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Studie: Energieeinsparverordnung verfehlt Lenkungswirkung für Klimaschutz / Energieeffizienz in Gebäuden richtet sich an falschen Werten aus

Geschrieben am 22-02-2016

Berlin (ots) - Während die Energiewende im Stromsektor
voranschreitet, hinkt die Energiewende im Gebäudesektor hinterher.
Eine Studie des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie
zeigt nun auf, woran das liegt: Das zentrale Steuerungselement für
Energieeffizienz in Gebäuden, die Energieeinsparverordnung (EnEV),
richtet sich nicht am Klimaschutz, sondern an der künstlich
geschaffenen Größe des Primärenergieverbrauchs aus. Die EnEV verfehlt
damit ihre Steuerungswirkung für den Klimaschutz. Eine Anpassung
scheint nötig.

Der Primärenergieverbrauch ist oftmals nicht geeignet, die
Treibhausgas-Emissionen eines Heizungssystems oder Gebäudes
verlässlich zu bestimmen. Das ist das zentrale Ergebnis einer
wissenschaftlichen Studie im Auftrag des Deutschen Verein des Gas-
und Wasserfaches (DVGW) und der Brancheninitiative Zukunft ERDGAS.
Die Formel zur Berechnung der Primärenergiefaktoren führt dazu, dass
Primärenergiefaktoren, die Null betragen (Fernwärme), nahe Null
liegen (Holz) oder perspektivisch gegen Null laufen (Strom), ihre
Steuerungswirkung hin zu energieeffizienten Gebäuden verlieren.
"Diese Formel ist ungeeignet und führt zu Fehlanreizen", betonte der
DVGW-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Gerald Linke. "Dieser Fehler muss
so schnell wie möglich korrigiert werden." Zudem wird mit steigendem
Anteil erneuerbaren Stroms für die Gebäudeheizung ein zusätzlicher
Ausbau der Netze erforderlich, was im bisherigen Berechnungsschema
ebenfalls nicht berücksichtigt ist.

Die Autoren der Studie "Konsistenz und Aussagefähigkeit der
Primärenergiefaktoren für Endenergieträger im Rahmen der
Energieeinsparverordnung" kommen zu dem Schluss, dass die
Primärenergiefaktoren ihre Lenkungswirkung im Hinblick auf
Emissionsminderung und Energieeffizienz immer mehr eingebüßt hätten.
Zudem würden Verbraucher derzeit tendenziell in teure
Heizungstechnologielösungen (elektrische Wärmepumpen) mit geringen
Beiträgen für den Klimaschutz gelenkt. "Der falsche Fokus auf
künstlich errechnete Primärenergie statt auf echten Klimaschutz kommt
einer staatlichen Verbrauchertäuschung gleich. Solange wir die
Maßnahmen im Wärmemarkt nicht am Klimaschutz ausrichten, brauchen wir
uns nicht zu wundern, wenn hinten kein Klimaschutz rauskommt",
erklärte Dr. Timm Kehler, Vorstand von Zukunft ERDGAS.

Die Studienautoren skizzieren verschiedene Möglichkeiten, die
Bewertung der Gebäudeeffizienz so zu verbessern, dass sie die
Klimawirkung in den Mittelpunkt rückt. DVGW und Zukunft ERDGAS werden
diese Vorschläge nun gemeinsam weiter ausarbeiten.

Download der Studie: http://ots.de/Dxdir

Über den Deutschen Verein des Gas- und Wasserfachs

Der DVGW - Technisch-wissenschaftlicher Verein - fördert das Gas-
und Wasserfach mit den Schwerpunkten Sicherheit, Hygiene und
Umweltschutz. Mit seinen über 13.600 Mitgliedern erarbeitet der DVGW
die allgemein anerkannten Regeln der Technik für Gas und Wasser. Der
Verein initiiert und fördert Forschungsvorhaben und schult zum
gesamten Themenspektrum des Gas- und Wasserfaches. Darüber hinaus
unterhält er ein Prüf- und Zertifizierungswesen für Produkte,
Personen sowie Unternehmen. Die technischen Regeln des DVGW bilden
das Fundament für die technische Selbstverwaltung und
Eigenverantwortung der Gas- und Wasserwirtschaft in Deutschland. Sie
sind der Garant für eine sichere Gas- und Wasserversorgung auf
international höchstem Standard. Der gemeinnützige Verein wurde 1859
in Frankfurt am Main gegründet. Der DVGW ist wirtschaftlich
unabhängig und politisch neutral.

Über Zukunft ERDGAS e.V.

Zukunft ERDGAS ist die Initiative der deutschen Erdgaswirtschaft.
Sie vertritt die Marke und das Produkt ERDGAS gegenüber Verbrauchern,
Politik und Marktpartnern. Gemeinsam mit ihren Mitgliedern setzt sich
Zukunft ERDGAS dafür ein, dass die Potenziale des Energieträgers
genutzt werden und informiert über die Chancen und Möglichkeiten, die
ERDGAS für die Energiewende und in Zukunft bietet. Getragen wird
Zukunft ERDGAS von führenden Unternehmen der Erdgaswirtschaft.
Branchenverbände und die Heizgeräteindustrie unterstützen die
Initiative als Partner.



Pressekontakt:
Zukunft ERDGAS
Michael Oppermann
Neustädtische Kirchstraße 8
10117 Berlin
Tel: 030-460 60 15 63
presse@erdgas.info
www.zukunft-erdgas.info

DVGW
Daniel Wosnitzka
Robert-Koch-Platz 4
10115 Berlin
Tel. 030-79 47 36 64
wosnitzka@dvgw.de
www.dvgw.de


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