(Registrieren)

Mehr als jeder zweite Honig aus deutschen Supermärkten mit Pestiziden belastet / BUND fordert Ausstiegsplan für Ackergifte

Geschrieben am 19-06-2016

Berlin (ots) - In 13 von 22 getesteten Honigen aus deutschen
Supermärkten hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) Pestizid-Rückstände nachgewiesen. Die Proben waren zumeist mit
dem Neonikotinoid Thiacloprid belastet. Dieses hochwirksame
Nervengift kann beim Menschen Krebs erregen und schädlich für die
Fortpflanzung sein. Für Bienen und andere nützliche Insekten ist es
tödlich, schwächt ihr Immunsystem oder beeinträchtigt ihre
Orientierung.

"Die Ergebnisse sind alarmierend und zeigen, dass wir in
Deutschland und der EU ein ernsthaftes Problem mit Pestiziden in der
Landwirtschaft haben", sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.
"Neonikotinoide sind mitverantwortlich für das Bienenvölkersterben
und reduzieren die Artenvielfalt auch bei Vögeln und anderen
Wildtieren. Umweltschädliche Ackergifte werden im Obst- und Rapsanbau
in großer Menge eingesetzt und gelangen deshalb in die Lebensmittel.
Verbraucher können sich vor Ackergiften ebenso wenig schützen wie
Tiere und die Natur", sagte Weiger.

"Agrarminister Christian Schmidt präsentiert sich gern als
Bienenschützer, ignoriert jedoch beharrlich die Rolle der Pestizide
beim Verlust von Bienenvölkern", kritisierte der BUND-Vorsitzende.
"Schmidt muss Neonikotinoide verbieten und einen schnellen
Pestizid-Ausstiegsplan auf den Weg bringen. Umweltgefährdende
Pestizide gehören nicht auf den Acker. Die Landwirtschaft ist auf die
Bestäubungsleistung von Bienen und Wildbienen dringend angewiesen,
zwei Drittel unserer Nahrungspflanzen hängen davon ab", sagte Weiger.

Der BUND hatte die Honige von einem unabhängigen Labor auf
Neonikotinoide untersuchen lassen. Alle sechs getesteten Honige
deutscher Herkunft waren mit Thiacloprid belastet, einer enthielt
zusätzlich auch das Neonikotinoid Acetamiprid. Weitere 11 Honige
stammten aus anderen EU-Ländern, davon waren sieben ebenfalls mit
Thiacloprid belastet. In den übrigen fünf getesteten Honigen mit
Herkunftsbezeichnung "aus EU- und Nicht-EU Ländern", die aus
gemischter Ware bestehen, wurden keine Neonikotinoide gefunden.

Wegen ihrer Gefährlichkeit hatte die EU-Kommission 2013 die
Zulassung von drei Neonikotinoiden für von Bienen bevorzugte
Pflanzungen vorerst beschränkt. Seitdem wird das von Bayer
hergestellte Thiacloprid meist als Ersatz verwendet, es ist jedoch
ähnlich gefährlich. Der BUND fordert auf EU-Ebene ein dauerhaftes
Verbot sämtlicher Neonikotinoide.

Die Ergebnisse des BUND-Honig-Tests finden Sie im Internet unter
(PDF): www.bund.net/honigtest



Pressekontakt:
Corinna Hölzel, BUND-Pestizidexpertin:
Tel. 0175-4487691 bzw.

Annika Natus, BUND-Pressereferentin:
Tel. 030-27586-464
E-Mail: presse@bund.net
www.bund.net


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

593362

weitere Artikel:
  • Weltstar auf Lach-Mission: Rolando Villazón besuchte als Clown Flüchtlinge (FOTO) Berlin (ots) - So etwas erleben die Bewohner der Flüchtlingsnotunterkunft im ehemaligen Flughafen Tempelhof auch nicht alle Tage: Der internationale Star-Tenor Rolando Villazón kam am 17. Juni als Clown "Dr. Rollo" in die Hangars und trat gemeinsam mit Clowns des gemeinnützigen Vereins ROTE NASEN Deutschland auf. Mit buntem Kostüm, roter Nase, Jonglier-Kunst und lauten Trommeln - so begeisterte der Opernsänger, der sonst eher für klassische Töne bekannt ist. Die Rolle des Clowns ist Villazón nicht fremd. Bereits als junger mehr...

  • Neuzugang beim Marktführer: Moderator Daniel Boschmann verstärkt das "SAT.1-Frühstücksfernsehen" (FOTO) Unterföhring (ots) - Herzlich Willkommen, Daniel Boschmann! Der 35-jährige Moderator wird neues Mitglied in der "SAT.1-Frühstücksfernsehen"-Familie und ergänzt das bestehende On-Air-Team. Seinen ersten Einsatz in der erfolgreichsten Morning-Show im deutschen Fernsehen hat Daniel Boschmann am Montag, 20. Juni 2016, ab 5:30 Uhr. Daniel Boschmann: "Ich bin gerade sehr glücklich. Früh aufstehen war noch nie ein Problem für mich, aber dass ich jetzt mit ganz Deutschland wach werden darf ist großartig. Ich werde jetzt vom Dauergucker mehr...

  • Risikofaktoren im Blick - Wer Werte wie Blutdruck oder Blutzucker prüfen lässt, kann Herzinfarkt und Schlaganfall vorbeugen Baierbrunn (ots) - Zum Schutz vor Herzinfarkt und Schlaganfall sollte jeder die Risikofaktoren für Gefäßerkrankungen regelmäßig prüfen lassen. Zum Beispiel im Rahmen des Check-up 35, den die Krankenkassen bezahlen. Darauf weist das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" hin. Gefahren für unsere Arterien sind zum Beispiel erhöhter Blutdruck, schlechte Blutfettwerte, Übergewicht sowie Probleme mit dem Blutzucker. Ist einer der Werte auffällig, kann der Arzt den Betroffenen dabei unterstützen, etwa den Blutdruck oder den Cholesterinspiegel mehr...

  • Wie viel Insulin fürs Eis? - Faustregel für Menschen mit Diabetes Baierbrunn (ots) - Endlich Eis-Zeit! Folgende Faustregel können sich Menschen mit Diabetes für die Insulindosis merken: Eine kleine Kugel Eis hat etwa 1 bis 1,5 und eine große Kugel etwa 2 BE/KE, wie das Gesundheitsmagazin "Diabetes Ratgeber" schreibt. Die knusprige Waffeltüte hat je nach Größe etwa 1 bis 1,5 KE/BE. Milch- und Sahneeis lassen den Blutzucker langsamer steigen als Wasser- und Fruchteis, weil Fett die Aufnahme von Zucker verzögert. Diese Meldung ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei. Das Apothekenmagazin mehr...

  • Reiseplanung: Jede zweite Reise wird mit dem Smartphone recherchiert Hannover (ots) - 50 Prozent der Urlaube und 32 Prozent der Pauschalreisen werden online gebucht / Repräsentative Studie von Google, TNS, GfK und TUI Deutschland zum mobilen Buchungsverhalten der Deutschen / TUI ist auf allen Kanälen präsent und bietet 360-Grad-Kundenerlebnis Bei der Reiseplanung ist das Internet für die meisten Bundesbürger mittlerweile unverzichtbar: Neun von zehn Reisebuchungen werden mindestens zu einem Zeitpunkt online recherchiert. Dabei spielt die Nutzung von Smartphones eine immer wichtigere Rolle. Geht mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht