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Kinostart mit Prädikat für STEVE JOBS und ALKI ALKI/Außerdem empfiehlt die FBW: IRRATIONAL MAN, DEMOCRACY - IM RAUSCH DER DATEN, A MAN CAN MAKE A DIFFERENCE und DIE TRAPP FAMILIE

Geschrieben am 11-11-2015

Wiesbaden (ots) - In dieser Woche starten sechs Filme, die von der
Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) mit einem Prädikat
"besonders wertvoll" oder "wertvoll" ausgezeichnet wurden. Die große
Vielfalt der Genres und der Themen reflektiert nicht nur die Vielfalt
der Kinolandschaft an sich, sondern beweist auch, dass herausragende
Filme jedes Genres und jeder Gattung mit einem Prädikat der FBW
ausgezeichnet werden können.

Mit STEVE JOBS und IRRATIONAL MAN sind gleich zwei neue Werke
großer Regisseure in den Kinos: In STEVE JOBS erzählt Danny Boyle,
zusammen mit dem Oscar-prämierten Drehbuchautor Aaron Sorkin, die
Geschichte eines der größten Computervisonäre unserer Zeit. Gezeigt
werden die Vorgänge, die hinter den Kulissen dreier wichtiger
Produktpräsentationen ablaufen. Das großartige Schauspielensemble,
angeführt von Michael Fassbender, Kate Winslet, Seth Rogen und Jeff
Daniels, das pointierte und mit perfektem Timing geschriebene
Drehbuch sowie eine exakte Spannungsdramaturgie machen diesen Film zu
etwas ganz besonderem. "Der Film ist Psychodrama, großes
Schauspieler-Kino, ein Feuerwerk der funkelnden inszenatorischen
Einfälle, der brillanten Dialoge, der geschliffenen Duelle bestens
aufgelegter Darsteller, die die Leinwand zum großen Theater werden
lassen." Hierfür vergibt die Jury das höchste Prädikat "besonders
wertvoll". Mit dem Prädikat "wertvoll" zeichnete die fünfköpfige
Expertenrunde Woody Allens neue Komödie IRRATIONAL MAN aus. In ihrem
Gutachten schreibt die Jury: "Mit viel Lust an der Übertreibung und
Zuspitzung nimmt Allen das Oberschicht-Milieu Neuenglands aufs Korn.
Immer wieder gelingen ihm schöne kleine Beobachtungen des
universitären Alltags und der gutbürgerlichen vermeintlichen Elite."

Der deutsche Film zeigt in dieser Woche sein ganzes Spektrum, das
ihn so spannend macht. Mit ALKI ALKI legt der Filmemacher Axel
Ranisch seine neueste Tragikomödie vor, die beweist, dass er zu den
momentan innovativsten und kreativsten Köpfen der Branche gehört. Die
Alkoholsucht als Figur, die für den besten Freund gehalten wird und
so immer sichtbar agiert und das Leben des Helden bestimmt - das ist
der Ansatz, den Ranisch zusammen mit seinen Schauspielern und
Co-Autoren Heiko Pinkowski und Peter Trabner entwickelte. Für die
FBW-Jury ist dieser Film, den sie einstimmig mit dem Prädikat
"besonders wertvoll" auszeichnete, ein "konsequentes Porträt eines
Trinkers, mit stringenter Dramaturgie". Dazu waren es die
"Eindringlichkeit der Darstellung dieses Schicksals und die
Originalität der Interpretation", die die Jury vollends überzeugt
haben. Das Prädikat "wertvoll" erteilte die Jury einem Heimatfilm,
der in seiner gefühlvollen Behandlung des Themas wie gemacht ist für
das vorweihnachtliche Familienprogramm in den Kinos: DIE TRAPP
FAMILIE - EIN LEBEN FÜR DIE MUSIK erzählt die Geschichte der
legendären Familie aus Österreich, die vor den Nazis flüchtete und in
Amerika eine unvergleichliche Karriere startete.

