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Forderungen des europäischen Lobby-Verbandes "Airline 4 Europe" beeinträchtigen den Luftverkehrsstandort Deutschland

Geschrieben am 21-01-2016

Brüssel (ots) - Die fünf großen Airline-Konzerne Lufthansa, Air
France-KLM, IAG (unter anderem British Airways, Iberia), Easyjet und
Ryanair haben gestern einen neuen europäischen Lobby-Verband "Airline
4 Europe" (kurz A4E) gegründet. Hierzu erklärt Ralph Beisel,
Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV:

In der gestern von A4E vorgelegten Lobby-Studie wird behauptet,
die Entgelte hätten sich an den Flughäfen um 80 Prozent erhöht. Dem
widerspricht der Flughafenverband ADV: "Das Gegenteil ist der Fall.
Tatsächlich beliefen sich die Flughafenentgelte in Deutschland im
Jahr 2014 im Schnitt auf 10,25 EUR. In den vergangenen Jahren haben
die deutschen Flughäfen entweder auf Entgelterhöhungen verzichtet
oder sind mit den Erhöhungen weit unter dem geblieben, was im Vorfeld
als eine angemessene Höhe beurteilt worden ist. "Beispielhaft sei der
Flughafen Hamburg zu nennen. Hier sind die regulierten Entgelte pro
Passagier seit dem Jahr 2000 um 3,8 Prozent gesunken. Dies entspricht
inflationsbereinigt einem Rückgang von 22,8 Prozent", kontert Beisel.
Im deutschen Markt können die Flughäfen keine kostendeckenden
Entgelte durchsetzen.

"Die Ergebnisse der Lobby-Studie sind schöngerechnet und setzen
willkürliche Annahmen voraus. Dies entbehrt jeglicher Seriösität und
Grundlage", erklärt Ralph Beisel. Für den Flughafenverband ADV liegt
die Motivation der Airlines klar auf der Hand: "Auf Kosten der
Flughäfen und der Steuerzahler wollen die Airlines ihre Gewinne
maximieren", so ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. Die erhobenen
Vorwürfe gehen an der Realität vorbei, nur 9 von 22 ADV-Flughäfen
erzielen Gewinne", so Beisel weiter. In Deutschland erwirtschaften
die beiden großen Airline-Gruppen Lufthansa und Air Berlin mehr als
sechs Mal so viel Umsatz wie alle Flughäfen zusammen. Das
"Airline-Duopol" dominiert mit über 60 Prozent Marktanteil die
deutsche Luftverkehrsbranche.

Der Gesetzgeber hat klare Regelungen zu Nicht-Diskriminierung von
Airlines, Kostenbasiertheit von Flughafenentgelten, zeitlichem
Ablauf, Umfang und Inhalt der Konsultationen sowie
Transparenzanforderungen vorgegeben. "Daran halten sich die deutschen
Flughäfen uneingeschränkt. Sollte es den Airlines gelingen, dass
bewährte Prinzip der Nutzerfinanzierung weiter zu verwässern, müsste
der Steuerzahler für die Infrastrukturkosten der Flughäfen einstehen.
Dies kann von niemandem gewollt sein", resümiert der
Hauptgeschäftsführer der ADV.

Spürbare Kostensteigerungen gab es hingegen bei den staatlichen
Luftsicherheitsgebühren. Diese wuchsen jährlich um über 10 Prozent.
"Luftsicherheitsgebühren führen zu einer Schwächung des gesamten
Luftverkehrsmarktes. An der Stelle sollten Airlines und Flughäfen
gemeinsame Anstrengungen unternehmen, um die Kostenschraube zu
deckeln, statt alte Gräben aufzureißen. Hier zeigt die Markt- und
Wettbewerbsanalyse zum Luftverkehrskonzept Lösungswege auf. Diese
müssen Airlines und Flughäfen gegenüber der Bundesregierung mit
Geschlossenheit vertreten", so Ralph Beisel abschließend.



Pressekontakt:

Isabelle B. Polders
ADV-Pressesprecherin
Fachbereichsleiterin Verbandskommunikation
Tel.: 030/310118-14
Mobil: 01590/43 57 505
polders@adv.aero

Friedrichstraße 79
10117 Berlin


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