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Zahlungsmoral von Unternehmen erreicht Spitzenwert / Firmen im Saarland und in Berlin mit schlechtester Zahlungsmoral bundesweit (FOTO)

Geschrieben am 30-09-2016

Hamburg (ots) -

Das Zahlungsverhalten von Unternehmen in Deutschland hat sich in
den letzten 12 Monaten weiter verbessert. Im August 2016 beglichen
nur noch 14,2 Prozent der Firmen Rechnungen verspätet oder gar nicht.
Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Zahlungsmoral deutscher
Unternehmen" der Wirtschaftsauskunftei Bürgel und der EOS Deutschland
B2B. Die Auswertung analysiert das Zahlungsverhalten von knapp
470.000 Unternehmen in Deutschland. Der Wert im August 2016 ist die
zweitbeste Zahlungsmoral der Unternehmen seit Erfassung der Zahlen im
Januar 2013. Nur im Dezember 2015 war das Bezahlverhalten der Firmen
noch besser (Spät- oder Nichtzahlerquote von 14,1 Prozent).

"Das Zahlungsverhalten der Unternehmen ist derzeit exzellent und
hat sich auf einem hohen Niveau noch einmal verbessert. Die gute
Binnenkonjunktur, die vor allem durch den privaten Konsum und
vorteilhafte Finanzierungsbedingungen gestützt wird, lässt die
Zahlungsmoral der Unternehmen weiter steigen", kommentiert Stephan
Spiekermann, Geschäftsführer von EOS Deutschland B2B, die aktuellen
Studienergebnisse. "Im Umfeld der Niedrigzinsen zahlen die
Unternehmen immer schneller. Dies gilt gerade für kleine und
mittelständische Unternehmen, die so versuchen, von Skonti zu
profitieren", ergänzt Bürgel Geschäftsführer Klaus-Jürgen Baum.

Das schlechteste Zahlungsverhalten zeigten im August 2016
Unternehmen aus dem Saarland. Hier lag die Quote von zu spät oder
nicht bezahlten Rechnungen bei 19,5 Prozent. Ebenfalls hohe Werte gab
es in Berlin (Spät-oder Nichtzahlerquote von 19,2 Prozent) und in
Nordrhein-Westfalen (16,1 Prozent). Die beste Zahlungsmoral haben
Unternehmen in Sachsen, wo nur etwa 10 von 100 Firmen die Rechnungen
verspätet oder gar nicht bezahlen (Spät- oder Nichtzahlerquote von
10,2 Prozent). Auch in Thüringen (10,7 Prozent), Bayern (12 Prozent),
Schleswig-Holstein (12,7 Prozent), Sachsen-Anhalt (12,9 Prozent),
Mecklenburg-Vorpommern (13 Prozent) und Brandenburg (13,6 Prozent)
zahlen die Unternehmen besser als im bundesweiten Vergleich.

Überfällige Rechnungen werden in Deutschland im August mit einem
Verzug von rund 18 Tagen bezahlt, so dass die Gesamtzeit der
Forderungen bei einem Zahlungsziel von 26 Tagen 44 Tage beträgt. In
Berlin müssen Unternehmen am längsten auf die Bezahlung von
Rechnungen warten. In der Hauptstadt zahlen Firmen im Schnitt mit
einer Verspätung von 24,3 Tagen. In diesen Fällen müssen Unternehmen
fast doppelt so lange auf ihr Geld warten als einkalkuliert. Damit
werden sie unfreiwillig zur Bank ihrer Kunden. Mehr
Überfälligkeitstage als im Bundesdurchschnitt leisten sich auch die
Unternehmen in Brandenburg (21,5), Hamburg (20,8),
Nordrhein-Westfalen (19,7), Mecklenburg-Vorpommern (18,3) und Bremen
(18,1). Schneller kommen Unternehmen in Sachsen-Anhalt an ihr Geld.
Unternehmen, die zu spät bezahlen, tun dies in Sachsen-Anhalt mit
einem Verzug von 14,7 Tagen.

Eine Ausnahme von der positiven Entwicklung der Zahlungsmoral
bilden Kapitalgesellschaften. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass
Aktiengesellschaften und GmbHs eine signifikant schlechtere
Zahlungsmoral haben als Unternehmen anderer Rechtsformen. So liegt
die Quote von Unternehmen, die ihre Rechnungen zu spät oder nicht
bezahlen, bei den AGs bei 27,4 Prozent und bei den GmbHs bei 25,2
Prozent.

"Große Unternehmen haben in den meisten Fällen keine Probleme, die
Rechnungen zu bezahlen. Sie nutzen jedoch ihre Marktmacht aus und
zeigen ein für sie vorteilhaftes liquiditätsschonendes Verhalten zu
Lasten ihrer Kunden. Es ist häufig keine Frage der Zahlungsfähigkeit,
sondern eine Frage der Zahlungswilligkeit", so Spiekermann. Eine
ähnlich schlechte Zahlungsmoral liefert die Rechtsform
Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt). Im August 2016 zahlte
jede fünfte UG die Rechnungen verspätet oder gar nicht. Es gibt
jedoch im Vergleich zu den AGs und GmbHs einen gravierenden
Unterschied. In vielen Fällen fehlt den UGs die nötige Liquidität, so
dass die Rechnungen nicht bezahlt werden können. Geschäfte mit
Freiberuflern sind hingegen am risikoärmsten. Nur 2,5 Prozent in
dieser Gruppe zahlten ihre Rechnungen im August 2016 nicht oder
verspätet.

Auch innerhalb der Branchen zeigen sich zum Teil große
Unterschiede hinsichtlich der Zahlungsmoral. Unternehmen, die
Geschäfte mit Firmen aus der Wasserversorgung, dem Bergbau oder der
Logistik machen, müssen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit davon
ausgehen, dass ihre Rechnungen zu spät oder gar nicht bezahlt werden.
In diesen drei Branchen zeigt sich die schlechteste Zahlungsmoral.
Bei den Wasserver- und Entsorgern zahlen 23,2 Prozent der Unternehmen
nicht fristgerecht. Im Bergbau liegt die Quote der Unternehmen mit
nicht oder zu spät gezahlten Rechnungen bei 20,2 Prozent und in der
Logistik bei 19,2 Prozent. Geringe Zahlungsschwierigkeiten gibt es in
der öffentlichen Verwaltung (Spät- bzw. Nichtzahlerquote liegt bei
5,4 Prozent) und in der Land- und Forstwirtschaft (6,2 Prozent).

Gegen 1,3 Prozent der Unternehmen, die ihre Rechnungen nicht
fristgerecht bezahlt haben, läuft ein Inkassoverfahren. Das Risiko
einer Eskalation in das Inkasso ist bei Berliner Unternehmen am
höchsten - gegen 2,8 Prozent der Unternehmen in der Hauptstadt mit
überfälligen Forderungen läuft ein Inkassoverfahren.

Die kompletten Studienergebnisse finden Sie auf unserer Homepage
unter http://ots.de/QfemR



Pressekontakt:
Oliver Ollrogge, Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG

E-Mail: Oliver.Ollrogge@buergel.de , Tel.: 040 / 89 803 582

Original-Content von: B?RGEL Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG, übermittelt durch news aktuell


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