Auch der deutsche Dokumentarfilm empfiehlt sich in dieser Woche
mit zwei besonderen Highlights: Auf der einen Seite DEMOCRACY - IM
RAUSCH DER DATEN von David Bernet, der sich, aktueller geht es kaum,
mit dem neuen EU-Datenschutzgesetz auseinandersetzt. Der Film
dokumentiert die Arbeit im europäischen Parlament in Brüssel und
begleitet den Abgeordneten Jan Philipp Albrecht, der damit beauftragt
wurde, eine Einigung aller wichtigen beteiligten Entscheidungsträger
herbeizuführen. Für die FBW-Jury liefert DEMOCRACY "das Beste, was
eine Dokumentation bieten kann, nämlich einen Blick in die wirkliche
Welt jenseits der Illusion. Mit großem Aufwand, inhaltlicher Tiefe
und formaler Umsicht." Die zweite Dokumentarfilm-Empfehlung mit
Prädikat ist A MAN CAN MAKE A DIFFERENCE von Ullabritt Horn. Die
Filmemacherin zeichnet hier den Lebens- und Arbeitsweg von Benjamin
Ferencz nach, der in den Auschwitz-Nachfolgeprozessen als
Chefankläger aufgetreten ist und ohne dessen Arbeit die Etablierung
eines Internationalen Gerichtshofes nie möglich gewesen wäre. In
ihrer Begründung für das höchste Prädikat "besonders wertvoll"
schreibt die Jury: Dem Team um Ullabritt Horn ist mit einem
bewundernswerten Engagement und einer nur kleinen lokalen
Unterstützung ein aufwändiger, wundervoller Film gelungen. A Woman
Can Make a Difference."

Mehr Informationen zu aktuellen und kommenden FBW-Empfehlungen
unter www.fbw-filmbewertung.com.

Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) zeichnet
herausragende Filme mit den Prädikaten wertvoll und besonders
wertvoll aus. Über die Auszeichnungen entscheiden unabhängige Jurys
mit jeweils fünf Filmexperten aus ganz Deutschland. Die FBW bewertet
die Filme innerhalb ihres jeweiligen Genres.

Prädikatsfilme vom 12. November 2015

Steve Jobs

Drama, Spielfilm. USA 2015.

Die Verwandlung simpler Produktpräsentationen in kultig gefeierte
Happenings: Niemandem ist das jemals so gut gelungen wie Steve Jobs.
Der Apple-Mitbegründer, der auch nach seinem Tod noch von vielen
Markenfans glühend verehrt wird, hatte Charisma,
Begeisterungsfähigkeit und ein untrügliches Gespür für das, was der
Markt gerade braucht. Doch Steve Jobs war auch ehrgeizig, egoman und
machtbesessen. Nur wenige duldete er neben sich, nur wenige halbwegs
kritische Stimmen ließ er überhaupt zu. Viele Biographien behandeln
sein Leben, sein Wirken. Der Filmemacher Danny Boyle und der
Drehbuchautor Aaron Sorkin wählen nun einen faszinierend neuen
Ansatz. Ihr Film STEVE JOBS stellt drei Produktpräsentationen ins
Zentrum der Geschichte und wirft dabei einen Blick hinter die
Kulissen der Show. Immer beteiligt sind Jobs selbst, die treue und
dennoch offen ehrliche Marketing-Chefin Joanna, der ehemalige
Weggefährte Steve Wozniak, dazu Mitglieder des Technik-Teams und des
Vorstands. Und auch ein Teil seines privaten Lebens holt Jobs immer
wieder ein. Eine uneheliche Tochter, von Jobs nie wirklich anerkannt,
spielt immer wieder eine wichtige Rolle. Denn sie ist der Beweis,
dass das unfehlbare Genie Jobs menschlich alles andere als unfehlbar
ist. Schauspielerisch bewegt sich der Film auf dem höchst möglichen
Niveau. Kate Winslet, Seth Rogen und Jeff Daniels - sie füllen ihre
Rollen als Schachfiguren im Universum des unangreifbaren Genies aus
und tragen dazu bei, diese ikonische Figur auch menschlich greifbar
zu machen. Und Michael Fassbender stellt Jobs mit beeindruckender
physischer Präsenz als Besessenen dar, der die Vorbereitungen wie ein
Dirigent im Orchestergraben antreibt und in den zwischenmenschlichen
Konfrontationen fast schon meditativ ruhig den Raum beherrscht. Durch
diese Intensität in Mimik und Gestik spielt Fassbender Steve Jobs
nicht - er verkörpert ihn. Angetrieben werden die großartigen
Darsteller von einem kongenialen Drehbuch von Aaron Sorkin. Mit einem
irrwitzigen Tempo treibt Sorkin das Ensemble durch die Kulissen, die
Dialoge folgen peitschend, treibend und pointiert aufeinander. Fast
schon atemlos folgt man als Zuschauer den Worten, die einen von Raum
zu Raum tragen und die von Boyle visuell perfekt in Szene gesetzt
werden. Doch auch in den kammerspielartigen Momenten eröffnen die
Dialoge tiefsitzende Konflikte und lassen hinter die Fassade dieses
Getriebenen blicken. STEVE JOBS ist kein Biopic im eigentlichen
Sinne. Und doch ist es ein eindrückliches, schlüssiges und
erleuchtendes Porträt eines öffentlichen Mannes, der immer ein
Geheimnis bleiben wollte. Ein beeindruckendes Meisterwerk der
Inszenierung, der Drehbuch- und der Schauspielkunst.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/steve_jobs

