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Bitte ergänzte Fassung beachten! ZDF-Magazin "Frontal 21": G36 war bei Erprobung "nicht truppenverwendbar" / Schon 1994 Probleme erkennbar / Insider packen aus

Geschrieben am 19-05-2015

Mainz (ots) - Das Standardgewehr der deutschen Soldaten, das G36,
soll schon vor Einführung bei der Bundeswehr technische Probleme
gehabt haben. Das berichtet der ehemalige Waffenkontrolleur des
Beschaffungsamtes der Bundeswehr (BWB), Dieter Jungbluth, im
ZDF-Magazin "Frontal 21" am Dienstag, 19. Mai 2015, 21.00 Uhr: "Schon
im Erprobungsbericht von 1994 habe ich festgestellt, dass die Waffe
nach nur 30 Schuss wegen der Temperatur ein erhebliches Problem bei
der Treffsicherheit hat."

Bei seinen Recherchen stieß Jungbluth damals auf weitere
Schwachstellen des von Heckler & Koch hergestellten Gewehres: "Das
Kunststoffgehäuse nimmt nach vier Jahren Feuchtigkeit auf, dadurch
quillt es auf und verliert an Präzision." Zudem habe es Probleme mit
dem Sicherheitsmanöverpatronengerät gegeben, so Jungbluth weiter. "Es
ist gerissen, hat sich von der Mündung gelöst und ist den Soldaten um
die Ohren geflogen. Dadurch besteht sogar Lebensgefahr."

Das G36 war in einem ersten Vergleichstest, ebenfalls im Jahr
1994, als "nicht truppenverwendbar" bezeichnet worden. Testsieger
wurde damals das Konkurrenzgewehr Steyr AUG aus Österreich mit dem
Prädikat "truppenverwendbar". Die Beschaffer der Bundeswehr
entschieden sich dennoch für das G36 und kauften bis heute rund 180
000 Gewehre dieses Typs.

Auf Nachfrage von "Frontal 21" erklärt Heckler & Koch, dass sich
der hier zitierte Bericht auf einen Vorserien-Konstruktionsstand des
HK50/G36 beziehe und nicht auf das von der Bundeswehr schließlich
angeschaffte Sturmgewehr G36. Die damals geäußerten Beanstandungen
bezögen sich primär auf ergonomische Aspekte und andere technische
Detailmerkmale, die dann beim tatsächlich eingeführten
Serien-Konstruktionsstand abgestellt beziehungsweise bereits
berücksichtigt worden seien.

Michael Engesser, Geschäftsführer des Waffenherstellers Steyr
Mannlicher, kritisiert dagegen die Entscheidung der Bundeswehr für
das G36: "Wir haben mit einer vollfunktionsfähigen Waffe nach meinen
Erfahrungen die Ausschreibung gewonnen und sind trotzdem vermutlich
aus wirtschaftspolitischen Gesichtspunkten nicht zum Zug gekommen",
erklärt Engesser gegenüber "Frontal 21". "Das kann nicht mit rechten
Dingen zugegangen sein", kommentiert Jan van Aken,
Verteidigungspolitiker der Linken, den Vorgang: "Ich glaube, schon
damals war im Ministerium eine Art Seilschaft am Werk."

Der Waffenexperte Dieter Jungbluth erhebt schwere Vorwürfe gegen
seine damaligen Vorgesetzten: "Man hat mich gemobbt und wollte mich
für verrückt erklären lassen." Der Beamte wurde 2012 gegen seinen
Willen in den Vorruhestand versetzt. Jungbluth klagt nun auf
entgangene Bezüge und fordert eine Entschuldigung vom Dienstherrn,
nachdem auch Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU)
Probleme mit dem G36 eingeräumt hat. "Ich erwarte, dass meine
Rehabilitierung durch die Ministerin korrekt erfolgt und damit mein
Ansehen und meine Reputation wieder hergestellt wird."

Hinweis für Redaktionen:

Journalistische Nachfragen bitte unter Tel.: 030 - 2099-1254
(Michael Hölting)

http://twitter.com/Frontal21

http://frontal21.zdf.de

Presse-Desk, Telefon: 06131 - 70-12108, pressedesk@zdf.de



Pressekontakt:
ZDF Presse und Information
Telefon: +49-6131-70-12121


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