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Aluminium aus Folien kann in bedenklicher Menge in Lebensmittel übergehen

Geschrieben am 28-06-2015

Hamburg (ots) - Alufolie aus dem Supermarkt und vom Discounter
kann Aluminium in bedenklicher Menge an darin eingewickelte und
zubereitete Lebensmittel abgeben. Dies hat eine Laboruntersuchung im
Auftrag des NDR Wirtschafts- und Verbrauchermagazins "Markt" ergeben.
Wer solche Lebensmittel verzehrt, nimmt unter Umständen eine
Aluminium-Menge auf, die zum Teil weit über der von der Europäischen
Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) als tolerabel eingestuften
Dosis liegt. Untersucht wurden das Markenprodukt eines namhaften
Herstellers sowie jeweils eine Supermarkt- und Discounter-Eigenmarke.

Die höchste Menge an Aluminium hat das Labor in Spargel gefunden,
der in einer Marken-Alufolie eingewickelt im Ofen zubereitet wurde:
hochgerechnet 27 Milligramm pro Kilogramm. Beim Spargel, der in der
Supermarkt-Eigenmarken-Folie zubereitet wurde, wies das Labor 22,7
Milligramm Aluminium nach. Beim Spargel aus der Discounter-Alufolie
waren es noch 15 Milligramm pro Kilogramm Lebensmittel. Die EFSA hat
eine tolerierbare Aufnahmemenge von einem Milligramm pro Kilogramm
Körpergewicht pro Woche festgelegt. Daraus abgeleitet ergibt sich für
einen 60 Kilogramm schweren Erwachsenen eine tolerierbare
Tageshöchstdosis von 8,6 Milligramm Aluminium. Somit wäre mit einem
halben Kilo des untersuchten Spargels die abgeleitete tolerierbare
Tageshöchstdosis bereits erreicht beziehungsweise fast erreicht.

"Der Mensch nimmt Aluminium aus verschiedenen Quellen auf", so der
Toxikologe Prof. Edmund Maser von der Christian-Albrechts-Universität
zu Kiel. "Allen voran sind dabei Nahrungsmittel und
Antitranspirantien zu nennen, durch deren Gebrauch allein man unter
Umständen schon den vorgeschlagenen Wert der EFSA überschreitet. Es
ist deshalb empfehlenswert, die Aluminium-Aufnahme, dort wo man es
selbst in der Hand hat, zu minimieren."

Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) stehen bei der
Betrachtung des Gefährdungspotenzials von Aluminium "Wirkungen auf
das Nervensystem und reproduktionstoxische Wirkungen (Wirkungen auf
Fruchtbarkeit und ungeborenes Leben) sowie Effekte auf die
Knochenentwicklung im Vordergrund".

Zwar warnen die Hersteller der untersuchten Aluminiumfolien auf
den Produkt-Verpackungen ausdrücklich vor der Verwendung mit salz-
und säurehaltigen Lebensmitteln. Gleichzeitig betonen sie jedoch,
dass an Lebensmittel abgegebene Aluminiumbestandteile nicht
gesundheitsschädlich seien.

Dazu Prof. Edmund Maser: "Dieser Warnhinweis ist missverständlich
und so nicht korrekt. Es ist begrüßenswert, dass der Hinweis auf
Säure und Salz dort draufsteht. Dass an die Lebensmittel abgegebene
Bestandteile nicht gesundheitsschädlich sind, ist nach dem heutigen
Stand der Forschung aber mit dieser pauschalen Aussage nicht richtig.
Dieser Zusatz in den Warnhinweisen sollte gestrichen werden."

Ungeachtet der Warnhinweise auf den Produkt-Verpackungen fanden
sich auf den Internetseiten aller drei Unternehmen Kochrezepte, die
eine Zubereitung salz- oder säurehaltiger Lebensmittel in Alufolie
vorsehen. Dies ergaben weitere Recherchen der "Markt"-Redaktion.
Markenhersteller und Supermarkt haben nach der Anfrage des NDR
inzwischen einen Teil der Rezepte mit Alufolie von den Internetseiten
entfernt beziehungsweise überarbeitet.

Weiter äußerten alle drei Unternehmen gegenüber dem NDR, ihre
Produkte entsprächen geltenden Verordnungen und seien nicht
gesundheitsschädlich.

Mehr dazu am Montag, 29. Juni, um 20.15 Uhr in der Sendung "Markt"
im NDR Fernsehen.

Weitere Informationen zur Sendung unter www.NDR.de/markt



Pressekontakt:
Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Iris Bents
Tel: 040-4156-2304

http://www.ndr.de
https://twitter.com/ndr


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