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Bain-Studie zum globalen Luxusgütermarkt / Billionengrenze ist durchbrochen / Weltweiter Luxusumsatz wächst 2015 um 14 Prozent auf über eine Billion Euro

Geschrieben am 15-12-2015

München / Zürich (ots) - Extrem schwankende Wechselkurse
beeinflussen das Wachstum in den einzelnen Ländern

- Europa profitiert wegen des schwachen Euros vom Tourismusboom

- Chinesen bleiben die dominierenden Käufer, Amerikaner holen auf

- Luxusmarken brauchen dringend eine neue, dynamische
Preisstrategie

Der weltweite Luxusgütermarkt wird 2015 erstmals die Billion
schaffen. Die Umsätze wachsen numerisch um 14 Prozent auf 1,044
Billionen Euro. Wechselkursbereinigt entspricht dies einem Plus von
fünf Prozent. Besonders deutlich steigt dieses Jahr die Nachfrage
nach luxuriösen Autos (wechselkursbereinigt plus acht Prozent) und
Luxushotelübernachtungen (plus sieben Prozent). Die Luxusgüter des
persönlichen Gebrauchs - Uhren, Schmuck, Mode, Leder und Kosmetik -
legen numerisch um 13 Prozent auf 253 Milliarden Euro zu. Tatsächlich
aber entwickelt sich dieser Bereich mit weniger als zwei Prozent im
laufenden Jahr unterdurchschnittlich. Das ist das Ergebnis der
gemeinsamen Studie "Luxury Goods Worldwide Markets Monitor 2015" der
internationalen Managementberatung Bain & Company und des
italienischen Luxusgüterverbands Fondazione Altagamma.

Wechselkursturbulenzen sorgen für Unruhe

Luxusgüter für den persönlichen Bedarf, zweitgrößtes Marktsegment,
ist dieses Jahr besonders stark von den heftig schwankenden
Wechselkursen betroffen. So verlor der Euro 2015 gegenüber den
wichtigsten Weltwährungen fast bis zu einem Fünftel seines Werts.
Diesen Preisvorteil nutzen immer mehr Touristen zum ausgedehnten
Luxus-Shopping in Europa. Die Einkäufe von Konsumenten aus den USA
(plus 67 Prozent), China (plus 64 Prozent) und dem mittleren Osten
(plus 38 Prozent) steigen deutlich, während der Umsatz mit Reisenden
aus Russland (minus 37 Prozent) und Japan (minus 16 Prozent)
einbricht. "Für die Luxusgüterhersteller ist es ergebnisentscheidend,
wie erfolgreich sie ihr Geschäftsmodell und ihr Länderportfolio durch
diese kaum vorhersagbaren Wechselkursturbulenzen navigieren", betont
Serge Hoffmann, Partner bei Bain & Company und Experte für Handel und
Konsumgüter. "Gerade die Chinesen, die nur 20 Prozent ihrer
Luxuseinkäufe zu Hause tätigen, werden ein immer wichtigerer Treiber
für die weltweiten Märkte."

Auch wenn der Markt für persönliche Luxusgüter 2015 insbesondere
wegen des schwachen Euros um 13 Prozent auf 253 Milliarden Euro
wächst - wechselkursbereinigt liegt das Plus nur bei ein bis zwei
Prozent. Überdurchschnittlich gut verkaufen sich Juwelen als sicheres
Investment (wechselkursbereinigt plus sechs Prozent) und edle Schuhe
(plus vier Prozent). Das Geschäft mit Luxusuhren (minus sechs
Prozent) leidet weiter unter der unsicheren ökonomischen Lage und den
"Schlichtheitskampagnen" in China.

Europa behauptet sich als bedeutendster Einkaufsmarkt

Auf dem alten Kontinent werden 33 Prozent aller persönlichen
Luxusgüter abgesetzt. Nord- und Südamerika kommen zusammen auf 34
Prozent. In Japan sind es acht Prozent, in China sieben Prozent, im
Rest Asiens 13 Prozent und in der übrigen Welt fünf Prozent. Allein
fünf der zehn weltweit umsatzstärksten Luxuseinkaufsstädte liegen in
Europa. Unangefochtene Nummer eins ist New York mit umgerechnet 27
Milliarden Euro Luxusumsatz. An europäischen Metropolen tun sich
Paris (13 Milliarden), London (zwölf Milliarden), Mailand (fünf
Milliarden), München (vier Milliarden) und Moskau (drei Milliarden)
hervor. Gerade für Luxus-Shopper aus den USA und noch mehr aus China
sind die Millionenstädte in Europa dank des günstigen Wechselkurses
derzeit besonders attraktiv.

