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Schwäbische Zeitung: "Landwirtschaft betrifft jeden" - Leitartikel

Geschrieben am 14-08-2015

Ravensburg (ots) - Ein Bauer, der nicht jammert, ist krank. Viele
denken so und nehmen es entsprechend locker, wenn die Landwirte mal
wieder klagen. Mal hat es zu wenig, mal zu viel geregnet. Mal ist die
Ernte zu üppig, sodass die Preise purzeln. Mal so mies, dass die
Silos leer sind. Irgendwas ist immer. Wird schon nicht so schlimm
sein, mag mancher sagen. Und schulterzuckend denken, dass es einen ja
nicht betrifft.

Aber Landwirtschaft betrifft uns doch. Jeden. Es geht auch darum,
woher unsere Nahrung kommt und welche Qualität sie hat. Aber längst
nicht nur: Es geht darum, wie unser Land aussieht. Wer im Südwesten
vor die Tür tritt, steht eben meist nicht in unberührter Natur,
sondern in einer über Jahrtausende von der Landwirtschaft geprägten
Kulturlandschaft. Die schönen Postkartenidyllen von Albtrauf, Alb,
Allgäu und Bodensee wären nicht denkbar ohne Landwirtschaft.

Diese steckt seit Jahren in einem gravierenden Wandel: Die
Betriebe werden weniger und wachsen, Industrialisierung und
Digitalisierung krempeln den Alltag auf den Äckern und in den Ställen
um. Die Herausforderungen sind riesig, auch ganz ohne Russlandembargo
oder Rekorddürre. Wären Bauernhöfe Schraubenfabriken, könnte man es
sich einfach und den Strukturwandel seine Arbeit machen lassen. Man
dürfte sich dann nur nicht am Ende ärgern über endlose Maiswüsten,
zugewachsene Schwarzwaldtäler und verlassene Dörfer.

Doch genau das ärgert die Menschen. Ein Bauernhof ist eben keine
Schraubenfabrik. Er produziert nicht nur Getreide, Milch und Fleisch.
Sondern auch ein Stück Heimat. Und es jammern nicht nur die Bauern,
wenn mal wieder ein Stück Land-Idylle verschwindet.

Weil die Gesellschaft diese Idylle erhalten will, ist der Staat in
der Pflicht. Er kann nicht jeden Hof retten und den Wandel nicht
aufhalten. Aber er kann ihn begleiten und sozial und ökologisch
mitgestalten. Und er muss helfen, wenn Dürren oder Preisverfall das
Gefüge im Ländlichen Raum gefährden. Denn das betrifft jeden, der
dort wohnt.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de


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