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Börsen-Zeitung: Wiesbadener Doppelschlag, Kommentar zur Aareal Bank von Björn Godenrath

Geschrieben am 23-02-2015

Frankfurt (ots) - Erst die Corealcredit, jetzt die WestImmo. Die
Aareal Bank weiß Marktopportunitäten in der gewerblichen
Immobilienfinanzierung zur Konsolidierung im kleinen Maßstab zu
nutzen, ohne sich dabei großartig Risiken an Bord zu holen. Bei
beiden Transaktionen müssen die Wiesbadener deutlich weniger als das
IFRS-Eigenkapital überweisen und kommen so in den Genuss der
Verbuchung eines Einmalertrages. Zudem liefern die übernommenen
Portfolien von Tag 1 an einen positiven Ergebnisbeitrag, was
Kontinuität bei Renditezielen und Ausschüttungspolitik verheißt.

Dass die Konzernführung um CEO Wolf Schumacher mit der Akquisition
Anlegerhoffnungen auf eine Sonderdividende zunichtemacht, ist kein
Drama. Denn zum einen dürfte der Zukauf mit dem schnellen Abschmelzen
der Risikoaktiva bilanziell schnell verdaut sein. Zum anderen
erlauben die Ergebnisbeiträge der WestImmo möglicherweise schon bald
eine Erhöhung der regulären Dividende. Mit einem Kursgewinn von in
der Spitze knapp 6% klatschten die Investoren am Montag sehr laut
Beifall.

Aber auch die Verkäuferseite darf sich freuen, kann die
WestLB-Nachlassverwalterin Erste Abwicklungsanstalt (EAA) doch aus
dem Kapitel WestImmo ein positives Fazit ziehen. 2012 auf die
EAA-Bücher gegangen, wird aus dem Engagement nun ein dreistelliger
Millionenbetrag als Gewinn reklamiert.

Da eine Pfandbriefbank aus Rücksicht auf den Deckungsstock nicht
wie wild Assets auf den Markt werfen kann, besitzt ein Verkauf
Vorteile gegenüber der langatmigen Abwicklung, die Risiken beim
Steuerzahler hält. Und dass die Aareal in der Lage ist, mit ihrer
starken Funding-Position alle noch bei der EAA liegenden
WestImmo-Finanzierungen inklusive der Sparkassen-Kredite abzulösen,
hat sicher auch nicht geschadet, als es in den Verhandlungen um die
Feinheiten der Bewertung von Kreditrisiken ging.

Ob die Transaktion als Fingerzeig für das jüngst gestartete
Bieterverfahren der Deutschen Pfandbriefbank gelten kann, das soll
angesichts eines dann zur Disposition stehenden bilanziellen
Eigenkapitals von rund 2,6 Mrd. Euro dahingestellt sein. Ohne
Abschlag auf den Buchwert, das ist derzeit ein Branchengesetz bei
Transaktionen im Bankensektor, geht es nicht.

Das braucht die Aareal Bank nach ihrem Doppelschlag nicht mehr zu
kümmern. Und da Ende März auch die Schiersteiner Brücke wieder für
den Verkehr geöffnet ist, kann die Integration der Mainzer WestImmo
mit Closing zur Jahresmitte ohne weitere Hindernisse beginnen.



Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de


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