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Wohneigentümer bauen sechsmal so viel Vermögen auf wie Mieter / Analyse von empirica und LBS Research zeigt die Entwicklung der Vermögensbildung beider Gruppen bei gleichen Einkommen (FOTO)

Geschrieben am 02-09-2015

Berlin (ots) -

Unterschiedliches Spar- und Konsumverhalten gibt den Ausschlag

Erfolgreicher Vermögensaufbau ist nicht allein eine Frage des
Einkommens, sondern insbesondere eine Frage der Bereitschaft, für
Wohneigentum zu sparen. Das ist das Ergebnis einer Sonderauswertung
der aktuellen Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS 2013*) des
Statistischen Bundesamtes durch das Forschungsinstitut empirica in
Zusammenarbeit mit LBS Research. Die Forscher haben untersucht, wie
sich die Vermögensbildung von Mieter- und Eigentümerhaushalten bei
ansonsten vergleichbaren wirtschaftlichen Verhältnissen im Zeitablauf
entwickelt. Dabei stellt sich heraus, dass beide Gruppen eine ganz
unterschiedliche "Vermögensbildungs-Biographie" aufweisen.

Für die Auswertung betrachtet wurden Mieter und Wohneigentümer im
Alter zwischen 50 und 59 Jahren mit einem monatlichen
Haushaltsnettoeinkommen zwischen 1.700 und 2.300 Euro. In die
Vermögensbilanz fließen Immobilienvermögen (selbstgenutzte und
vermietete Immobilien), Geldvermögen (Wertpapiere,
Kapitalversicherungen, Bausparverträge und Spareinlagen), aber auch
Schulden aus offenen Krediten ein. Laut LBS Research verfügten
Wohneigentümer am "Vorabend des Ruhestandes" unter dem Strich nicht
nur über den Wert ihrer Immobilie von durchschnittlich 152.000 Euro
(bzw. 121.000 Euro nach Abzug noch nicht getilgter Baukredite),
sondern zusätzlich über ein Nettogeldvermögen von 45.000 Euro (nach
Abzug von Konsumentenkrediten). Mieterhaushalte derselben
Einkommensgruppe hingegen kommen nur auf ein Nettogeldvermögen von
durchschnittlich 24.000 Euro. Hinzu kommen 6.000 Euro an
Immobilienvermögen, dabei handelt es sich um den Wert vermieteter
Objekte. Der geringe Durchschnittswert erklärt sich dadurch, dass nur
ein geringer Teil von Mieterhaushalten Immobilien als Kapitalanlage
besitzt. In der Gesamtschau bauen Wohneigentümer bis zum 60.
Lebensjahr fast sechsmal so viel Vermögen auf wie vergleichbare
Mieter (siehe Grafik), so die LBS-Experten.

Die Wissenschaftler erklären den riesigen Vorsprung der
Eigentümerhaushalte mit unterschiedlichem Konsum- und Sparverhalten.
"Wer eigene vier Wände erwirbt, ist offenbar in den ersten 10 bis 15
Jahren weitgehend 'immun' gegen den Reiz größerer Anschaffungen oder
Konsumausgaben", erläutern die Experten von LBS Research. Durch hohe
Tilgungsbeiträge bei der Rückzahlung von Wohnungsbaudarlehen findet
ein selbst auferlegtes "Zwangssparen" statt, das sich später
auszahlt. Obwohl die laufenden Finanzierungsaufwendungen für das
Wohnen bei den Eigentümern im Zeitablauf deutlich abnehmen, behalten
sie meistens eine hohe Sparneigung bei, so dass sie im Alter neben
ihrer größtenteils entschuldeten Immobilie noch ein stattliches
Geldvermögen aufweisen.

Laut LBS Research wird die Bedeutung der selbstgenutzten Immobilie
für die Vermögensbildung auch im internationalen Vergleich deutlich.
So zeigte etwa eine Analyse der Bundesbank, dass die Menschen in
Ländern mit hohen Wohneigentumsquoten entsprechend höhere Vermögen
aufweisen. Deutschland, das mit einer Wohneigentumsquote von 43
Prozent im EU-Vergleich immer noch am Tabellenende liegt, schnitt
hingegen schwach ab.



Pressekontakt:
Dr. Ivonn Kappel
Referat Presse
Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen
Tel.: 030 20225-5398
Fax : 030 20225-5395
E-Mail: ivonn.kappel@dsgv.de


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