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NOZ: Interview Medien mit Felix Klieser, Hornist

Geschrieben am 02-05-2015

Osnabrück (ots) - Felix Klieser: Mein Lehrer hat nicht an mich
geglaubt

Armloser Hornist hat sich mit viel Ehrgeiz und Disziplin an die
Weltspitze geübt - In der Familie wurde "nicht mal Blockflöte
gespielt"

Osnabrück.- Eine professionelle Karriere des ohne Arme geborenen
Hornisten Felix Klieser hat selbst sein eigener Lehrer für
ausgeschlossen gehalten. "Meine Eltern glaubten an mich, aber mein
Lehrer nicht", sagte der 24-Jährige der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Samstag). "Als Hobby sei es ja ganz lustig, aber ich sollte mir mal
einen anderen Beruf suchen, war seine Einstellung. Niemand hat mich
ernst genommen. Alle fanden es lustig und nett. Vielleicht hat mich
das erst recht angespornt."

Warum er im Alter von vier Jahren ausgerechnet das schwierige Horn
als Instrument ausgewählt hat, sei für ihn "ein spannendes Rätsel",
sagte Klieser weiter. "Die Erinnerung, es zu wollen, habe ich noch im
Kopf, woher ich den Wunsch hatte, weiß ich nicht. In meiner Familie
hat keiner etwas mit Musik am Hut. Nicht mal Blockflöte wurde
gespielt. Ich weiß auch nicht, wo ich das Horn zum ersten Mal gesehen
oder gehört habe. Meine Eltern können sich das auch nicht erklären."

An die Weltspitze habe er es nur mit eiserner Disziplin geschafft.
"Ich habe nicht sehr viele Stärken in meinem Leben", sagte Klieser.
"Die einzige Stärke ist, dass ich sehr ehrgeizig bin, vielleicht
manchmal zu ehrgeizig. Mir wird nicht so schnell langweilig. Ich kann
Dinge tausendmal tun, ohne zu verzweifeln. Und irgendwann klappt es
dann eben. Manchmal muss man so lange auf die Dinge einprügeln, bis
sie funktionieren."

Jede Gelegenheit nutze er zum Üben, sagte Klieser. "In Hotels übe
ich viel, weil man dort ja auch viel Zeit verbringt. Da bin ich
schmerzbefreit, was die Zimmernachbarn angeht. Wenn man nach fünf
Minuten aufgefordert wird aufzuhören, hat man wenigstens für fünf
Minuten geübt. Oft versuche ich es dann eine halbe Stunde später noch
einmal, bis wieder jemand klopft. Ich bin aber auch sehr flexibel.
Ich würde sogar das Horn mit auf die Toilette nehmen, wenn es sein
muss."

Auch auf seine Ernährung achtet der 24-Jährige sehr genau: "Wenn
ich etwas sehr Saures esse, ist mein Körpergefühl auf den Kopf
gestellt. Ich habe nicht mehr im Gefühl, wie viel Spannung ich im
Körper habe. Vor Konzerten vermeide ich deshalb zu süße, salzige,
saure und scharfe Speisen. Das könnte übel enden."

Seine Kindheit sei von Normalität geprägt gewesen, betonte der in
Hannover lebende Hornist. "Ich komme vom Dorf. Dort habe ich mit den
anderen Kindern gebolzt, gerauft, Briefkästen in die Luft gesprengt
und anderen Schabernack getrieben. Ich war wohl ein ziemlich schwer
zu erziehendes Kind. Mein Klassenlehrer hat gefühlt jede Woche zu
Hause angerufen, weil ich wieder Blödsinn angestellt hatte."



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


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