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Junge Frauen fasziniert vom Terror: VOX zeigt die große Samstags-Dokumentation "Die verlorenen Töchter - Geködert vom IS" am 27.08. um 20:15 Uhr

Geschrieben am 04-08-2016

Köln (ots) - Sie sind ganz normale Mädchen, stehen auf Boygroups,
lieben Mode und Make-up, sind beliebt in ihrer Klasse - und plötzlich
verschwinden sie. Junge Frauen zwischen 14 und 20 Jahren sind
scheinbar über Nacht wie ausgewechselt. Sie verändern Kleidung,
Freundeskreis, Lebensstil und konzentrieren sich voll auf die Regeln
des ultrakonservativ gelebten Islam. Der Höhepunkt dieser
Verwandlung: Die Mädchen reisen nach Syrien, werden Dschihad-Braut
und Frau eines Kämpfers für den Islamischen Staat. Dass sich immer
wieder junge Männer aus Deutschland dem IS anschließen, ist bekannt -
doch was genau treibt Mädchen dazu an, fern der Heimat einen Fremden
zu heiraten und ihm gehorsam zu dienen? Und wie lässt sich die
scheinbare Faszination der Terror-Organisation brechen? Diesen und
weiteren Fragen geht Süddeutsche TV in der großen
Samstags-Dokumentation "Die verlorenen Töchter - Geködert vom IS" am
27. August um 20:15 Uhr bei VOX nach. Neben Angehörigen und Freunden
von IS-Mädchen kommen auch Experten wie Ben Slama und Dr. Uwe
Kemmesies vom BKA, Terror-Experte Michael Lüders,
Islamwissenschaftlerin Hamideh Mohagheghi, Psychotherapeut Salah
Ahmad, Psychologe Ahmad Mansour und Carla Amina Baghajati, Sprecherin
der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, zu Wort.

Immer wieder gelingt es dem IS junge Frauen und Männer in seinen
Bann zu ziehen: Mit einem Gottesstaat, in dem nur die wahren
Gläubigen leben dürfen und der Aussicht auf das ewige Leben im
Paradies. Über soziale Netzwerke, Apps und Propagandavideos, die wie
Hollywood-Produktionen wirken, werden Jugendliche professionell und
zielgruppengerecht angelockt. Doch vor Ort im Kriegsgebiet erwartet
die Frauen ein Leben in Burka, nach strikten Regeln aus dem frühen
Mittelalter. Schnell werden sie mit einem IS-Kämpfer verheiratet, der
jederzeit über sie verfügen kann. Verstößt eine Frau gegen die
strengen religiösen Vorgaben, wird sie hart bestraft - bis hin zur
Steinigung. Zurück in Deutschland bleiben verzweifelte Angehörige,
zerstörte Familien, die nicht verstehen können, wieso gerade ihre
Kinder Krieg und rigide Einschränkungen dem freien Leben vorziehen.
Unter anderem beleuchtet die vierstündige Dokumentation den Fall der
Wienerinnen Samra und Sabina. Die damals 16-Jährigen waren die
"Postergirls" des Islamischen Staates. Beste Freundinnen, stylishe
und beliebte Mädchen, denen das perfekte Make-up fürs Selfie früher
wichtiger war als der Gedanke an Politik oder gar Religion. Dann der
plötzliche Wandel: Beide kleiden sich mit dem Hijab, dem Schulter und
Haar verhüllenden Kopftuch, tragen dazu lange schwarze Gewänder.
Tatsächlich schließen sich die Mädchen dem Islamischen Staat an. "Ich
habe viel zu spät realisiert, was da vorging", sagt ihre Lehrerin
Corina W. gegenüber Süddeutsche TV. Die engagierte Pädagogin macht
sich bis heute Vorwürfe und klärt seit dem Vorfall ihre Schüler über
den IS auf.

