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WAZ: Schicksalsfrage für die Region. Kommentar von Stefan Schulte zur Stadtwerke-Krise

Geschrieben am 30-09-2015

Essen (ots) - Wenn bei den Stadtwerken und der Steag die Gewinne
schrumpfen, wenn der RWE-Aktienkurs mal wieder einbricht, handelt es
sich um brisante Finanznachrichten, die Experten alarmieren, aber
nicht wirklich zum Stadtgespräch taugen. Noch nicht. Sollten im
Nachgang solcher Meldungen dereinst steigende Buspreise oder
geschlossene Schwimmbäder genannt werden, könnte sich das ändern. Die
multiple Abhängigkeit der Ruhrgebietsstädte von der
Energiewirtschaft, insbesondere der konventionellen Stromerzeugung,
hat der Region jahrzehntelang mehr Vor- als Nachteile gebracht. Die
RWE-Dividende war eine verlässliche wie üppige Einnahmequelle vieler
Städte, ebenso die Steag-Beteiligung, und die eigenen Stadtwerke
haben viele kommunale Leistungen überhaupt noch am Laufen gehalten,
darunter auch den Nahverkehr. Dass besonders die Kohleverstromer
unter den Folgen der Energiewende würden leiden müssen, hätte man
ahnen können und früher umsteuern müssen. Und dass ausgerechnet das
Ruhrgebiet, das so lange mit seinem Kohlenstaub-Image gehadert hat,
nun wieder um den Erhalt einer wenig umweltfreundlichen Technologie
kämpft, stößt außerhalb dieser Region auf wenig Verständnis
geschweige denn Mitleid. Nur lehrt die bittere Analyse leider wenig
Brauchbares für die Zukunft. Die beispiellose Verstrickung unserer
Städte in den Krisenmodus der Stromindustrie lässt sich nicht über
Nacht auflösen. Jedenfalls nicht von Kommunen, die nicht mehr Herr
ihrer eigenen Haushalte sind. Fallen RWE-Dividenden und
Gewinnausschüttungen der Steag und der Stadtwerke weg, wird das nicht
ohne Konsequenzen für die verbliebenen öffentlichen Einrichtungen und
damit für die Bürger bleiben. Viele Nahverkehrsbetriebe hängen am
Tropf der Stadtwerke - kaum auszudenken, was passiert, wenn die
Quersubventionen wegfallen. Einen Plan B hat niemand. Deutschlands
Energieregion Nummer eins zu sein, wird für das Ruhrgebiet zum
unkalkulierbaren Risiko. Wie die Energiewende gemanagt wird, ist die
Schicksalsfrage für das Revier.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


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