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Asset Management in der Schweiz vor großen Herausforderungen / Studie von zeb und SFI zeigt unterschiedliche Wahrnehmung von Eigen- und Fremdbild bei Asset Managern (FOTO)

Geschrieben am 18-02-2016

Münster/Zürich (ots) -

Das Asset Management in der Schweiz steht trotz hoher
Kompetenzzuschreibung, aussichtsreicher Marke und ansprechender
Performance vor großen Herausforderungen. So sind Optimismus und
Selbstbewusstsein der Anbieter zwar stark ausgeprägt. Andererseits
schwindet das Vertrauen der Investoren in die Branche zunehmend,
echte Alleinstellungsmerkmale/USP fehlen und das aktuelle
Stärken-/Schwächen-Profil im Schweizer Asset Management entspricht
nur eingeschränkt den Schlüsselerfordernissen der Branche. Dies sind
die zentralen Ergebnisse der aktuellen "Asset Management Studie
Schweiz 2015", die zeb, spezialisiert auf die Beratung der
europäischen Financial Services Industrie, und Swiss Finance
Institute (SFI) gemeinsam in Zürich vorgestellt haben.

Basis der "Asset Management Studie Schweiz 2015" ist eine
umfangreiche Online-Befragung mit über 500 Branchenteilnehmern.
Abgefragt wurden die Einschätzungen zum gegenwärtigen sowie
mittelfristig erwarteten Entwicklungsstand des eigenen Unternehmens
sowie der Industrie insgesamt im internationalen Vergleich.
Hintergrund der Untersuchung war der Anspruch wesentlicher nationaler
Akteure, das Schweizer Asset Management angesichts eher mäßiger
Wachstums- und Profitabilitätsaussichten insbesondere im Private und
Investment Banking zu einer tragenden Säule des Finanzplatzes Schweiz
auszubauen.

Das Gesamtergebnis der Studie bietet zunächst ein relativ
positives Selbstbild des Schweizer Asset Managements in Bezug auf
seine Wettbewerbsfähigkeit und geht von wachsenden Vorsprüngen
gegenüber der internationalen Konkurrenz aus. Dabei fällt aber zum
einen auf, dass die Hauptstärke im Bereich der Infrastruktur gesehen
wird, die vor dem Hintergrund der Globalisierung und Digitalisierung
aus Sicht von zeb und SFI allerdings nicht anhalten dürfte und keinen
zentralen Erfolgsfaktor darstellt. Zum anderen sind insbesondere die
Investoren als Schlüsselgruppe nicht nachhaltig von den
Zukunftsaussichten des Schweizer Asset Managements überzeugt.

Die Innovationskraft bzgl. geeigneter AM Solutions und Produkte
wird vom Gesamtmarkt eher kritisch eingeschätzt, die Qualität
international akzeptierter Investmentlösungen nur als mittelmäßig
beurteilt. Dagegen werden die Schweizer Asset Manager von der
Gesamtheit der Teilnehmer aktuell als international überlegen
bewertet, wobei sich dieser Vorsprung nach Ansicht der
Studienteilnehmer noch weiter vergrößern dürfte. Das positivste
Urteil zur Qualität der Asset Manager stammt bezeichnenderweise von
diesen selbst - und liegt deutlich über den Einschätzungen anderer
Teilnehmergruppen, insbesondere der Investoren.

Bei der Analyse des Outsourcing-Verhaltens fällt auf, dass von
niedriger Basis ausgehend eine deutliche Tendenz zur Auslagerung von
Aktivitäten ins Ausland - auch in Bezug auf Kernfunktionen wie
Produktentwicklung, Asset Allocation und Risikomanagement - gesehen
wird. Dabei spielen nicht nur Kosten-, sondern auch aus
Qualitätsüberlegungen eine Rolle. Dieses Phänomen ist insbesondere
bei Unternehmen mit einem verwalteten Vermögen von weniger als CHF 20
Mrd. zu beobachten.

Die aktuelle Regulatorik für die Branche wird unisono als wenig
hilfreich eingestuft. Die Branche fühlt sich durch die geltenden
Vorschriften international deutlich benachteiligt. Erfreuliche
Resultate fördern Fragen zum "Branding" zutage. Die Investoren sind
mit den Investmentergebnissen durchaus zufrieden, und die entstehende
Markenwahrnehmung des "Swiss Asset Management" ist deutlich positiv.
Auch im Hinblick auf die finanziellen Standortanreize für Investoren
und Asset Management-Unternehmen sowie deren Belegschaft gibt es gute
Nachrichten. Zwar schwindet die traditionell sehr hohe Attraktivität
des Finanzplatzes Schweiz nach Meinung der Teilnehmer, aber auch
mittelfristig sollte ein spürbarer Vorteil gegenüber konkurrierenden
Märkten fortbestehen. Die technische und Service-Infrastruktur werden
bereits heute deutlich überdurchschnittlich eingeschätzt - bei weiter
steigender Tendenz.

