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HPV-Übertragung durch Ultraschallsonden vermeiden / Interdisziplinärer Workshop beim 13. Kongress für Krankenhaushygiene der DGKH

Geschrieben am 10-05-2016

Hamburg (ots) - Ist die Schallkopfhygiene beim Einsatz von
Vaginalsonden in der gynäkologischen Routine ausreichend? Dieser
Frage widmeten sich Vertreter aus Wissenschaft und Klinik während
eines Workshops beim 13. Kongress für Krankenhaushygiene der DGKH in
Berlin. Unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Peter Heeg diskutierten
Hygieniker, Mikrobiologen und Gynäkologen die Trends und
Entwicklungen in der Aufbereitung von Ultraschallsonden und wiesen
darauf hin, dass im Sinne des Patientenschutzes eine validierte
viruzide High-Level-Desinfektion zur Vermeidung möglicher
Infektionsrisiken anzuwenden sei.

Infektionen mit dem Humanen Papillomvirus (HPV) können unter
bestimmten Voraussetzungen Gebärmutterhalskrebs und dessen Vorstufen
auslösen. Da eine Übertragung nicht nur sexuell, sondern auch durch
Medizinprodukte erfolgen kann, kommt der Desinfektion von
transvaginalen Ultraschallsonden nach jedem Patientenkontakt eine
besondere Bedeutung zu.

Sonden-Aufbereitung erfordert eine validierte Reinigung und
Desinfektion

"Ultraschallsonden sind komplex aufgebaute, thermosensible
Medizinprodukte, die mit Blut, Schleimhaut oder krankhaft veränderter
Haut in Berührung kommen können", beschrieb Heeg, der langjährig als
Krankenhaushygieniker am Universitätsklinikum Tübingen tätig war.
Sonden gehören daher zur Risikoklasse semikritischer Medizinprodukte
der Kategorie A, deren Aufbereitung eine validierte Reinigung und
Desinfektion umfasst. "Zu den Anforderungen an den
Desinfektionsprozess zählen die bakterizide, fungizide und viruzide
Wirksamkeit, wobei unter den Viren HPV den Erreger mit der höchsten
klinischen Relevanz darstellt", so der heute als Gutachter tätige
Mediziner. Die Aufbereitung wird aktuell zumeist mit manuellen
Verfahren durchgeführt. Allerdings zeigen diese mit Blick auf die
Wirksamkeit, Compliance, den Patienten- und Arbeitsschutz sowie die
Validierbarkeit eindeutige Schwächen. Automatisierte, kontrollierte
und dokumentierbare Verfahren bieten hingegen aus Gründen des
Patientenschutzes und der Rechtssicherheit deutliche Vorteile.
"Manuelle Verfahren sollten daher, wo möglich und vertretbar, ersetzt
werden", resümierte Heeg.

Bei unzureichender Aufbereitung vaginaler Ultraschallsonden können
karzinogene Viren übertragen werden

Auf die HPV-Übertragung durch endokavitäre Ultraschallsonden ging
Dr. Jochen Steinmann, Consultant bei Dr. Brill + Partner in Bremen,
ein. Er wies eindrücklich darauf hin, dass nach transvaginaler
Anwendung die Ultraschallsonden bei ungenügender Aufbereitung im
Wesentlichen Cytomegalieviren (CMV), Herpes simplex Viren (HSV),
Humane Immundefizienz-Viren (HIV) und humane Papillomviren (HPV)
übertragen können. "Von besonderer Bedeutung sind HPV, weil von den
über 100 bekannten Genotypen der HPV ca. 15 als high-risk Typen
eingestuft werden", betonte Steinmann.

Da HPV mit normalen Methoden nicht in der Zellkultur vermehrbar
ist, kann die Wirksamkeit der eingesetzten Desinfektionsverfahren bei
der Aufbereitung von Ultraschallsonden nicht mit diesen Viren geprüft
werden. "Dafür existiert in Deutschland und in Europa eine viruzide
Auslobung basierend auf repräsentativen Prüfviren", erklärt
Steinmann. Ein in den USA entwickeltes Verfahren zur Virusvermehrung
der HPV in Zellkultur erlaubt mittlerweile, die HPV-Wirksamkeit der
manuellen und automatischen Aufbereitung von transvaginalen
Ultraschallsonden mit diesen Viren zu überprüfen. Im Ergebnis zeigten
die kürzlich publizierten Studienergebnisse, dass etablierte
High-Level Desinfektionsmittel wie Glutaraldehyde und
ortho-Phthalaldehyde trotz 45min Einwirkzeit im Tauchbecken nicht
wirksam gegen natives HPV 16 und 18 sind. Das automatisierte
H2O2-Verfahren (trophon® EPR) konnte die Viren in seinem validierten
Prozess hingegen inaktivieren.

