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Schwäbische Zeitung: Reformen ohne Reue - Kommentar zu Leichtathletik

Geschrieben am 15-11-2015

Ravensburg (ots) - Die Leichtathletik wird gerade ähnlich wie der
Weltfußball und zuvor der Radsport mit ihren eigenen, über Jahre
eingeübten Perversionen konfrontiert. Lamine Diack, ihr langjähriger
Präsident, hat Bestechungsgelder von gedopten Athleten gefordert, um
hinterher Wettbewerbe zu manipulieren, indem er eben diese zu
Wettbewerben zuließ. Da gehört viel Nihilismus dazu und noch mehr
Narzissmus, und der Glaube, dass es sich bei seinem
Kooperationspartner nur um Russland handelte, dürfte ein Aberglaube
sein. In Kenia ging es - zumindest auf nationaler Ebene - nicht
anders zu, auch wenn sich die Afrikaner gerade damit brüsten, doch
tatsächlich eine Anti-Doping-Agentur gegründet zu haben.

Dass die IAAF unter ihrem neuen Chef Sebastian Coe erstmals einen
ganzen Verband wegen Dopings suspendiert hat und die Russen
auffordert, die Tests ihrer Athleten an ein unabhängiges Gremium zu
vergeben, klingt konsequent, bedeutet aber in der Realität wenig.
Genauso wenig wie es angesichts des offenbar systematischen,
staatlich angeordneten Dopings in Russland, das sich quer durch alle
Sportarten zieht, irgendetwas zu bedeuten hat, wenn Sportminister
Witali Mutko nun die komplette Verbandsspitze schassen will. Er
müsste sich zuerst einmal selbst entlassen, der gute Herr Mutko, denn
dass ein ganzes Unternehmen ohne Wissen des Chefs betrügt, ist so
wahrscheinlich wie Schneefall in der Wüste Gobi.

Was bringt es, ein paar Köpfe auszuwechseln, Strukturen zu ändern,
wenn keine Reue, kein Unrechtsbewusstsein, keine Moral existieren?
Solange die Russen ihre Geltungssucht nicht ablegen, solange all ihr
Handeln vom Streben nach Macht und Einfluss bestimmt wird, werden sie
weiter betrügen. Wie, darüber dürften sie sich gerade die Köpfe
zerbrechen.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de


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