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Eosta: "EU-Einfuhrsperre für Zitrusfrüchte riecht nach Protektionismus"

Geschrieben am 05-11-2015

Waddinxveen, Die Niederlande (ots/PRNewswire) -

Es ist nicht das erste Mal, dass die EU Lieferungen von Zitronen,
Orangen und Co. aus Südafrika stoppt, weil an einigen Früchten ein
Pilzbefall, die sogenannte Schwarzfleckenkrankheit, entdeckt worden
war. Bereits das dritte Jahr in Folge wird auch 2015 wieder,
zeitgleich mit dem Begin der heimischen Zitrusfrucht-Ernte, die
Einfuhr unter Androhung eines Importbanns zum Erliegen gebracht. Für
Importe südamerikanischer Zitrusfrüchte, die bei kleineren
Handelsvolumina wesentlich höhere "Black Spot"-Belastungen aufwiesen,
gelten diese Maßnahmen hingegen nicht. Verschleierter
Protektionismus?, fragt Volkert Engelsman vom internationalen
Bio-Handelsunternehmen Eosta zu Recht.

(Photo: http://photos.prnewswire.com/prnh/20151105/284266 )

Die sogenannte "Citrus Black Spot"-Krankheit oder
Schwarzfleckenkrankheit ist eine Pilzerkrankung, die weltweit in
Gebieten mit feucht-warmem Klima auftritt. Die Pilze befallen
lediglich die Schale der Zitrusfrüchte und verursachen dort kleine
schwarze Flecken, ohne dass die Frucht selbst in Mitleidenschaft
gezogen wird oder ein Gesundheitsrisiko für die Verbraucher besteht.
Der Schaden ist rein kosmetischer Natur - anders als bei der "Citrus
Sudden Death"-Krankheit, die den kompletten Baum befällt und in
Brasilien schon ganze Zitrusplantagen auslöschte. Die
Schwarzfleckenkrankheit breitet sich nicht über die Frucht hinaus
aus; wäre dem nicht so, wären Vorsichtsmaßnahmen wie eine
EU-Einfuhrsperre berechtigt und nachvollziehbar.

Auf die südafrikanischen Zitrusfrüchte-Erzeuger hat die
Schwarzfleckenkrankheit und der damit einhergehende Exportstopp
hingegen verheerende Auswirkungen, denn etwa 45 Prozent der
südafrikanischen Exporte von Zitrusfrüchten sind für den europäischen
Markt bestimmt. Laut Angaben des Verbands südafrikanischer
Zitrusbauern würde ein permanenter Exportstopp mehr als 60.000
Arbeitsplätzen bedrohen. Im November 2013 wurden
Zitrusfrucht-Lieferungen aus Südafrika erstmals unter Androhung eines
EU-Einfuhrverbots blockiert - seitdem ist ein permanentes
Einfuhrverbot immer wieder im Gespräch. Auch 2014 und 2015 fühlte
sich der südafrikanische Branchenverband unter Druck der Europäischen
Behörde für Lebensmittelsicherheit gezwungen, einen Großteil der
Lieferungen zurückzuhalten - auf eigene Kosten.

Denn die stetig wachsenden Ausgaben für das Risikomanagement
tragen die Zitrusbauern in Südafrika allein. Ihre Kollegen aus
Südamerika haben hingegen nichts zu befürchten: ihre Zitrusfrüchte
gelangen weiter ungehindert auf den europäischen Markt, obwohl hier
doppelt so oft "Citrus Black Spot"-Befall festgestellt wurde. Wie
Berichte des "European Union Notification System for Plant Health
Interceptions" (EUROPHYT, Frühwarnsystem der Europäischen Union für
Pflanzengesundheitsvorfälle) zeigen, sind zwischen März und September
2015 in Zitrusfrucht-Lieferungen aus Argentinien und Uruguay 26
"Citrus Black Spot"-Vorfälle nachgewiesen worden, während dies bei
Lieferungen aus Südafrika nur 12 Mal der Fall war.

"Von einem wissenschaftlichen Standpunkt aus ist die Androhung
einer EU-Einfuhrsperre fragwürdig", so Volkert Engelsman,
Geschäftsführer des Bio-Handelsunternehmens Eosta, dass Bio-Früchte
aus beiden Teilen der Welt importiert. "Die Schwarzfleckenkrankheit
geht nicht auf die Bäume über - der Pilz befällt lediglich die Schale
der Zitrusfrüchte. Die Angst, der Pilz könne sich auch auf
europäischen Obstplantagen ausbreiten, wenn befallene Orangen oder
Zitronen auf den Markt gelangen, ist also unbegründet. Auch, weil ein
Expertenteam bereits 2013 nachweisen konnte, dass der Pilz ein
feucht-warmes Wachstumsklima benötigt, und im mediterranen Klima
Spaniens und Griechenlands schlicht nicht überlebensfähig wäre." (htt
p://www.citrusres.com/sites/default/files/documents/CBS%20Expert%20Pa
nel%20comments%20EFSA%20PRA%20CBS%202013.pdf)

Engelsman ergänzt: "In der Provinz Westkap in Südafrika herrscht
annähernd mediterranes Klima vor, seit 80 Jahren werden dort Zitronen
angebaut. In der angrenzenden Ostkap-Provinz werden ebenfalls seit 80
Jahren Zitronen angebaut, in diesem Gebiet mit feuchterem und
wärmeren Klima treten regelmäßig Fälle von "Citrus Black Spot" auf.
Obwohl beide Gebiete direkt nebeneinander liegen und es regelmäßige,
unkontrollierte Zitrus-Bewegungen zwischen beiden Provinzen gibt,
konnte sich der "Citrus Black Spot"-Pilz bisher nicht in der
Westkap-Provinz etablieren - obwohl er 80 Jahre Zeit dazu hatte."

Angesichts der Tatsache, dass Südafrika und Spanien die weltweit
größten Produzenten von Zitrusfrüchten sind, stellt sich Volkert
Engelsman nun die naheliegende Frage nach verstecktem
Protektionismus: "Da ausschließlich Importe aus Südafrika betroffen
sind, muss die Frage erlaubt sein, ob es sich dabei wirklich um eine
reine Vorsichtsmaßnahme zur Pflanzengesundheit handelt - oder um eine
verschleierte Handelsbarriere, um die vor allem spanische Erzeugnisse
zu protektieren. Erst Recht, weil gleichzeitig argentinische
Zitrusfrüchte trotz häufigerem Befall mit der Schwarzfleckenkrankheit
und viel kleineren Handelsvolumina weiterhin ungehindert auf den
EU-Markt gelangen dürfen."

Über Eosta


Eosta wurde 1990 in den Niederlanden mit dem Ziel gegründet, ein
Unternehmen zu schaffen, das Ökonomie und Ökologie verbindet. Heute
zählt Eosta zu den größten Handelsunternehmen für Bio-Obst und
-Gemüse weltweit. Für das eigens entwickelte Transparenzsystem Nature
& More, mit dem die Herkunft der Produkte bis zum Erzeuger
zurückverfolgt werden kann, ist Eosta bereits mehrfach mit
internationalen Nachhaltigkeitspreisen ausgezeichnet worden. Mehr
Informationen finden Sie unter: http://www.eosta.com und
http://www.natureandmore.de



Pressekontakt:
Eosta / Nature & More - Michaël Wilde Telefon: +31 (0)180 63 55 63
Mobil: +31 (0)6 20535063 E-Mail: michael.wilde@eosta.com


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