Irrational Man

Komödie, Spielfilm. USA 2015.

Abe hat die Lebenslust verloren. Als Philosophieprofessor grübelt
er über den Sinn des Lebens. Doch dieser will ihm einfach nicht mehr
einfallen. Als er eine Professur an einer Uni an der Ostküste
antritt, verändert sich alles. In der Studentin Jill, die ihn
bedingungslos verehrt, findet er eine Muse und verwandte Seele, in
der Kollegin Rita eine neue Liebelei. Und dennoch fühlt er sich immer
noch unerfüllt. Dies ändert sich, als Abe ein Gespräch einer Frau
über einen skrupellosen Richter mitanhört. Abe fasst den Entschluss,
den Richter zu töten. Moralische Zweifel hin oder her: Wenn ein Mord
es schafft, Abes Lebensgeister wieder zu erwecken, kann doch daran
nicht so viel verkehrt sein. Oder etwa doch? Geschickt spielt Woody
Allen in seinem 46. Spielfilm mit moralischen und gesellschaftlichen
Wertevorstellungen. Ein Hauch Philosophie schwebt über der gesamten
verträumten Ostküsten-Szenerie, wo Vorstadthäuser mit weißen Zäunen
die Kulisse dominieren, in denen unschuldig dreinschauende Menschen
mit seelischen Abgründen leben. Mit seinem Hauptdarsteller Joaquin
Phoenix gelingt Allen der große Wurf. Phoenix als Abe ist der
Erzähler, mit dem auch der Zuschauer in die Geschichte einsteigt.
Nach und nach aber gerät auch Jills Sicht der Dinge in den
Vordergrund. Emma Stone spielt Jill charmant, liebenswürdig und
rechtschaffen. Am Ende ist sie es, die versucht, Abe ins Gewissen zu
reden. Wie Abe wiederrum damit umgeht, ist einer der wunderbar
ironischen Twists, die sich der Film ganz mühelos erlaubt. Wie immer
in Allens Filmen ist die Musik eine luftig-leichte Klangwolke aus
Smooth Jazz, Swing und alten Klassikern, die der Geschichte, die im
Heute spielt, eine Art verträumte Zeitlosigkeit verleihen. IRRATIONAL
MAN von Woody Allen ist gelungene Melange aus Charme, Thrill und
Drama. Inspiriert und inspirierend.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/irrational_man

Alki Alki

Spielfilm, Tragikomödie. Deutschland 2015.

