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Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Sonnenfinsternis/Blackout: Kein schwarzer Freitag, von Claudia Bockholt

Geschrieben am 20-03-2015

Regensburg (ots) - Nicht nur finster, sondern zappenduster drohte
es gestern im Land zu werden. Sofi war eine ernstzunehmende Gegnerin
für die deutschen Stromnetzbetreiber - jedenfalls hatten die großen
Vier im Vorfeld der Sonnenfinsternis vom "Stresstest" für das Netz
gesprochen und sogar die gefürchteten Blackouts nicht ausgeschlossen.
Doch es gab freudige Entwarnung: Die Leitungen hätten die enormen
Schwankungen ausgehalten, hieß es am Mittag. Alles doch nur
lobbygesteuerte Bangemacherei, politisches Kalkül im Streit um die
Energiewende, wie etwa User auf der Webseite photovoltaikforum.com
mutmaßten? Oder war die Angst, dass die Lichter ausgehen, reell?
Tatsache ist, dass es nie zuvor so viel von der Sonne erzeugten Strom
in Europa gab. Bei der vorhergehenden Sonnenfinsternis 1999 war die
Zahl der Photovoltaikanlagen äußerst überschaubar, von riesigen
Solarparks noch gar nicht die Rede. Jetzt liefert die Photovoltaik 38
Gigawatt - und zeichnet sich eigentlich durch sehr hohe
Einspeise-Zuverlässigkeit aus. Es ist eben wahrscheinlicher, dass ein
Großkraftwerk ausfällt, als dass tausende kleine "Kraftwerke"
gleichzeitig vom Netz gehen. Insofern verzerren die hysterische
Alarmstimmung der letzten Tage, die Sorgen um die Belastbarkeit einer
Stromversorgung durch Solarenergie die Wirklichkeit. Die nächste
kalte Sofi sollte Versorgern und Netzbetreibern in jedem Fall weniger
Sorgen bereiten. Sie haben jetzt sieben Jahre Zeit, unter anderem
größere Speicherkapazitäten zu schaffen. Allerdings wird der Anteil
der Sonnenenergie bis dahin wiederum erheblich gestiegen sein.
Deshalb ein Tipp für 2022: Warum nicht die Verbraucher bitten, den
Stromverbrauch zu drosseln, bis der Mond sich wieder verzogen hat?
Das könnte klappen. Nach den Diskussionen um Sinn und Unsinn der
Energiewende ist auch dem Letzten wenigstens dieses Licht
aufgegangen: Strom kommt nicht aus der Steckdose.



Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de


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