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Allgemeine Zeitung Mainz: Das Böse schlechthin / Kommentar zum Fall Höxter von Reinhard Breidenbach

Geschrieben am 05-05-2016

Mainz (ots) - Homo homini lupus - der Mensch ist dem Menschen ein
Wolf, meinte der römische Dichter Plautus (254 - 184 vor Christus).
Das ist grundfalsch. Kein Tier, auch nicht der Wolf, der heutzutage
wieder verstärkt im Visier ist, tötet aus Mordlust oder anderweitiger
Perversität. Derlei ist dem Menschen vorbehalten. Oft steckt dahinter
eine Krankheit im medizinischen Sinn. Andererseits muss sich die
Gesellschaft im Klaren darüber sein, dass es so etwas gibt: das
abgrundtief Böse schlechthin, in Menschengestalt und im medizinischen
Sinn nicht krank. Wohl wahr: Der Beginn des 21. Jahrhunderts ist
unter anderem geprägt von zunehmender Respektlosigkeit gegenüber
jedweder Autorität und einer sinkenden Hemmschwelle zur
Gewaltanwendung. Aber: Das Szenario, das sich in Höxter zeigt, ist
kein Phänomen der Gegenwart noch irgendeiner bestimmten Epoche, auch
kein Phänomen einer bestimmten Region. So etwas gab es schon immer
und überall, was beileibe kein Trost ist. Das Entsetzen darüber darf
nicht zu Panik führen, auch nicht dazu, wegzuschauen - was angesichts
zunehmender Sensationsdichte, von der man angewidert sein mag,
leichter gesagt als getan ist. Polizei, Staatsanwaltschaften und
Gerichte müssen ihre Aufgaben akribisch erfüllen. Im Fall Höxter war
es ein falsches Signal, den ersten Haftbefehl "nur" wegen Totschlags
zu erlassen und nicht wegen Mordes. Strafen müssen dem Unrecht der
Tat entsprechen, Milde ist kein Allheilmittel. Die Bürger haben
Anspruch darauf, vor gefährlichen Tätern geschützt zu werden, auch
nach deren Strafverbüßung. Nicht zuletzt sollten wir alle aufmerksam
sein gegenüber merkwürdigen Dingen; mit Hysterie oder Denunziantentum
hat das nichts zu tun.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Wolfgang Bürkle
Newsmanager
Telefon: 06131/485890
online@vrm.de


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