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Feridun Zaimoglu als Mainzer Stadtschreiber 2015 in Amt eingeführt / ZDF-Programmdirektor Himmler: "Der ehrlichste und radikalste lebende Erbe der deutschen Romantiker" (FOTO)

Geschrieben am 20-02-2015

Mainz (ots) -

Feridun Zaimoglu ist am Freitag, 20. Februar 2015, als neuer
Mainzer Stadtschreiber feierlich in sein Amt eingeführt worden.
ZDF-Programmdirektor Dr. Norbert Himmler, der Mainzer
Oberbürgermeister Michael Ebling und die Mainzer Kulturdezernentin
Marianne Grosse begrüßten Zaimoglu im Rathaus der Stadt Mainz. Der
1964 in Bolu/Türkei geborene Schriftsteller wird wie seine Vorgänger
Judith Schalansky, Peter Stamm, Monika Maron oder Josef Haslinger
gemeinsam mit dem ZDF eine Dokumentation nach freier Themenwahl
produzieren und die Stadtschreiberwohnung im Mainzer Gutenberg-Museum
beziehen. Der mit 12 500 Euro dotierte Literaturpreis wird 2015 zum
31. Mal von ZDF, 3sat und der Stadt Mainz vergeben.

ZDF-Programmdirektor Norbert Himmler bezeichnete Zaimoglu als den
"leidenschaftlichsten, ehrlichsten und radikalsten lebenden Erben der
deutschen Romantiker, den man sich denken kann". Durch Zaimoglus
Kunst und sein Einfühlungsvermögen, so Himmler, "sind wir in der
Lage, tiefer und genauer in jene Welten zu sehen, die uns oft nicht
zugänglich sind oder die viele auch nicht wahrhaben wollen".

Die Laudatio auf Feridun Zaimoglu hielt die Literaturkritikerin
und Autorin Dr. Wiebke Porombka: "Dieses Vermögen, mit seinen Büchern
etwas aufschürfen, aufreißen zu können, ist das besondere Vermögen
von Feridun Zaimoglu. Seine Bücher", so Porombka, "können wir immer
auch als Lackmustest für unsere eigene Lebendigkeit nehmen."

Feridun Zaimoglu kennt sich in den Ghettos der Großstädte ebenso
gut aus wie in der Märchenwelt der deutschen Romantik. Mit "Kanak
Sprak" schenkte Zaimoglu, so die Jury, der deutschen Literatur eine
kraftvolle Kunstsprache, die den Sound von türkischstämmigen
Jugendlichen authentisch einfängt und zugleich einen ganz eigenen,
beispielgebenden Sprachstil geprägt hat. Zaimoglu ist aber auch ein
großer Erzähler von Liebesdramen, die er in seinem mal hitzigen, mal
frostigen musikalischen Sprachstil zwischen den Kulturen des
Okzidents und des Orients spielen lässt.

Zaimoglu lebt seit seiner Kindheit in Deutschland, studierte Kunst
und Humanmedizin in Kiel, wo er seither als Schriftsteller,
Dramatiker, Drehbuchautor und Journalist arbeitet. Seinen ersten
Erfolg erlebte er 1995 mit einem Buch, dessen Titel zu einem
sprichwörtlichen Begriff geworden ist: "Kanak Sprak". Mit "Abschaum"
(1997) veröffentlichte Zaimoglu das Lebensprotokoll eines
drogenabhängigen Kleinkriminellen, das später unter dem Titel "Kanak
Attack" verfilmt wurde. Mit dem vielgelobten Erzählband "Zwölf Gramm
Glück" gelang ihm 2004 der Schritt vom Kultautor zum anerkannten
deutschen Schriftsteller. Als "literarischer Erotiker" bezeichnete
ihn die Neue Zürcher Zeitung. Ebenso wie in seinen Erzählungen geht
es in Zaimoglus Romanen um die Suche nach dem Glück am Rande der
Gesellschaft, um das Suchen und Finden von Heimat zwischen
Deutschland und der Türkei. Mit Romanen wie "Leyla" (2006),
"Liebesbrand" (2008), "Hinterland" (2009) und "Ruß" (2011)
unterstrich der produktive Autor seinen Rang. Zuletzt erschien 2014
der Roman "Isabel", ein Berlin-Roman um eine unmögliche Liebe
zwischen zwei Heimatlosen.

Zaimoglu setzt sich engagiert in der Integrationsdebatte ein, war
2006 Mitglied der Ersten Deutschen Islamkonferenz und nahm 2009 für
die Grünen an der Wahl des Bundespräsidenten teil. Der bekennende
Fußballfan, der ohne Internet auskommt und seine Bücher mit einer
elektrischen Schreibmaschine schreibt, wurde mit zahlreichen Preisen
ausgezeichnet. So erhielt er unter anderem den
Ingeborg-Bachmann-Preis der Jury, den Kunstpreis des Landes
Schleswig-Holstein, den Adelbert-von-Chamisso-Preis, das
Villa-Massimo-Stipendium, den Belletristik-Corine-Preis sowie den
Preis der Literaturhäuser.

http://twitter.com/ZDF

Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon:
06131 - 70-16100, und über
https://pressefoto.zdf.de/presse/mainzerstadtschreiber2015



Pressekontakt:
ZDF Presse und Information
Telefon: +49-6131-70-12121


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