(Registrieren)

Weser-Kurier: Zum Streik bei der Post schreibt Stefan Lakeband:

Geschrieben am 08-06-2015

Bremen (ots) - Sechs Mal haben Post und Verdi verhandelt, sechs
Mal haben sie keine gemeinsame Lösung gefunden. Nun wird gestreikt.
Millionen Briefe und Pakete bleiben in ganz Deutschland liegen und
kommen verspätet an. Schuld daran hat die Deutsche Post, sagt Verdi.
Sie sei bei den Forderungen der Dienstleistungsgewerkschaft hart
geblieben. Die Post sagt wiederum, schuld ist Verdi. Das vorgelegte
Angebot sei utopisch. In diesem Wirrwarr der Anschuldigungen wird
aber eines deutlich: Für den ehemaligen Staatsbetrieb kann es
gefährlich werden. Das Geschäft mit den Briefen wird immer
unattraktiver, und mehr und mehr Konkurrenten jagen im Revier der
Post. Auch der E-Post-Brief, eine Mischung aus E-Mail und normalem
Brief, hat nicht die erhofften Erträge gebracht. Fakt ist aber auch:
Die Deutsche Post hat immer noch eine Quasi-Monopolstellung. Ihr
Marktanteil im Briefversand liegt bei mehr als 80 Prozent, und auch
im wichtigen Paketgeschäft liegt die Post-Tochter DHL weit vor der
Konkurrenz. Noch. Nur mit der Auslagerung der Zusteller in andere
Gesellschaften mit schlechteren Tarifverträgen könne man auch in
Zukunft konkurrenzfähig bleiben. So heißt es jedenfalls bei der Post.
Und der Wunsch, nicht gegen die Konkurrenz zu verlieren, ist
verständlich. Das eigentliche Problem ist allerdings viel größer und
kann nicht von der Post gelöst werden. Anstatt für gleichbleibende
Löhne zu streiken, sollte der Arbeitskampf für mehr Gehalt die Regel
sein. Das heißt: Nicht bei der Post sollten Briefe, Päckchen und
Pakete liegen bleiben, sondern bei den Mitbewerbern. Die haben sich
ihre Position am Markt vor allem auf den Rücken der Mitarbeiter
erkämpft, indem sie niedrige Löhne gezahlt haben. Und da hier keine
Besserung in Sicht ist, wird nun eben die Post aktiv und versucht die
Kosten zu drücken. Die Folge: Die falschen müssen streiken.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

568873

weitere Artikel:
  • BERLINER MORGENPOST: Aus Kreativität wird Business/Ein Leitartikel von Joachim Fahrun Berlin (ots) - Zalando und die Übernahme der Bread & Butter sind ein weiteres Indiz dafür, wie aus dem angesagten Image Berlins echtes Business entsteht. Ein hier gewachsener Milliardenkonzern saugt einen wesentlichen Teil der kreativen Metropole auf, um sich neue Impulse zu holen und sein Geschäft weiterzuentwickeln. Es zeigt sich, dass das virtuelle Shoppingerlebnis eben doch der Ergänzung in der realen Welt bedarf, mit echten Menschen, echten Partys und Jeansjacken, die man anfassen kann. Mit dem Einstieg des Onlinehändlers muss mehr...

  • Westfalen-Blatt: zum Tarifkonflikt bei der Post Bielefeld (ots) - Jetzt hat die Streikwelle also auch die Deutsche Post voll erfasst. Während es in anderen Tarifkonflikten um die Forderung nach mehr Geld oder grundsätzliche Rechte geht, stellt sich die Situation beim einstigen Staatskonzern etwas anders dar. Der gelbe Riese erklärt den Einstieg in die Lohnspirale nach unten für unausweichlich im Wettbewerb der vom Boom des Onlinehandels profitierenden Paketdienste. Mit seinen Regionalgesellschaften will sich die Post also kostenmäßig annähern an die Konkurrenz. Fast doppelt so mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Siemens: Action bitte - von Bernhard Fleischmann Regensburg (ots) - Eins vorweg: Wenn es in Verhandlungen um einen Stellenabbau geht, dann muss die Arbeitnehmervertretung für ihr Anliegen trommeln. Alles andere wäre eine grobe Unterlassung. Das Management tut auf seine Weise nichts anderes. Die Frage ist: Verfügt die Unternehmensführung über das Vertrauen und die Rezepte, um Siemens besser zu positionieren und so die Jobs zu sichern oder zu vermehren? Da mehren sich Zweifel. Nach anfänglicher großer Unterstützung auch durch die Arbeitnehmer macht Vorstandschef Joe Kaeser immer mehr...

  • Börsen-Zeitung: Neues aus dem Taubenschlag, Kommentar zur Deutschen Bank von Bernd Wittkowski Frankfurt (ots) - Sepp Blatter, Günther Jauch, Gregor Gysi - und nun auch noch Anshu Jain und Jürgen Fitschen: Götter-, zumindest Vorsitzendendämmerung. Ein wenig ist der Rücktritt jedenfalls eines der beiden Co-Chefs eine Art Blatterisierung der Deutschen Bank. Deren langjähriger oberster Investmentbanker rief zwar auf der Hauptversammlung nicht: "Let's go Deutsche!" Seine wiederholten Beteuerungen, er, der einstige Anführer auch von Übeltätern, könne den Blauen am besten dienen, indem er sich der Verantwortung dadurch stelle, mehr...

  • WAZ: Siemens verteidigt Stellenabbau trotz Rekordauftrags aus Ägypten Essen (ots) - Vor dem heutigen Aktionstag der IG Metall gegen die geplanten Stellenstreichungen hat Siemens sein Vorgehen verteidigt. Die Gewerkschaft kritisiert, dass trotz des jüngsten Rekordauftrags aus Ägypten etwa im Werk Mülheim 950 Stellen gestrichen werden sollen. "Die Märkte sind umkämpft, deshalb sind die Preise für große Gasturbinen in den letzten drei Jahren um ein Drittel gefallen. In Deutschland hat die Energiewende dafür gesorgt, dass es keinen Markt für große, fossile Turbinen mehr gibt", sagte Willi Meixner, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht