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McKinsey-Studie: Deutschland investiert zu wenig in Infrastruktur

Geschrieben am 16-06-2016

Düsseldorf/Washington (ots) - Investitionen sinken seit 2009 -
Deutschland im G20-Vergleich eines der Schlusslichter - Weltweite
Investitionslücke von 4,7 Billionen Euro bis 2030

Weltweit werden rund 2,3 Billionen Euro pro Jahr in
Transportnetze, Energie, Wasser und Telekommunikation investiert -
dies sind 3,5 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts. Diese
Summe reicht jedoch nicht aus, um Verkehrschaos und Stromausfälle zu
verhindern. Um mit dem erwarteten Wirtschaftswachstum bis 2030
Schritt zu halten, müssten jährlich knapp 3 Billionen Euro (das wären
3,8 Prozent des BIP) für Infrastruktur aufgewendet werden. Bis 2030
beträgt die erwartete weltweite Investitionslücke 4,7 Billionen Euro.
Im Vergleich der G20-Staaten investiert Deutschland prozentual am
wenigsten: Zwischen 2008 und 2013 waren es durchschnittlich nur 2,0
Prozent des BIP. Um den Bedarf bis 2030 zu decken, müsste Deutschland
jährlich zusätzlich 0,4 Prozent des BIP (kumuliert bis 2030 160
Milliarden Euro) in Infrastruktur investieren. Das hat das McKinsey
Global Institute (MGI) in einer neuen Studie mit dem Titel "Bridging
Global Infrastructure Gaps" errechnet.

"Obwohl das Bewusstsein klar vorhanden ist, dass mehr für die
Infrastruktur getan werden muss, sind die Investitionen nach einem
kurzen Hoch im Jahr 2009 zurückgegangen. Besonders die Kommunen haben
ihre Investitionen reduziert", sagt Jürgen Schröder, Seniorpartner
und Leiter der Transport- und Logistikberatung bei McKinsey.

20 Prozent volkswirtschaftliche Rendite möglich

Diese Ausgaben würden sich rechnen: Bei entsprechend höheren
Investitionen könnte das weltweite jährliche BIP bis 2030 um 0,6
Prozent gesteigert werden. Infrastrukturprojekte weisen nach
Berechnungen des MGI eine typische volkswirtschaftliche Rendite von
rund 20 Prozent auf. "Allerdings sind die öffentlichen Haushalte
verschuldet, Investitionen werden oft als erstes gekürzt. Zudem
werden zu wenige gute Infrastrukturprojekte entwickelt, in die
investiert werden könnte", sagt Jan Mischke, Co-Autor der Studie und
Infrastrukturexperte des MGI.

Noch schneidet Deutschland beim aktuellen Zustand der
Infrastruktur gut ab. "Wir zehren allerdings sehr von der Substanz",
warnt Jürgen Schröder. Schwellenländer haben dagegen großen
Aufholbedarf - 60 Prozent des weltweiten Investitionsbedarfs besteht
dort. Mit einem Anteil von 8,8 Prozent am BIP steckt China
beispielsweise mehr Mittel in Infrastruktur als USA und Westeuropa
zusammen. Dennoch ist in China immer noch jeder zweite Bürger ohne
Internetzugang, knapp fünf Prozent der Bevölkerung leben ohne
sauberes Wasser.

Für eine höhere Effizienz von Infrastrukturausgaben sind nach der
MGI-Studie drei Punkte entscheidend:

- eine bessere Projektauswahl mit klar definierten
gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zielen, vergleichbaren
Kosten-Nutzen-Analysen sowie transparenten
Entscheidungsprozessen

- eine schlanke Projekterstellung mit besseren
Genehmigungsverfahren (optimierte Behördenprozesse, intensivere
Zusammenarbeit zwischen Stakeholdern bei Großprojekten) und
stärkerer Berücksichtigung der Anbieterqualität bei
Ausschreibungen

- eine bestmögliche Nutzung bestehender Infrastruktur durch
optimierte Kapazitätsauslastung (Beispiel: zeitabhängige
Mautsysteme) und bessere Instandhaltung.

Die vollständige Studie finden Sie zum Download unter:
https://www.mckinsey.de/deutschland-investiert-zu-wenig-infrastruktur

Hintergrund

Das McKinsey Global Institute (MGI) erstellt als
Forschungseinrichtung von McKinsey & Company regelmäßig Studien zu
ökonomischen Fragen und Trends. Gegründet wurde der Think Tank 1990
in Washington D.C.



Pressekontakt:
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Adriana Clemens, Telefon 0211 136-4503,
E-Mail: adriana_clemens@mckinsey.com
www.mckinsey.de/medien

Alle Pressemitteilungen im Abo auf Twitter: @McKinsey_de


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