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Humanstudie belegt: Orangensaft ist gesünder als Orange (FOTO)

Geschrieben am 31-10-2015

Hohenheim (ots) -

Wissenschaftler der Universität Hohenheim zeigen: Nährstoffe aus
pasteurisiertem Orangensaft werden doppelt so gut vom Körper
aufgenommen wie aus der frischen Frucht.

Erst am Modell, dann am Menschen: Bereits im März 2015 haben
Forscher der Universität Hohenheim bei einer Studie mit einem in
vitro-Modell im Labor festgestellt, dass der menschliche Körper
Nährstoffe besser aus Orangensaft als aus der Orange aufnehmen kann.
Nun haben sie ihre Ergebnisse mit einer Humanstudie bestätigt und sie
in dem Fachjournal "Molecular Nutrition and Food Research"
veröffentlicht. Damit widerlegen sie die Ansicht vieler Kritiker,
dass Orangensaft genauso ungesund sei wie Cola.

Die Orange ist ein wahres Nährstoff-Depot: Neben einer hohen Menge
an Vitamin C enthält sie auch eine Vielfalt an Carotinoiden und
Flavonoiden. Beide Nährstoffe werden damit in Verbindung gebracht,
das Risiko von bestimmten Krebs- und Herzkreislauferkrankungen
deutlich senken zu können. Denn als Antioxidantien schützen sie die
Körperzellen vor schädlichen Umwelteinflüssen. Carotinoide spielen
zudem aufgrund ihrer Provitamin A-Aktivität eine wichtige Rolle in
unserer täglichen Ernährung.

Anders sieht es mit dem Ruf von Orangensaft aus. Vor allem sein
natürlicher Zuckergehalt ist vielen Ernährungsberatern ein Dorn im
Auge. Doch der Doktorand Julian Aschoff und Prof. Dr. Dr. Reinhold
Carle vom Lehrstuhl Technologie und Analytik pflanzlicher
Lebensmittel der Universität Hohenheim wollten es ganz genau wissen.
Im März 2015 veröffentlichten sie eine Untersuchung mit einem in
vitro-Modell, das nahelegte, dass Orangensaft eine bessere Quelle für
Carotinoide darstellt als die Orange selbst. Nun haben die
Wissenschaftler ihre Ergebnisse mit einer Humanstudie bestätigt.

Probanden mussten zwei Wochen auf Tomaten, Spinat & Co. verzichten

Zur Vorbereitung der randomisierten Crossover-Studie, in der nach
dem Zufallsprinzip entweder zunächst die Orange oder der Orangensaft
verzehrt wurde, mussten die zwölf Probanden zunächst zwei Wochen
völlig auf Carotinoide verzichten. Im Verlauf des sogenannten
"Wash-out" waren grüne und rote Lebensmittel wie Tomaten, Karotten
oder Spinat vom Speiseplan gestrichen und durften nicht verzehrt
werden, damit die im Körper gespeicherten Carotinoide ausgewaschen
werden.

Anschließend erhielten die Probanden einmal ein standardisiertes
Frühstück mit Orangen und eines mit pasteurisiertem Orangensaft.
Zwischen den beiden Testphasen lagen 14 Tage. Nach dem Frühstück
entnahmen die Wissenschaftler den Probanden innerhalb von knapp zehn
Stunden acht Blutproben und bestimmten anschließend den
Carotinoid-Gehalt.

Doppelt so viele Carotinoide aus Saft wie aus Frucht

"In der Humanstudie hat sich unsere Hypothese aus der in
vitro-Studie voll bestätigt. Orangensaft ist eine bessere
Carotinoid-Quelle als eine Orange", sagt Julian Aschoff. "Bei unseren
Untersuchungen konnten wir feststellen, dass aus pasteurisiertem
Orangensaft ungefähr doppelt so viele Carotinoide aufgenommen werden
wie aus einer handelsüblichen Orange."

Dies liege an der Herstellung des Saftes, so Prof. Dr. Dr.
Reinhold Carle, Inhaber des Lehrstuhls für Technologie und Analytik
pflanzlicher Lebensmittel und Initiator der Studie. "Bei der
Herstellung des Orangensaftes werden Ballaststoffe wie beispielsweise
Pektin oder auch Cellulose teilweise abgetrennt.

Diese Stoffe hemmen die Absorption von Carotinoiden während der
Verdauung. In der Orange sind mehr unverdauliche Ballaststoffe
enthalten als im Saft, weshalb die Aufnahme der Carotinoide aus der
Frucht stark vermindert ist."

Orangensaft kann zu einer gesunden Ernährung beitragen

Auch die Konsistenz spiele bei der Nährstoffaufnahme eine Rolle,
so Julian Aschoff weiter: "Beim Zerkauen einer Orange wird die Frucht
nie komplett zerkleinert. Viele Zellen bleiben so intakt und
schließen die Carotinoide ein. Das erschwert ihre Aufnahme und
Verwertung."

Im Vergleich zu Cola enthält Orangensaft zudem weder das für
Kinder ungeeignete Koffein noch die allgemein bedenkliche
Phosphorsäure. Außerdem wird Orangensaft im Vergleich zu
Erfrischungsgetränken, zu denen auch Cola zählt, üblicherweise nicht
zum Löschen des Durstes getrunken. "Der Verzehr von Obst und Gemüse
in Deutschland liegt weit unter der Empfehlung der Deutschen
Gesellschaft für Ernährung", so die Wissenschaftler. "Kaum ein
Konsument hat Zeit, täglich genug Gemüse oder Früchte zu sich zu
nehmen. In Maßen konsumiert, also ein Glas mit 200 ml pro Tag, kann
Orangensaft so zu einer gesunden Ernährung beitragen und uns mit den
Nährstoffen versorgen, die unser Körper benötigt."

Text: C. Schmid / Klebs



Pressekontakt:
Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhold Carle, Universität Hohenheim, Fg.
Technologie und Analytik pflanzlicher Lebensmittel
T 0711 459 22314, E carle@uni-hohenheim.de

Dipl.-LM-Ing. Julian Aschoff, Universität Hohenheim, Fg. Technologie
und Analytik pflanzlicher Lebensmittel
T 0711 459 23041, E julian.aschoff@uni-hohenheim.de

Dr. Ralf Schweiggert, Universität Hohenheim, Fg. Technologie und
Analytik pflanzlicher Lebensmittel
T 0711 459 22995, E ralf.schweiggert@uni-hohenheim.de


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