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Datenleck bei großer Auskunftei - Kritik an Bertelsmann-Tochterfirma Infoscore

Geschrieben am 23-03-2015

Hamburg (ots) -

Sperrfrist: 23.03.2015 01:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.

Eine der größten Auskunfteien Deutschlands, die
Bertelsmann-Tochter Infoscore Consumer Data, steht wegen
unzureichenden Datenschutzes in der Kritik. Nach Recherchen des
Radiosenders NDR Info können Unbefugte bei einem Onlineportal für
Mieterselbstauskünfte mit einfachen Mitteln an sensible Daten von
Millionen Verbrauchern gelangen, die sich in Zahlungsschwierigkeiten
befinden. Um solche Informationen abzufragen, muss man nur Name,
Geburtsdatum und Anschrift einer Person angeben und pro Auskunft
knapp 20 Euro zahlen. Erforderlich ist zudem eine Handynummer - dabei
muss es sich aber nicht um die der betroffenen Person handeln. Auf
eine Identifizierung durch einen Personalausweis, wie dies
beispielsweise die Schufa verlangt, verzichtet Infoscore. Daten- und
Verbraucherschützer bemängeln die fehlenden Sicherheitsmaßnahmen.

"Das ist ein gravierender Datenschutzverstoß und stellt jedes Mal
für die Auskunftei eine Ordnungswidrigkeit dar", so Dr. Walter Krämer
vom Amt des baden-württembergischen Landesdatenschutzbeauftragten,
das für die in Baden-Baden ansässige Firma zuständig ist. Seine
Behörde habe Infoscore umgehend zu einer Stellungnahme aufgefordert.
Frank-Christian Pauli vom Bundesverband der Verbraucherzentralen
spricht von einer "Lücke", durch die "Unbefugte zum Beispiel
Informationen über finanzielle Probleme" bekommen könnten,
beispielsweise potentielle Arbeitgeber: "Es ist eine Gefahr, wenn
diese Daten risikolos von Dritten abgefragt werden können." Auf der
Internetseite von Infoscore werden 26 Datenkategorien angeführt, die
in einer Mieterselbstauskunft stehen können, so Informationen über
Mahnbescheide, erfolglose Pfändungen oder Haftbefehle, um einen
Offenbarungseid zu erzwingen.

Infoscore weist darauf hin, dass auch eine gültige Handynummer
verlangt werde, an die man eine Kontroll-SMS schicke. Ein Umgehen der
Sicherungen sei zudem strafbar. Außerdem sei "eine Identifikation der
Person über den Bezahlvorgang" möglich. Nach Ansicht der
Aufsichtsbehörde reicht dies jedoch nicht aus. Infoscore überlegt
nach eigenen Angaben "seit kurzem", das Verfahren zu ändern und
weitere Sicherheitsmechanismen einzuführen.

Über die Kritik an Infoscore werden das Radioprogramm NDR Info und
das Wirtschafts- und Verbrauchermagazin "Markt" im NDR Fernsehen
(20.15 Uhr) am Montag, 23. März, berichten.

Redaktionelle Rückfragen an NDR Info, Reporterpool, Peter Hornung,
Tel. 040/4156-2887



Pressekontakt:
Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Iris Bents
Tel: 040-4156-2304

http://www.ndr.de
https://twitter.com/ndr


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