Seit Tobias denken kann, ist er mit Flasche befreundet. Flasche
war immer dabei, wenn Tobias feiern wollte. Aber auch, wenn er
traurig, überfordert, gestresst war. Doch nachdem Tobias einen
geschäftlichen Auftrag in den Sand gesetzt hat und betrunken am
Steuer einen Autounfall verursacht, wird Tobias eines klar: Er muss
sich von Flasche trennen. Doch der treue Freund will das nicht
einsehen. Weil er an Tobias hängt. Und Tobias an ihm. Für ihren neuen
Film haben sich Regisseur Axel Ranisch und seine Co-Drehbuchautoren
Peter Trabner und Heiko Pinkowski eine interessante Prämisse gewählt:
Sie zeigen die Sucht als menschlichen Charakter, als Person, die sich
nicht unsichtbar machen oder beiseite schieben lässt. Und entstehen
anfangs aus dieser Situation heraus noch jede Menge absurde, skurrile
und unterhaltsame Momente, so wird von Minute zu Minute der Erzählton
dunkler, die Aktion des Protagonisten tragischer, die Situation
auswegloser. Denn Tobias, den Heiko Pinkowski mit seiner ganzen
Physiognomie so eindrücklich und intensiv verkörpert, kommt einfach
nicht los von Flasche, eine Rolle, in die Peter Trabner selbst mit
sicherem Gespür für genaue Gesten schlüpft. Dass aber Tobias Kampf
mit der Sucht nicht nur ihn betrifft, zeigt Ranisch deutlich, indem
er auch die Perspektive der Familie, des Firmenkompagnons und anderer
Süchtiger in der gemeinsamen Therapie aufzeigt. Ranisch und Trabner
nehmen sämtliche Figuren ernst, geben sie niemals der Lächerlichkeit
preis und zeigen konsequent und kompromisslos den Weg der
Abhängigkeit und Krankheit. Die Musik zum Film liefern "Die Tentakel
von Delphi", als Troubadour kommentiert Robert Gwisdek alias "Käptn
Peng" das Geschehen mit passenden Texten. In seinen Songs geht es
nicht nur um die Sehnsucht, endlich loslassen zu können. Es geht auch
um Liebe und Geborgenheit. Denn genau das ist die Vielschichtigkeit
der Empfindungen von Tobias gegenüber Flasche, die ALKI ALKI erzählt
und dem Film damit seine Einzigartigkeit verleihen: So besonders und
eindrucksvoll ist ein solches Thema selten erzählt worden. Ranischs
neuer Film ist ehrlich, schonungslos und doch auch immer wieder
verträumt absurd. Großartiges deutsches Kino.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/alki_alki

Democracy - Im Rausch der Daten

Dokumentarfilm, Deutschland; Frankreich; Belgien; Niederlande;
2015. Prädikat besonders wertvoll

Im Januar 2012 formulierte die EU-Justizkommissarin Viviane Reding
ein ehrgeiziges Ziel: Durch eine Reform des EU-Datenschutzgesetzes
soll der Datenschutz in Europa gestärkt werden. Große Unternehmen
sollen so daran gehindert werden, personenbezogene Daten für
Werbezwecke auszunutzen, und diese an Dritte weiterzugeben. Zudem
sollen gerade US-amerikanische Unternehmen dem EU-Recht unterstellt
werden. Der Dokumentarfilm von David Bernet begleitet im Verlauf von
mehr als zwei Jahren den Weg des dazugehörigen Reformpapiers durch
die Mühlen der Bürokratie. Als Protagonist fungiert Jan Philipp
Albrecht. Der junge Grünen-Politiker wurde vom Europäischen Parlament
zum Berichterstatter gewählt. Albrechts Aufgabe ist es, alle Parteien
und Lobbys an einen Tisch zu bekommen. Denn jede Partei im
EU-Parlament hat andere Vorstellungen, was Datenschutz wirklich ist.
Von den Wirtschaftsunternehmen ganz zu schweigen. Geschickt hält der
Film die Balance zwischen den Meinungen und Haltungen aller
Beteiligten. Ganz klar vertritt der Filmemacher eine Meinung und
Haltung, lässt jedoch jeder Position ihren Freiraum. Und so kommen
Vertreter von US-Firmen ebenso zu Wort wie Oppositionelle im
Parlament. Im Zentrum steht jedoch Albrecht, der sich müht, der
verhandelt, der Kompromisse schließt, der auch oft verzweifelt an den
zermürbenden Sitzungen. Vor allem aber merkt man, wie sehr Albrecht
für das Thema brennt, wie viel es ihm bedeutet, andere von der
Wichtigkeit und Brisanz der Sache zu überzeugen. Dem in schwarz-weiß
gehaltenen Film gelingen immer wieder brillante Aufnahmen von
Begegnungen in Sitzungssälen, von Unterhaltungen und
bedeutungsschwangeren Blickwechseln auf dem Parlamentsflur, aber auch
metaphorisch aufgeladene Zwischenbilder wie ein müdes Gekicke von
Jungs auf dem Fußballplatz, während drinnen im Sitzungssaal die
Verhandlungen zäh wie Kaugummi verlaufen. Dabei schafft es der Film,
trotz all dieser repetitiven Bürokratie so spannend wie ein Krimi zu
sein, vor allem gegen Ende, wenn es um die Verabschiedung des
Reformvorschlags von Albrecht geht. Hier weicht die Kamera ihm nicht
mehr von der Seite, hier fiebert der Zuschauer gebannt mit. Diese
dramaturgische Zuspitzung aufzubauen und bis zum Schluss zu halten,
ist einer der großen Verdienste dieses hochinformativen, spannenden
und lehrreichen Dokumentarfilms über ein brandaktuelles Thema, dass
uns alle angeht. Ein dokumentarisches Meisterstück.


