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NOZ: "Walking Dead"-Zeichner Adlard: Für nackte Brüste werde ich geteert und gefedert

Geschrieben am 09-01-2016

Osnabrück (ots) - "Walking Dead"-Zeichner Adlard: Für nackte
Brüste werde ich geteert und gefedert

"Fast religiöse Waffen-Verehrung": Comic-Künstler Charlie Adlard
beklagt "kranke US-Doppelmoral"- Heimlicher Wunsch: "Walking
Dead"-Zombies von Lego - Letzter Wille: Feuerbestattung

Osnabrück. Der Comic-Zeichner Charlie Adlard ("The Walking Dead")
klagt über die amerikanische Doppelmoral im Umgang mit Sex und
Gewalt: "In den USA kann ich jede Art von Gewalt zeichnen. Waffen
sind eine absolute Selbstverständlichkeit. Aber wenn ich eine nackte
Brust zeichne, werde ich geteert und gefedert", sagte der 49-jährige
Brite in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Samstag).

"Die Doppelmoral ist krank," sagte Adlard weiter. "Ich will nicht
zu kontrovers werden, aber ein Land, das in fast religiöser Ehrfurcht
die Waffe hebt, aber eine öffentlich stillende Frau als Verbrechen an
der Natur begreift, ist schräg. Natürlich betrifft mich das bei der
Arbeit an 'The Walking Dead' - und ich lerne es immer mehr zu
schätzen, dass die Leute in Europa Bilder von Sex und Gewalt mit den
gleichen Vorbehalten oder mit der gleichen Offenheit betrachten."

In der Frage des "Walking Dead"-Merchandisings gestand Adlard
seinen wohl hoffnungslosen Wunsch nach einem Lego-Set mit blutigen
Zombies: "Ich bin ein massiver Lego-Fan und würde es lieben. Aber
bedauerlicherweise wird es die 'Walking Dead'-Box von Lego nie
geben", sagte Adlard. "Leider. Denn die Lego-'Walking Dead'-Edition
würde vermutlich bedeuten, dass ich als Zeichner jederzeit eine
Werkstour in Billund machen dürfte und ein Leben lang
Gratis-Lego-Steine beziehen würde." Als Notlösung ermutigt Adlard zur
Eigeninitiative: "Das müssen die Fans sich selbst bauen", rät er.
"Ich habe auch schon einige Lego-Zombie-Welten von Fans gesehen."

Eine klare Haltung hat Adlard auch bei den letzten Dingen. Zur
Frage nach seiner Wunschbestattung sagte der Vater der wandelnden
Leichen: "Ich wollte schon immer verbrannt werden. Als nicht
religiöser Mensch halte ich den Körper nur für ein Behältnis, das uns
durchs Leben trägt. Wenn ich tot bin, bin ich tot. Es ist mir egal,
was danach mit meinem Körper passiert. Sie können jedes einzelne Teil
zu Forschungszwecken verwenden. Das kratzt mich nicht, selbst wenn am
Ende nur noch ein Augapfel zum Verbrennen übrig bleibt."

Die drastischen Gewaltdarstellungen seiner Zombie-Comics hält
Adlard für notwendig - mit einer Ausnahme. Einmal habe er sich gegen
die Vorgaben des US-Autors Robert Kirkman aufgelehnt: "Ein einziges
Mal, und zwar bei einer Folterszene. Michonne, eine unserer zentralen
Figuren, rächt sich dabei grausam am Gouverneur. Das ist einer der
Schurken des Comics. Damals habe ich Robert Kirkman gesagt: Jetzt
musst du mich wirklich überzeugen, das zu zeichnen", sagte der
49-Jährige. "Ob Sie es glauben oder nicht, aber ich bin immer noch
überzeugt: Was man nicht sieht, ist mächtiger als das, was man sieht.
Ihr Vorstellungsvermögen hat Schlimmeres zu bieten, als ich zeichnen
kann", sagte Adlard.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


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