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Schuldneratlas: Paritätischer Wohlfahrtsverband fordert Reform der Verbraucherinsolvenz

Geschrieben am 10-11-2015

Berlin (ots) - In den Ergebnissen des aktuellen SchuldnerAtlas,
nach denen Zahl und Quote der überschuldeten Privatpersonen in
Deutschland auch in diesem Jahr erneut gestiegen ist, sieht der
Paritätische Wohlfahrtsverband einen weiteren ganz deutlichen Hinweis
auf eine zunehmende Spaltung der Gesellschaft. Nicht nur der Reichtum
nehme immer weiter zu, sondern auch die Schulden. Der Verband sieht
dringenden politischen Handlungsbedarf und fordert die
Bundesregierung auf, gesetzliche Maßnahmen zu ergreifen, um den
Menschen einen Ausweg aus der Schuldenspirale zu eröffnen.

"Der Staat kann nicht zulassen, dass in dem freien Spiel der
Marktkräfte fast zehn Prozent der Bevölkerung abgehängt werden und
zum Teil keinerlei Perspektiven haben, wie ihre Schuldenlast jemals
abgetragen werden soll", so Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer
des Paritätischen Gesamtverbandes. Der Verband betont, dass die
allermeisten Menschen unverschuldet durch Schicksalsschläge wie
Trennung, dem Tod des Partners, einer Erkrankung oder auch
Arbeitslosigkeit in eine Überschuldungssituation geraten.
Unwirtschaftliches Verhalten spiele dagegen nur bei jedem zehnten
eine Rolle, wie die Beratungspraxis zeige.

Der Paritätische weist darauf hin, dass obwohl die Zahl der
Schuldner seit 2009 von 6,19 Millionen auf 6,72 Millionen Menschen
sehr deutlich zugenommen hat, die Zahl der Privatinsolvenzen im
gleichen Zeitraum von 130.698 auf schätzungsweise 110.000 ebenso
deutlich abgenommen habe. "Dies ist ein deutlicher Fingerzeig darauf,
dass die Regelungen zur Privatinsolvenz den aktuellen Entwicklungen
nicht gerecht werden. Offensichtlich sind die Hürden und Auflagen für
die Schuldner zu hoch, um in der Privatinsolvenz einen Ausweg aus der
Schuldenspirale zu finden", so Schneider. Der Gesetzgeber sei
dringend aufgefordert, gesetzliche Maßnahmen zu ergreifen und über
eine neuerliche Reform der Verbraucherinsolvenz nachzudenken. Auch
seien Maßnahmen zur Prävention zu prüfen, von Beschränkungen bei der
Werbung für Konsumentenkredite, über Zinsgrenzen bei Dispokrediten
bis hin zum Verbot fragwürdiger Angebote zu Ratenzahlungen.

Der SchuldnerAtlas Deutschland wird von der Creditreform
Wirtschaftsforschung jährlich herausgegeben. Diesjähriges Sonderthema
mit einem Gastbeitrag von Dr. Rudolf Martens, Leiter der
Forschungsstelle des Paritätischen Gesamtverbandes, ist die
Armutsüberschuldung im Alter.



Pressekontakt:
Gwendolyn Stilling, Tel. 030/24636305, E-Mail: pr@paritaet.org


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