http://www.fbw-filmbewertung.com/film/democracy_im_rausch_der_daten

A man can make a difference

Dokumentarfilm, Deutschland 2015. Prädikat besonders wertvoll

Benjamin Ferencz war 1945 bis 1949 Chefankläger beim sogenannten
"Einsatzgruppenprozess", einem Folgeprozess der Nürnberger Prozesse
nach dem Zweiten Weltkrieg. Ferencz war damals erst Ende 20, ein
junger Anwalt aus den USA, der noch nicht viele Erfahrungen hatte
sammeln können. Sämtliche Angeklagte plädierten auf "Nicht-Schuldig",
doch Ferencz kämpfte unbeirrt um Gerechtigkeit für die Opfer der
NS-Gräuel. Die Verurteilung der Verantwortlichen war für ihn eine
erste Etappe bei seinem unbeirrbaren Einsatz für die Opfer von
Kriegsverbrechen auf der ganzen Welt. Bevor im Jahr 2002 der
Internationale Gerichtshof in Den Haag seine Arbeit aufnehmen konnte,
war es Ferencz, der eine solche Institution stetig forderte. Denn der
Krieg ist, so Ferencz, das größte Verbrechen gegen die Menschheit
überhaupt. Zusammen mit der Filmemacherin Ullabritt Horn geht
Benjamin Ferencz im Alter von 93 Jahren zurück nach Nürnberg, in den
Prozesssaal, in dem alles angefangen hat. Von der ersten Minute an
lauscht der Zuschauer wie gebannt diesem charismatischen Mann, der
sich erinnert. An seine Kindheit innerhalb einer armen
Einwandererfamilie in New York, an das große Glück, einer Lehrerin zu
begegnen, die die Begabung des kleinen Benjamin erkannte und ihn
förderte, an seine Ausbildung und seine Ehe mit Gertrude, mit der er
nun schon fast 70 Jahre verheiratet ist. Und er erzählt von den
Erlebnissen direkt nach dem Zweiten Weltkrieg, als Ferencz deutschen
Boden betrat und konfrontiert wurde mit den Gräueltaten der NS. Der
Film unterlegt die Erinnerungen mit Fotografien und Aufnahmen, die
neuen Erkenntnisgewinn bringen. Das sorgsam aufbereitete und gut
recherchierte Bildmaterial lässt jedoch immer Raum für Benjamin
Ferencz selbst, der klug und reflektiert mit bewundernswerter Haltung
mit seinen Erinnerungen einen Bogen schlägt, von der Vergangenheit
hin zu aktuellen politischen Entwicklungen. Auch andere
Persönlichkeiten kommen zu Wort, wie etwa Fatou Bom Bensouda, seit
2012 Chefanklägerin beim ICC, die stolz darauf ist, die Tradition
eines Benjamin Ferencz als Verteidigerin von Kriegsopfern
fortzuführen. Oder auch Don Ferencz, Benjamins Sohn, der seine
Karriere als Lizenzanwalt aufgab, um dem Vorbild seines Vaters zu
folgen. A MAN CAN MAKE A DIFFERENCE ist ein wichtiger und
informativer Dokumentarfilm über die Geschichte der internationalen
Strafverfolgung. Doch vielmehr noch ist er auch ein beeindruckendes
und tief berührendes Porträt über einen faszinierenden und
wegweisenden Menschen, der unbeirrt an das Gute in der Welt und an
Gerechtigkeit glaubt. Und der zeigt, wieviel ein einzelner Mensch für
alle bewirken kann.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/a_man_can_make_a_difference



Pressekontakt:
Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
Schloss Biebrich Rheingaustraße 140
65203 Wiesbaden

Tel: 0611/ 96 60 04 -18
Fax: 0611/ 96 60 04 -11
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