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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Drohende Altersarmut für Millionen Rentner Patentlösung nicht in Sicht Wolfgang Mulke

Geschrieben am 28-12-2015

Bielefeld (ots) - Armut ist ein relativer Begriff. In Stuttgart
oder Hamburg ist man mit 900 Euro ein armer Mensch, sofern man zur
Miete wohnt. Im eigenen Häuschen in Sachsen-Anhalt kommt man damit
hingegen ganz gut über die Runden. Deshalb ist die aktuelle Debatte
über Renten und Altersarmut auch so schwierig. Die gesetzliche Rente
wird aber in den kommenden Jahrzehnten für immer mehr Neurentner nur
knapp über der Grundsicherung liegen. Viele werden keine
nennenswerten Zusatzeinkünfte wie Betriebsrenten oder Privatrenten
beziehen. Ihnen bleibt trotz eines langen Arbeitslebens im Alter nur
das Nötigste. Es handelt sich zwar um eine Minderheit. Die große
Mehrheit kann wohl einen durchaus angemessenen Lebensabend
verbringen. Aber ein paar Millionen künftige Rentner bleiben auf der
Strecke. Geringe Verdienste, lange Zeiten von Arbeitslosigkeit und
das immer weiter sinkende Rentenniveau sind die Ursachen. Es ist
höchste Zeit, dagegen etwas zu tun. Nur was? Die Gewerkschaften
fordern ein höheres Rentenniveau. Das würde gegen Altersarmut helfen,
hätte aber den Nachteil, dass die arbeitende Generation es bezahlen
müsste. Und davon würden auch jene Rentner profitieren, die es nicht
nötig haben. Eine zweite Möglichkeit ist der verstärkte Ausbau der
zusätzlichen Vorsorge über einen Staatsfonds, wie es nun CDU und
Grüne aus Hessen vorschlagen. Aber auch das erreicht nur jene, die
sich zusätzliches Sparen leisten können. Den von Altersarmut
besonders bedrohten Arbeitnehmern werden nur zwei Instrumente
wirklich helfen. Sie müssen länger arbeiten können und auf diese
Weise höhere Ansprüche erwerben. Und notfalls muss mit Steuergeldern
sicher gestellt werden, dass jemand, der sein Lebtag gearbeitet hat,
am Ende nicht verarmt.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


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