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Abwärtstrend des DIFI setzt sich fort - Verhaltene Perspektive

Geschrieben am 30-09-2016

Frankfurt (ots) - Der Deutsche Immobilienfinanzierungsindex (DIFI)
von JLL und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW)
sinkt im dritten Quartal 2016 um 1,6 auf 6,7 Punkte. Der seit dem
Höchstwert im ersten Quartal 2015 eingetretene Abwärtstrend setzt
sich damit nach zwischenzeitlicher kurzer Unterbrechung fort,
allerdings weniger stark. Der Rückgang des Index ist dabei
ausschließlich auf eine weniger positive Einschätzung der Situation
für Immobilienfinanzierungen in den letzten sechs Monaten
zurückzuführen. Dies betrifft insbesondere
Wohnimmobilienfinanzierungen. Über alle Immobilientypen hinweg geht
der Saldo aus positiven und negativen Einschätzungen bezüglich der
Finanzierungslage um 10,2 Punkte zurück. Er verbleibt mit 15,3
Punkten aber im Plusbereich. Im Gegensatz dazu verbessert sich der
Saldo aus optimistischen und pessimistischen Einschätzungen in Bezug
auf die kommenden sechs Monate um 7,0 von -9,0 auf -2,0 Punkte. Der
Saldo erreicht damit das Niveau vom ersten Quartal 2016. Mit knapp 80
Prozent geht die weit überwiegende Mehrheit der Umfrageteilnehmer von
unveränderten Finanzierungsbedingungen auf Halbjahressicht aus, so
dass schon kleine Bewegungen im Abstimmungsverhalten zu dieser leicht
verbesserten Zukunftssicht führen.

Die bestimmenden Themen für Immobilienfinanzierer bleiben die
Regulierung sowie der hohe Wettbewerb um risikoarme
Kredittransaktionen. Wohnungsfinanzierungen sind seitens der
Regulierer aktuell besonders betroffen: Die im Frühjahr in Kraft
getretene Wohnimmobilienkreditrichtlinie werde von Banken kritisiert,
da sie die Vergabe von Hypothekenkrediten durch zusätzliche
Anforderungen an die Prüfung der Schuldnerbonität erschwere. Dies
kann sich indirekt auch auf die Finanzierbarkeit von
Projektentwicklungen auswirken, da bestimmte Kreditnehmertypen als
Käufergruppe entfallen. Auf Empfehlung des bei der BaFin
angesiedelten Ausschusses für Finanzstabilität wird zudem der Aufbau
eines nationalen Registers für Wohnimmobilienkredite diskutiert, was
für finanzierende Banken noch in der aktuellen Legislaturperiode
zusätzlichen Meldeaufwand bedeuten würde. Die gesamtwirtschaftliche
Entwicklung in Deutschland sendet hingegen, trotz außenpolitischer
Unsicherheiten und Terrorgefahr, positive Signale aus. Das BIP wuchs
im zweiten Quartal 2016 um 0,4 Prozent.

Erwartungen insgesamt verhalten

Der Rückgang bei der Einschätzung der Finanzierungssituation
bezieht sich auf fast alle Nutzungsarten. Lediglich für
Einzelhandelsimmobilien steigt der Saldo aus positiven und negativen
Meinungen leicht um 0,2 auf 13,5 Punkte. Bei Wohnimmobilien ist der
stärkste Einbruch zu verzeichnen: Dies ist unter anderem auf einen
Rückgang der zugrundeliegenden Investmenttransaktionen
zurückzuführen. Der Saldo sinkt um 24,6 auf 15,8 Punkte. Zudem
verzeichnen Bondemissionen von kapitalmarktgelisteten
Wohnungsunternehmen eine unveränderte Dynamik, was substitutiv auf
den Kreditbestand wirkt. Wie in den zwei vorherigen Quartalen ist die
Mehrheit der Finanzierungsexperten der Meinung, dass sich die
Finanzierungslage in den vergangenen sechs Monaten nicht signifikant
verändert hat.

Bei der Einschätzung der Finanzierungserwartungen über das
kommende Halbjahr können sämtliche Nutzungsarten etwas zulegen. Am
deutlichsten gewinnen die Einzelhandelsimmobilien, für die der Saldo
aus optimistischen und pessimistischen Meinungen um 12,7 auf -5,6
Punkte steigt.

Refinanzierungsmärkte verbessert

Die Aufhellung an den Refinanzierungsmärkten setzt sich fort. Für
fast alle Refinanzierungsinstrumente haben sich sowohl die Lage- als
auch die Erwartungseinschätzungen per Saldo verbessert. Besonders
große Zugewinne verzeichnen dabei Pfandbriefe und unbesicherte
Schuldverschreibungen. An den Pfandbriefmärkten profitieren die
Akteure weiterhin vom umfassenden Ankaufprogramm besicherter
Schuldtitel durch die EZB, sodass Pfandbriefe derzeit als
Refinanzierungsinstrument am positivsten beurteilt werden. Durch die
fortwährend hohe Nachfrage am Sekundärmarkt gehen die Teilnehmer von
weiter sinkenden Spreads von Hypothekenpfandbriefen gegenüber
öffentlichen deutschen Anleihen aus. Die Renditen für neue
Pfandbriefemissionen tendieren ebenfalls auf neue historische
Tiefstände hin. Bei den unbesicherten Schuldverschreibungen dürften
sich Situation und Erwartungen vor allem durch das im Zuge des
Bankenstresstests gestützte allgemeine Vertrauen in die Stabilität
des europäischen Bankensystems gebessert haben. Dennoch rechnet eine
Mehrheit der Finanzierungsexperten nach wie vor mit steigenden
Spreads von ungedeckten Bankschuldverschreibungen gegenüber
Staatsanleihen.



Pressekontakt:
Dorothea Koch, Tel. 069 2003 1007, dorothea.koch@eu.jll.com

Original-Content von: Jones Lang LaSalle GmbH (JLL), übermittelt durch news aktuell


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