Wichtige Trends zeigen sich auch bei den Verkaufskanälen. Bei der
Unterscheidung nach Handelskategorien fällt der rasant wachsende
Onlinehandel auf. Im Vergleich zum Vorjahr legt der E-Commerce-Anteil
2015 wechselkursbereinigt um 22 Prozent zu und hat sich seit 2012
sogar verdoppelt. Gleichzeitig ist der Einzelhandel immer noch von
großer Bedeutung. Einmarkengeschäfte (29 Prozent Marktanteil),
Sonderverkaufsflächen (zehn Prozent) und Flughafenshops (sechs
Prozent) gewinnen stetig in der Gunst der Kunden. "Zwar nimmt der
E-Commerce-Anteil im Luxusmarkt drastisch zu, doch bleibt das
Einkaufserlebnis für die Kunden wichtig", so Hoffmann. "Entsprechend
betreiben viele Luxusmarkenanbieter eigene Geschäfte."

Die Airports profitieren vor allem in Europa und Asien vom
zunehmenden Luxuseinkaufstourismus. Für die globalen Großflughäfen
hat es sich ausgezahlt, dem Handel und speziell Luxusmarkenanbietern
attraktive und hochwertige Verkaufsflächen zur Verfügung zu stellen
und so den Reisenden ein besonderes Einkaufserlebnis zu bieten.
Sonderverkaufsflächen inklusive der Outlets konnten ihren Umsatz in
den vergangenen drei Jahren sogar mehr als verdoppeln. Hier machen
sich das allgemein steigende Preisbewusstsein und der Einfluss der
zahlenmäßig starken chinesischen Mittelschicht bemerkbar. "Gerade für
die kaufkräftigen chinesischen Kunden lohnt es sich zu investieren,
zum Beispiel in Verkaufspersonal mit Mandarin-Sprachkenntnissen", ist
Retail- und Chinaexperte Hoffmann überzeugt. "Denn diese Käufergruppe
wächst rasant und steht inzwischen für fast ein Drittel aller
Luxuskäufer weltweit."

Die schwierige Steuerung dynamischer Preise

Die Kunden - insbesondere aus den reifen westlichen
Volkswirtschaften - erwarten angesichts ständig steigender Preise für
Luxusgüter ein echtes Einkaufserlebnis und erstklassige Produkte.
Gleichzeitig erobern neue Marken für neue Kundensegmente wie junge
Käufer das Feld und positionieren sich gerade in Asien sehr stark.
Vor diesem Hintergrund ist es die größte strategische Herausforderung
für die Luxusgüterbranche, nicht nur das bestmögliche, sondern
gleichzeitig auch ein dynamisches internationales Preismodell zu
finden. Deshalb müssen sich die verantwortlichen Manager mit drei
Kernfragen befassen: Wie bleiben Luxusmarken heute weiterhin
begehrenswert für die umfassend informierten Globetrotterkunden, ohne
die lokale Stammklientel zu vernachlässigen? Wie erhöhen sie die
Effizienz ihres Vertriebs in einer immer anspruchsvolleren
Multikanalwelt? Und wie finden sie eine nachhaltige Balance zwischen
Festpreisen und günstigen Offerten in all diesen Verkaufskanälen?
Warnt Bain-Partner Hoffmann: "Langfristig wäre es gefährlich, würden
die Luxusmarkenanbieter versuchen, dem Begehren der globalen
Schnäppchenjäger allein durch kurzfristige, taktische
Preisanpassungen nachzukommen."

Über die Studie

Seit dem Jahr 2000 untersucht Bain & Company in Zusammenarbeit mit
Fondazione Altagamma - dem führenden italienischen Verband der
Luxusgüterhersteller - den Markt und die Ertragslage von 250 weltweit
führenden Luxusgüterherstellern und -marken. Der
Unternehmensdatenbestand, der unter der Bezeichnung "Luxury Goods
Worldwide Market Observatory" bekannt ist und jährlich als Studie
veröffentlicht wird, hat sich zu einer führenden und weltweit
beachteten Informationsquelle für die internationale
Luxusgüterindustrie entwickelt.

Bain & Company

Bain & Company ist eine der weltweit führenden
Managementberatungen. Wir unterstützen Unternehmen bei wichtigen
Entscheidungen zu Strategie, Operations, Technologie, Organisation,
Private Equity und M&A - und das industrie- wie länderübergreifend.
Gemeinsam mit seinen Kunden arbeitet Bain darauf hin, klare
Wettbewerbsvorteile zu erzielen und damit den Unternehmenswert
nachhaltig zu steigern. Im Zentrum der ergebnisorientierten Beratung
stehen das Kerngeschäft des Kunden und Strategien, aus einem starken
Kern heraus neue Wachstumsfelder zu erschließen. Seit unserer
Gründung im Jahr 1973 lassen wir uns an den Ergebnissen unserer
Beratungsarbeit messen. Bain unterhält 53 Büros in 34 Ländern und
beschäftigt weltweit 6.000 Mitarbeiter, 700 davon im
deutschsprachigen Raum. Weiteres zu Bain unter: www.bain.de.



Pressekontakt:
Leila Kunstmann-Seik
Bain & Company Germany, Inc.
Karlspatz 1, 80335 München
E-Mail: leila.kunstmann-seik@bain.com
Tel.: +49 (0)89 5123 1246
Mobil: +49 (0)151 5801 1246


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