Auch die 19-jährige Sevda, eine Schülerin aus einer Kleinstadt im
Rheinland, ist plötzlich einfach weg. Sie wurde von Salafisten
radikalisiert, ging nach Syrien, um einen IS-Kämpfer zu heiraten.
Ihre Familie, aber auch ihre beste Freundin Annalena vermisst Sevda
bis heute sehr. "Sevda war nie streng religiös, sie hat auch nie
gebetet. Sie war kein Mädchen, bei der man gesagt hätte, sie ist
streng gläubig", berichtet die ehemalige Mitschülerin. Schule und
Freizeit - alles teilten die jungen Frauen. Doch unbemerkt veränderte
sich Sevda, war fasziniert vom Islamischen Staat. "Als sie dann in
Syrien war und mir von dort geschrieben hat, war ich total
schockiert. Warum hat sie nie etwas gesagt? Sie hat ja auch nie etwas
angedeutet, ich habe das wirklich gar nicht geahnt", so Annalena.
Dass gerade Sevda in radikale Kreise hineingezogen wurde, sie ohne
Ankündigung, Abschiedsbrief oder letzte Umarmung verschwunden ist,
kann sich die beste Freundin bis heute nicht erklären.

Islamwissenschaftlerin Hamideh Mohagheghi ist gebürtige Iranerin
und forscht seit vielen Jahren über Frauen im Islam. Die gläubige
Muslima trifft es sehr, wie ihre Glaubensbrüder und -schwestern die
Rolle der Frau auslegen: "Die Frauen werden reduziert auf ein
Sexobjekt, in dem Sinne, dass sie alle sexuellen Wünsche ihrer
Ehemänner erfüllen müssen. Diese Ehemänner sind ja meistens Kämpfer,
die mit wirklich schlimmer Brutalität vorgehen. Ich kann mir nicht
vorstellen, dass jemand, der so brutal in seinem Leben agiert, zu
Hause ein lieber netter Ehemann ist." Dies bestätigt auch Salah
Ahmad, ein in Deutschland ausgebildeter Psychotherapeut, der sich auf
Behandlung von Folteropfern und traumatisierten Menschen
spezialisiert hat und selbst im IS-Gebiet im Einsatz ist: "Der IS
sieht die Frau als Gegenstand, der von den Männern genutzt werden
kann. Was die IS-Leute gerade mit Frauen machen, hat nichts mit dem
Islam, mit Gott, mit keiner Religion zu tun."

Doch nicht alle Mädchen, die sich vom IS angezogen fühlen,
verlassen Deutschland. Manche werden direkt in der Bundesrepublik für
die Terror-Organisation aktiv. So auch die 15-jährige Safia aus
Hannover. Das Attentat der Schülerin erschütterte ganz Deutschland.
Sie verletzte bei einer Passkontrolle im Hannoveraner Bahnhof einen
Polizisten lebensgefährlich am Hals. Die Tatwaffe, ein Küchenmesser,
hatte das Mädchen in einem Ärmel seines Kleides versteckt. Die
Hinweise verdichten sich, dass Safia Kontakt zu IS-Leuten im Ausland
hatte, die ihr den Befehl für den Anschlag gegeben haben.

Filiz C. wurde vom Islamischen Staat nicht die Tochter, sondern
der Sohn genommen. Als die Friseurin bemerkte, dass sich Gökhan immer
stärker mit islamistischen Gruppen beschäftigt, versuchte sie alles,
um ihn aus dem Milieu zu lösen. "Es fing damit an, dass er wollte,
dass ich ein Kopftuch trage. Dann sollte ich nicht mehr Männern die
Haare schneiden. Eines Morgens stand er auf und sagte 'Mama, wenn der
jüngste Tag da ist, werde ich dir nicht mehr helfen können. Jeder ist
selbst dafür verantwortlich, wenn er in die Hölle kommt'", berichtet
Filiz C. Schließlich fängt Gökhan - immun gegen jegliche Argumente -
an, vom Dschihad zu sprechen. Filiz C. weiß keinen anderen Ausweg
mehr und zeigt ihren Sohn bei der Polizei an, erhofft sich Hilfe von
den Behörden. Doch die Polizei kann nichts unternehmen, solange
Gökhan keine Straftat begeht. 2014 reist Gökhan heimlich in die
Türkei aus, kurz darauf nach Syrien. Wenige Wochen später soll Gökhan
C. im Alter von 25 Jahren bei Kämpfen in Syrien gefallen sein.

Von diesen und weiteren Fällen berichtet VOX in der großen
Samstags-Dokumentation "Die verlorenen Töchter - Geködert vom IS" am
27. August 2016 um 20:15 Uhr.



Pressekontakt:
Mediengruppe RTL Deutschland
VOX Kommunikation
Telefon: 0221-456 74407
E-Mail: kommunikation.vox@mediengruppe-rtl.de.


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