Im Rahmen einer Gesamtbeurteilung wurden die Teilnehmer auch um
Einschätzungen der wichtigsten und dringlichsten Aspekte ihrer
Branche gebeten. Hier wird deutlich, dass nach Betrachtung aller
Einzelthemen das Stärken-/ Schwächen-Profil des Schweizer Asset
Managements insgesamt nicht hinreichend den tatsächlichen
Erfordernissen und Prioritäten der Branche entspricht.

Zusammenfassend zeigen sich auf einem guten Fundament ernste
Herausforderungen, die deutliche Anstrengungen für das Schweizer
Asset Management nach sich ziehen. Obwohl Regulierer, Politik und
Lobbyisten aufgefordert sind, zur Stärkung der internationalen
Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Asset Managements deutliche
Unterstützung und Erleichterungen für die Branche zu erwirken, liegt
die Hauptverantwortung bei den Asset Management-Unternehmen. Diese
sind angehalten, echte Alleinstellungsmerkmale/USP auszuarbeiten und
ihre Innovationskraft zu stärken, ihre Geschäfts- und
Organisationsmodelle zu überprüfen und sich auf profitable
Aktivitäten zu konzentrieren.

Carsten Wittrock, Partner von zeb: "Oberflächlich betrachtet muten
die Einschätzungen der Industrie hinsichtlich der Positionierung des
Schweizer Asset Management positiv an. Der konstatierte gute
Durchschnitt insbesondere aus der Sicht der Investoren reicht
angesichts innovativer internationaler Wettbewerber und
fortschreitender Digitalisierung zukünftig aber nicht mehr aus, um
ein nachhaltig profitables Wachstum im Asset Management zu
gewährleisten. Alleinstellungsmerkmale und eine starke Client
Proposition sind mehr denn je gefragt, gerade auch für die bis dato
eher in der Rolle als Produzent agierenden Asset Manager."

Gabriela Maria Payer, Head Education SFI: "Die hohe Wertschätzung
der Infrastruktur im Schweizer Asset Management könnte eine
gefährliche "Scheinsicherheit" vermitteln, die nötige
Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft behindert."

Heinz Rubin, Managing Partner von zeb: "Das Asset Management in
der Schweiz steht vor großen Herausforderungen, ein Umbruch deutet
sich an. Treiber des Wandels sind die Investoren der Branche. Aus
ihrer Sicht hat die Schweizer Asset Management-Industrie in den
letzten Jahren an Attraktivität eingebüßt. Will man in den kommenden
Jahren die passable Position halten, wird eine deutliche
Frischzellenkur an Innovationen und neuen Ideen nötig sein.
Unternehmen, die sich proaktiv diesem Wandel stellen, werden die
Chance haben, nicht nur in der Schweiz sondern weltweit das Asset
Management-Geschäft entscheidend zu gestalten."

Die Studie

Das Themenspektrum der "Asset Management Studie Schweiz 2015"
basiert u.a. auf dem "Grundlagenpapier Asset Management in der
Schweiz", das im November 2012 von der Swiss Banking Association
("SBA") und der Swiss Funds Association ("SFA") zur Förderung des
Asset-Management-Standorts Schweiz veröffentlicht wurde. Die SBA ist
einer der Mitbegründer des SFI. Die Untersuchungsfelder der Studie
werden in einem Swiss Asset Management-Index (SAM-X) zusammengefasst
und zukünftig periodisch erhoben, um die Entwicklung der
Stimmungslage und die Einschätzung von Marktteilnehmern zur Schweizer
Asset Management Branche kontinuierlich zu verfolgen. Die zentralen
Schlüsselfaktoren werden über Sub-Indices Regulatorik und Standards,
Infrastruktur, Kompetenz, Produkte, finanzieller Standortanreiz und
Marke abgebildet. Zielgruppen der Umfrage sind Investoren,
Asset-Management-Gesellschaften, regulatorische und akademische
Einrichtungen sowie Administratoren von Assets und der Management und
Beratungsunternehmen für die Branche.

zeb

zeb ist Europas führende auf den Finanzsektor spezialisierte
Managementberatung und berät seit seiner Gründung 1992 Banken,
Versicherungen, Asset Manager und Investoren in Fragen der
Unternehmensstrategie und -profitabilität, Vertrieb und
Organisation/IT. zeb baut für die Analyse des Schweizer Asset
Managements auch auf seine starke akademische Tradition.

SFI

Das SFI ist der führende Träger von Research und Wissenstransfer
sowie Aus- und Weiterbildung für die Schweizer Finanzindustrie sowie
ein Bindeglied zwischen Finanzmarktforschung und -praxis. Seit seiner
Gründung 2006 ist das SFI für Asset Management in Forschung und
Bildung führend. Themen wie bspw. Asset Pricing und Risk Premia oder
Behavioural Investing sind Schlüsselthemen für Professoren und
Doktoranden des SFI und in der praktischen Umsetzung. Auf Basis
dieser spezifischen Stärken hat das SFI seine Aktivitäten in 2015/16
dem Thema Asset Management gewidmet.

Weitere Informationen:
https://www.zeb.eu/about-us/markets#switzerland



Pressekontakt:
Thomas Becker
Head of Marketing & Communications
Phone +49.176.600 000 66
E-Mail Thomas.becker@zeb.de


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