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"Es riecht nach Blut und Schießpulver" - der Nordwesten Syriens steht an der Schwelle zur humanitären Katastrophe

Geschrieben am 26-07-2016

Berlin (ots) - Der Nordwesten Syriens steht an der Schwelle zu
einer humanitären Katastrophe, warnt die Kinderrechtsorganisation
Save the Children. Hilfsgüter kommen nicht zu den notleidenden
Menschen durch und die tödlichen Bombardements werden immer heftiger.
Krankenhäuser, Schulen und die zivile Infrastruktur werden
willkürlich angegriffen, in der letzten Woche traf es neun
medizinische Einrichtungen in Aleppo und Idlib. Das medizinische
Labor in einem Gesundheitszentrum Idlibs, das den einzigen
Computertomographen der Stadt besaß, wurde zerstört. Die einzige
Kinderklinik in Aleppo wurde zerbombt und musste schließen, ebenso
wie viele andere ambulante Kliniken. Patienten in kritischer
Verfassung können Aleppo wegen der Belagerung nicht verlassen und
riskieren so ihr Leben. Ärzte und humanitäre Helfer arbeiten unter
unvorstellbaren und sehr gefährlichen Bedingungen, während neben
ihnen Bomben einschlagen. Die ständigen Luftangriffe hindern
Nothilfeteams daran, Kinder und Familien aus den Trümmern zu retten.

Anlässlich der heutigen Konferenz der International Syria Support
Group in Genf fordert Save the Children den sofortigen
Waffenstillstand und ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe.

"Die Bevölkerung in Aleppo musste jahrelang Bombardements
ertragen. Nun droht ihnen noch der Hungertod. Die Vorräte werden in
den nächsten Wochen zu Ende gehen, wenn weiterhin keine Hilfsgüter
durchgelassen werden. Es ist eine Schande, dass wir seit sechs
Monaten nur leere Versprechungen bezüglich der Hilfslieferungen
hören, während sich vor unseren Augen die womöglich schlimmste
Belagerung täglich weiter verschärft. Die internationale
Glaubwürdigkeit steht auf dem Spiel, wenn jetzt nicht gehandelt wird.
Hilfe muss jetzt zugelassen werden, bevor noch mehr Kinder sterben",
empört sich Sonia Khush, Save the Children Länderdirektorin in
Syrien. Sie fordert die Teilnehmer der heutigen Konferenz zum Handeln
auf.

Mitarbeiter von Save the Childrens Partnerorganisationen in Aleppo
berichten, dass am dringendsten Lebensmittel und Benzin benötigt
werden. Brot, Obst und Gemüse sind kaum noch vorhanden, seit die
Hauptstraße in und außerhalb der Stadt zerstört wurde. Rund 300.000
Menschen leben nun in der belagerten Stadt - etwa 60 % von ihnen sind
Frauen und Kinder. In dieser Woche wurde ein Lagerhaus einer
Partnerorganisation von Save the Children während eines Luftangriffs
zerstört. Darin befanden sich Lebensmittel für rund 10.000 Familien.
Der Preis für Benzin, das für Wasserpumpen und medizinische
Versorgung existenziell wichtig ist, hat sich verdreifacht. Sämtliche
Schulen in Aleppo müssen bis zum 12. August geschlossen bleiben, weil
das Risiko für die Kinder zu hoch ist.

Idlib wurde in den letzten Tagen von mehr als 100 Luftangriffen
getroffen. Etwa 4.000 Familien (20.000 Menschen) flohen in der
letzten Woche aus Idlib. Save the Children und lokale
Partnerorganisationen verteilen Bargeld, damit die Menschen sich
Lebensmittel und andere dringend benötigte Güter kaufen können.
Außerdem betreibt die Kinderrechtsorganisation vier mobile Kliniken
in der Region, um kranken Kindern und Müttern zu helfen.

Ein Mitarbeiter einer Partnerorganisation vor Ort sagt: "Die
Straßen sind völlig leer. Der Geruch von Blut und Schießpulver hängt
in der Luft."



Pressekontakt:
Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle - Anna Blässer
Tel.: +49 (30) 27 59 59 79 - 280
Mail: presse@savethechildren.de


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