"Wenn auch die Risikoabschätzung einer HPV-Übertragung durch
Ultraschallsonden schwierig ist, so darf von der
KRINKO/BfArM-Empfehlung, viruzide, validierte
Desinfektionsverfahren/-mittel bei der Aufbereitung zu verwenden,
nicht abgewichen werden", mahnte Steinmann. "Bei ungenügender
Aufbereitung der vaginalen Ultraschallsonden ist die Übertragung von
Viren (HPV) möglich, die in ursächlichen Zusammenhang mit einer
späteren Krebsentstehung gesehen werden kann."

Wischtücher beseitigen nicht zuverlässig alle Mikroorganismen

Aus der Sichtweise eines Anwenders referierte Prof. Dr. Eberhard
Merz, Gynäkologe und Leiter des Zentrums für Ultraschall und
Pränatalmedizin in Frankfurt/Main. Merz sprach sich ganz klar für
eine maschinelle Aufbereitung aus, "da Wischtücher den Nachteil
haben, dass bei dem Desinfektionsprozess nicht alle Mikroorganismen
beseitigt werden". Auch den Tauchdesinfektionsverfahren stand Merz
kritisch gegenüber: "zwar werde eine gute Viruzidie erreicht, doch
der Schallkopf muss dafür jedoch mindestens 15 min., meist sogar
länger, in eine spezielle Flüssigkeit getaucht und danach noch
abgespült werden, um Rückstände von allergisierenden bzw. lokal
toxischen Substanzen zu entfernen. Dies ist im täglichen
Routinebetrieb bei beschränkter Sondenkapazität kaum durchführbar".

Bei trophon® EPR, dem automatisierten Desinfektionsverfahren mit
Wasserstoffperoxid, wird hingegen die gesamte Schallsonde (incl.
Handgriff) in eine abgedichtete Desinfektionskammer direkt neben dem
Ultraschallgerät eingebracht, so dass die Sonde nicht vom
Ultraschallgerät abgekoppelt werden muss. Der gesamte
Desinfektionsprozess dauert 7 min., wobei am Ende des Prozesses
Sauerstoff und Wasser zurückbleiben.

"Von allen Desinfektionsverfahren ist das vollautomatische
Desinfektionssystem mit H2O2 derzeit das einzige System, das
nachweislich eine high-level-Desinfektion von Ultraschallsonden bei
kurzem Desinfektionszyklus ermöglicht und somit für den Einsatz in
der Routine geeignet ist" beschrieb Merz seine tägliche Erfahrung.
Allerdings müssten, nach Meinung von Merz, die höheren
Anschaffungskosten gegenübergestellt werden.

trophon® EPR - einziges vollautomisches Desinfektionssystem zur
Inaktivierung von nativem HPV

Um Patienten gegen das Risiko von HPV-Kreuzkontaminationen durch
Ultraschallsonden zu schützen, sollte die per validierbarem Prozess
nachgewiesene viruzide Wirksamkeit eine zentrale Forderung an das
Aufbereitungsverfahren sein.

In Deutschland und Österreich wird der trophon® EPR über Miele
Professional vertrieben.

Weitere Informationen zum trophon® EPR unter der neuen Adresse
www.nanosonics.eu und www.miele.de/trophon

Über Nanosonics: Nanosonics Ltd. ist ein an der australischen
Börse (ASX:NAN) notiertes Unternehmen mit Hauptsitz in Sydney,
Australien. Mit dem Ziel, Infektionen und deren Übertragung zu
reduzieren, entwickelt Nanosonics auf Basis einer weltweit einmaligen
Technologie Anwendungen zur Desinfektion und Sterilisation von
wiederverwendbaren medizinischen Instrumenten. Das erste Produkt von
Nanosonics dient der automatisierten, validierten Desinfektion von
Ultraschallsonden. Weitere Informationen über Nanosonics erhalten Sie
unter www.nanosonics.com.au



Pressekontakt:
life sciences communications
Nina Passoth
Kastanienallee 14
14050 Berlin
Tel.: +49 (0)30-305 23 73
Fax: +49 (0)30-304 22 16
E-Mail: passoth@gmx.net

Nanosonics Europe GmbH
Ralf Schmähling
Poppenbütteler Bogen 66
22399 Hamburg
Tel.: +49 (0)40-468 568 85
Fax: +49 (0)40-468 561 79
E-Mail: info@nanosonics.eu
www.nanosonics.eu


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