllen, die etablierte Branchenführer noch nicht
bedienen können, gewinnen FinTechs immer mehr an Bedeutung. Doch sind
viele zu intransparent, um Kundenvertrauen zu gewinnen und so
marktbedingte Chancen optimal zu nutzen."

Verstärkte Zusammenarbeit mit FinTechs ist wichtiger
Innovationstreiber

Traditionelle Finanzinstitute stehen weiter vor Herausforderungen.
So sind weniger als die Hälfte (44 Prozent) aller Führungskräfte
überzeugt von ihrer FinTech-Strategie. Dieses Ergebnis überrascht
nicht angesichts der Tatsache, dass nur ein Drittel (34,7 Prozent)
angaben, eine gut strukturierte und proaktive Innovationsstrategie
implementiert zu haben, die auch in der Unternehmenskultur verankert
ist. Ihre risikoscheue Natur hindert traditionelle Unternehmen
außerdem daran, eine Kultur zu etablieren, die Innovationen
priorisiert. So gaben 40,3 Prozent der Führungskräfte an, dass ihre
Organisation nicht innovationsfördernd sei.

"Den Führungskräften der Finanzdienstleister erscheinen FinTechs
in einem neuen Licht, seit sie mehr und bessere Möglichkeiten zur
Zusammenarbeit sehen. Sie machen aber auch selbst deutliche
Fortschritte beim Aufbau agiler unternehmenseigener
FinTech-Fähigkeiten", so Klaus-Georg Meyer, Leiter Business &
Technology Consulting Financial Services bei Capgemini in
Deutschland. "Mit Ausnahme weniger Branchenführer tun sich dennoch
die meisten Unternehmen schwer, positive Ergebnisse aus ihren
Innovationsvorhaben zu ziehen. So gaben nur zehn Prozent aller
Führungskräfte an, dass sie die mit Innovationen angestrebten Ziele
erreichen konnten."

Laut dem WFTR verfolgen etablierte Unternehmen im Bezug auf
FinTechs eine große Bandbreite an Strategien. Eine Mehrheit der
Finanzinstitute (60 Prozent) sieht FinTechs nun als potenzielle
Partner. Doch fast der gleiche Prozentsatz (59,2 Prozent) baut
unternehmensinterne Ressourcen auf. Über Partnerschaft und
unternehmenseigene Entwicklung hinaus sehen Führungskräfte noch
zahlreiche weitere Modelle: Investitionen in FinTechs (38 Prozent),
Partnerschaften mit Bildungseinrichtungen (34,3 Prozent) oder die
Schaffung sogenannter Accelerators (29,6 Prozent). Ein sehr viel
kleinerer Teil (18,6 Prozent) kauft zudem FinTechs auf.

Etablierte Unternehmen investieren aktiv in neue Technologien, um
operative Prozesse und das Kundenerlebnis zu verbessern

Als Reaktion auf diesen Umbruch priorisieren etablierte
Unternehmen solche Investitionen in Technologien hoch, die operative
Prozesse verschlanken und effizienter gestalten. Sie wollen so
außerdem das Kundenerlebnis im Tagesgeschäft verbessern. Fast 90
Prozent der Führungskräfte gaben an, sich hauptsächlich auf die
Implementierung von Big Data und Analytics zu konzentrieren, gefolgt
vom Internet of Things (IoT) (55,8 Prozent), Blockchain (54,7
Prozent), Robotic Process Automation (52,3 Prozent) und offenen
API-Technologien (50 Prozent). Die Blockchain-Technologie, auf der
die virtuelle Währung Bitcoin basiert, durchdringt die
Finanzindustrie zunehmend. Denn mit ihr gehen zahlreiche Anwendungen,
wie ein erweiterter Transfer digitaler Ressourcen,
Identitäts-Management sowie eine bessere Verwaltung von Belohnungs-
und Kundenbindungsprogrammen einher.

Vincent Bastid, Secretary General bei Efma: "Das Aufkommen von
FinTechs hat dafür gesorgt, dass sich das Kundenerlebnis in der
ganzen Branche sehr viel schneller verbessert hat. Doch es ist noch
immer nicht auf dem Level, auf dem es dem Willen der Kunden nach sein
müsste. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch große
Technologieanbieter sowie führende E-Commerce- und
Telekommunikations-Unternehmen in den Markt eintreten und ihren Teil
vom Kuchen der Branchen-Disruption fordern."

Der WFTR hat ein vierstufiges Framework entwickelt, mit dessen
Hilfe etablierte Unternehmen leichter die ihnen immanente
Innovationsresistenz überwinden und der jetzigen und künftigen
Disruption begegnen. Laut dem Report können etablierte
Finanzdienstleister Innovationen durch folgende Maßnahmen fördern:
Neue Technologien entdecken, Ideen und Erkenntnisse in
Geschäftsmodelle umwandeln, ausgewählte Führungskräfte mit der
Unterstützung von Innovationen betrauen, Innovationen durch mehr
Effizienz und die Implementierung von Best Practices fördern. In dem
Rahmen, in dem diese "Platformication"[2] der Branche Fahrt aufnimmt,
wird es für Finanzdienstleister immer wichtiger, Innovationen zu
forcieren und sicherzustellen, dass sie vorbereitet sind.

Über den World FinTech Report

Capgemini und LinkedIn veröffentlichen den World FinTech Report
2017 (WFTR) in Zusammenarbeit mit Efma. Er basiert auf den
Erkenntnissen einer hochkarätigen Expertenkommission, in der
Vertreter der größten etablierten und jungen Unternehmen sowie
Analysten der Branche sitzen. Er enthält außerdem "Momente der
Wahrheit" über das Kundenerlebnis bei etablierten Unternehmen und
FinTechs aus den Ergebnissen einer Umfrage mit 8.000 Konsumenten aus
15 verschiedenen Ländern. Der Report nutzt die Diskussionen des
Expert Roundtable, Agent-of-Change-Videos sowie zahlreiche Interviews
mit Führungskräften. Er ermittelt so die Auswirkungen durch
Disruptionen sowie Möglichkeiten für neue Partnerschaften und
Innovation auf die Branche.

[1]: Der Begriff FinTech bezeichnet alle neuen
technologiebasierten Finanzunternehmen, die jünger als fünf Jahre
sind und einen kleinen, aber wachsenden Kundenstamm haben.

[2]: Der Ausdruck "Platformification" bezieht sich auf
Unternehmen, die Backend Core Processing Services für einige wenige
Firmen übernehmen (etablierte, neue und/oder BigTech) und so die
Frontend-Kundenbeziehung kontrollieren.



Pressekontakt:
Capgemini
Achim Schreiber
030 88703-731
achim.schreiber@capgemini.com

Marlene Stube
069 9515-1127
marlene.stube@capgemini.com

Original-Content von: Capgemini, übermittelt durch news aktuell


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